Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 1 (Strange)/E-Book

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Info
Dieses E-Book ist noch unvollständig, da die Seiten 25-90 sowie ein Register fehlen. Hilf mit, es zu vervollständigen.



GenWiki - Digitale Bibliothek
Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 1 (Strange)
Autor(en):Joseph Strange
Titel:Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter
Untertitel:Band 1
Verlag:J.M.Heberle (Heinrich Lempertz)
Ort:Cöln
Jahr:1864
GenWiki E-Book
Editionshinweise zum E-Book:
Das Digitalisat (DjVu) dieses E-Books können Sie hier herunterladen.
Zur Druckversion des Textes gelangen Sie in der linken Navigation unter „Werkzeuge“.
Benutzerhinweise zu E-Books
Datei:Strange 01.djvu
unvollständig
Dieser Text ist noch nicht vollständig erfasst. Hilf mit, ihn aus der angegebenen Quelle zu vervollständigen!


Beiträge


zur


Genealogie der adligen Geschlechter


von


Joseph Strange.



Erstes Heft.







Cöln 1864.

Bei J. M. Heberle (Heinrich Lempertz).




Druck von J. S. Steven in Cöln.

Vorwort.

      Auf dem Titel meines Buches ist Erstes Heft gedruckt worden. Ob ein zweites Heft nachfolgen werde, hängt von der Aufnahme ab, welche dies erste finden wird, dann aber auch davon, ob der gegenwärtig traurige Zustand meiner Gesundheit eine Fortsetzung der Arbeit gestatten werde. Ich übergebe dies erste Heft denen die sich für das Genealogische interessieren, nicht mit jener Zuversicht, womit mancher Autor im Gefühl und Bewusstsein seiner gelungenen Leistungen, dieselben seinen Lesern bietet, sondern mit der Bitte um Nachsicht. Alt und leidend vermochte ich meinen Geist nicht mehr in die Verfassung zu bringen, dass er der Darstellung eine gefälligere Form gebe, damit dieselbe sich wenigstens etwas über das Mittelmässige erhebe. Ich vermochte nur das was ich gelegentlich concepirt oder excerpirt hatte, an einander zu knüpfen; an eine besondere Feile des Dargestellten war nicht zu denken. Mancher wird diesen Mangel übersehen, und dagegen fragen: Ist dem Buch überhaupt Werth beizulegen? Er wird es vielleicht durchblättern, und im günstigsten Falle einräumen, das meine Arbeit unverkennbar das Gepräge der Sorgfalt und der Liebe zur Wahrheit an sich trage, dabei aber nicht umhin können, auszusetzen, dass dieselbe noch weit hinter den Anforderungen zurückbleibe, die man bei dem gegenwärtigen Standpunkt der historischen Wissenschaften an die Genealogie der adligen Geschlechter zu machen berechtigt ist. Ich erkenne dies wohl; denn auch ich bin ganz und gar der Ansicht, dass ein Stammbaum nicht blos vollständig und wahr sein, sondern zugleich auch eine fortlaufende kurze Geschichte des betreffenden Geschlechts bieten müsse, wenn er den Geschichtsfreunden von Nutzen sein solle. Aber weder der Stammbaum an sich, noch die Geschichte dazu lässt sich mit der Leichtigkeit darstellen, wie vielleicht mancher sich denkt. Wohl mögen viele der noch fortblühenden adligen Familie die Denkmäler ihrer Ahnen in solcher Vollständigkeit bewahren, dass man ihre Genealogie in der angegebenen Weise ohne Schwierigkeit ausführen könnte; für

mehrere aber, und namentlich für die ausgestorbenen Geschlechter wäre dies vielleicht nur dann möglich, wenn man die Archive des ganzem Landes durchforschte. So ist das Material zu dem dürftigen Bau, den ich von den Herren von Palant aufgeführt habe, aus den Briefschaften von vier verschiedenen Archiven[1] gesammelt worden. Diese Briefschaften boten übrigens nichts was über den Ritter Werner von Breidenbent hinausginge. Dass die Herren von Palant ein uraltes Geschlecht seien, wird Niemand in Abrede stellen; aber ich möchte doch sehr bezweifeln, dass unsere besten Geschichtsbücher den Beweis liefern, dass dieselben als sie vor mehr als tausend Jahren dort hinten aus Polenland herübergekommen, auch schon gleich Herren zu Breidenbent geworden. Unter diesen Geschichtsbüchern verstehe ich hauptsächlich unsere Urkundenbücher, und namentlich das des Herrn Lacomblet. Leider habe ich dieses unschätzbare Werk zu diesem Behuf nicht benutzen können. Der dritte und vierte Theil desselben standen mir zwar auf einige wenige Tage zu einem flüchtigen und oberflächlichen Gebrauch zu Gebot, aber zu einer Zeit, wo diese Frage bei mir noch nicht rege geworden. Wer also Aufklärung über diesen Punkt wünscht, wird sich zunächst an solche Geschichtsbücher wenden müssen. Der nächste Vorgänger des obigen Werner dürfte indess doch wohl Ritter Arnold sein. Derselbe kommt in einer Urkunde v. J. 1337 als Herr zu Breidenbent vor. Es findet sich gewiss ein Mehreres über ihn, und vielleicht lässt es sich noch ermitteln, in welchem Verhältniss Werner zu diesem Arnold stehe.

       Ich schliesse hiermit, und bitte den wohlwollenden Leser nochmals um Nachsicht.




