Juditten (Königsberg)

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Hierarchie

Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Stadtkreis Königsberg > Juditten (Königsberg)

Königsberg in Preußen, Schroetter-Karte 1802
Provinz Ostpreußen 1910

Einleitung

Allgemeine Information

Juditten war ein Dorf nördlich des Pregels, westlich von Königsberg in Preußen zwischen Metgethen und Hufen.

Name

Der ursprüngliche prußische Name Gaudityn beschreibt die Landschaft: „gaudis“ (wehmütig), „juodas“ (schwarz, finster).


Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

"Die Kirche von Juditten zählt zu den ältesten Gotteshäusern des Samlandes und wurde Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. Wegen ihrer starken Grundmauern diente sie wohl auch als Festung. Der Turm stand zunächst separiert und wurde in späterer Zeit durch einen Zwischenbau mit dem Kirchenschiff vereinigt. Königin Luise hat diese Kirche oft besucht. Wegen der „Madonna auf der Mondsichel“, ein Marienbild mit Jesuskinde von übermenschlicher Größe, grob aus Holz geschnitzt und angestrichen, war Juditten vor der Reformation ein berühmter Wallfahrtsort. Auch noch nach der Reformation kamen Pilger, selbst aus Rom, und ließen sich vom lutherischen Pfarrer eine Bescheinigung darüber geben, dass sie Buße getan hatten.

"Breiter einschiffiger Feldsteinbau mit polygonalem Chor, eine der ältesten Kirchen Ostpreußens, deren Bau mit dem Chor im 13. Jahrhundert begonnen wurde. Der ummauerte hölzerne Turm aus dem 16. Jahrhundert (Wetterfahne 1577 und 1819) wurde durch einen Zwischenbau mit der Kirche verbunden. Der Chor ist mit Sterngewölben, das Langhaus mit sog. Springgewölben überdeckt. 1906/ 07 wurden wertvolle Wandmalereien (um 1400) entdeckt. Rest der gotischen Ausstattung (Madonna, Kruzifix, Schmerzensmann und altes Gestühl) blieben erhalten, aber durch Gegenstände aus dem 17. Jahrhundert ersetzt: Altar (1672), Kanzel (1686) mit Schnitzwerk und Bildern der Evangelisten. Die Kirche hat zwei Glocken. Die Orgel wurde 1840 erbaut."

"Waldkirche Metgethen, ein Achteckbau mit bekrönendem Turm, wurde 1925 eingeweiht. Der gewölbte Innenraum ist schlicht. Die Kirche hat eine Glocke." [1]

Katholische Kirchen

Kirchhöfe/Friedhöfe

Friedhof bei der Kirche. Vom Friedhof bestand eine schöne Aussicht auf Königsberg.

Geschichte

  • 1287 wird der Ort erstmals als „duas villas sic nominatas Gaudityn“ erwähnt.
  • 1349 heißt es „super villam Gauditin, Gauditen“
  • 1302 Judynkirchen.
  • Der Name Juditten erscheint 1670 in den Ostpreußischen Folianten. Bei Juditten befand sich der Spittelhof, der Wirtschaftshof des Hauskomturs zu Königsberg, dem die zu dem Spital gehörenden Dörfer scharwerkspflichtig waren.
  • 1874 wurde der Amtsbezirk Juditten aus Lawsken, Moditten, Spittelhof, Waldthal, den Gutsbezirken Charlottenburg, Friedrichswalde, Groß Rathshof, Klein Rathshof, Moditten und dem Etablissement Juditten Mühle gebildet. Verwaltet wurde der Bezirk vom Amtsvorsteher in Rathshof.
  • Am 16. Juni 1927 wurde Juditten in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Königsberg i. Pr. eingegliedert.

Persönlichkeitet

  • Johann Christoph Gottsched, geb. 2. Februar 1700, Literaturreformator

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Bibliografie

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>KONTENKO04FR</gov>

  1. Ambrassat, August: Die Provinz Ostpreußen, ein Handbuch der Heimatkunde, 1912, Nachdruck Weidlich, Frankfurt a.M. 1978, S.47 Bd.II