Inhalts-Verzeichniss.



    Seite
I. Die Herren von Wylich zu Winnenthal 1.
II. Die Herren von Palant zu Breidenbent 5.
III. Die Herren von Palant zu Borschemich 21.
IV. Die Herren von Palant zu St. Laurenzberg 25.
V. Genealogie der Herren von Gertzen genannt Sintzig 37.
VI. Genealogie Binsfeld-Wachtendonck 42.
VII. Die Herren von Gronsfeld 49.
VIII. Etwas über das ehemalige Schloss Reinartstein bei Malmedy 52.
IX. Die Landdroste des Lands von Jülich während des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts 54.
X. Die Richter der Luxemburgischen Ritterschaft 57.
XI. Erklärung alter Namen 62.

Beilagen.

I. Kaufbrief über eine Rente von fünf und zwanzig Malter Roggen zu Sevenich v. J. 1416 66.
II. Lehenbrief über Bergerhausen für Hermann von dem Bongart vom J. 1334, nach einer Kopie 66.
III. Erbtheilung der Gebrüder von Palant vom J. 1456 67.
IV. Auszug aus der Palandischen Theilung der Pfandschaften v. J. 1456 74.
V. Heirathsvertrag zwischen Engelbrecht Nyt von Birgel und Adelheid von Gronsfeld v. J. 1429 75.
VI. Nachträglicher Vertrag zu den Ehepackten des Jacob Burggrafen zu Rheineck vom J. 1503 80.
VII. Brief des Ritters Bertram von Nesselrode an Coen von Eynenberg v. J. 1505 82.

Anhang

enthaltend sieben Urkunden der Herren Walpoden zu Andernach und zu Bassenheim 83.



Die Herren von Wylich zu Winnenthal.

[GWR 1]




      Bei dieser Darstellung lagen mir neben verschiedenen fragmentarischen Familien-Papieren, Lehenbriefe vor, unter denen jedoch gerade der fehlte, welcher über die Erwerbung des Hauses Winnenthal einige Aufklärung hätte geben können.

      Peter, Diederich und Adolph von Wylich, nämlich Vater, Sohn und Enkel, alle drei Herren zu Wylich und Diesfort (Diersfort) und überdies Erbhofmeister von Cleve - sind die Vorfahren der Herren zu Winnenthal. Letzterer hatte mit seiner Gattin Elisabeth von den Bylant zwei Töchter und einen Sohn.

      I. Diederich von Wylich Erbhofmeister, der sich noch 1533 nur Herr zu Diesfort schreibt, aber im J. 1545 von Wilhelm Herzog zu Cleve, Jülich und Berg mit Winnenthal belehnt ward, gleich wie er von dessen Vater zuerst damit belehnt worden. Derselbe war dreimal verheirathet: a. mit Elberten von den Boetzlaer; b. mit Anna Tochter des Ritters Vincenz von Schwanenberg und der Alverade von Palant zu Laurenzberg; c. mit Raba von Tengnagel, nach Fahne seit 1542. Aus erster Ehe stammt neben mehrern Töchtern Adolph von Wylich zu Diesfort Erbhofmeister, verheirathet mit Elisabeth von Milendonck; aus zweiter Ehe der Herr zu Winnenthal, und so lässt sich denn mit ziemlicher Gewissheit annehmen, dass dieses Haus von der zweiten Gattin zugebracht worden ist.

      II. Vincenz von Wylich Herr zu Winnenthal, mit welchem Hause er nach Absterben seines Vaters Diederich im J. 1570 von Herzog Wilhelm belehnt wurde. Er ist kinderlos gestorben. Ob nun nach ihm sein jüngerer leiblicher Bruder oder dessen ältester Sohn Herr zu Winnenthal geworden, vermag ich nicht zu sagen; denn es fehlen bis zum J. 1633 die Lehenbriefe, und überhaupt alle genauere Data. Sein Bruder schreibt sich Diederich von Wylich zu Winnenthal und Probstinck. Derselbe

hatte mit seiner Gattin Maria von Buir oder Baur zwei Söhne: Diederich von Wylich zu Wylich und Probstinck, verheirathet mit Anna von Merfeld, und

      III. Adolph Hermann von Wylich Herr zu Winnenthal, Pfandherr zu Doring (Doeringen im Münsterlande) und Drost zu Hennepff, verheirathet mit Catharina Tochter des Carsillis von Palant Herrn zu Ruiff und Rulant. Seine Tochter Maria Antonetta von Wylich heirathete 1629 Johann Rudolph Frh. von Palant Herrn zu Breidenbent, und 1634 Luther Frh. von Buninghausen General-Wachtmeister. Sein Sohn

      IV. Diederich Carl Frh. von Wylich Herr zu Winnenthal, Fürstlich Münster'scher Geheimrath und Kantzler, wurde im J. 1647 vom Churfürst Friedrich Wilhelm mit der Jurisdiktion über Haus und Freiheit Winnenthal und das Dorf Borth belehnt. Er ist gegen 1677 gestorben. In erster Ehe war er seit 1640 mit Odiliana Freyin von dem Bongart, in zweiter seit 1656 mit Raba Catharina Freyin von Wachtendonck verheirathet. Mit beiden Gattinnen hatte er zwei Söhne und sieben Töchter, von denen eine früh gestorben, und vier Nonnen geworden. Anna Maria Freyin von Wylich wurde 1661 die Gattin des Franz Frh. von Nesselrode. Hermina Freyin von Wylich (nata 1663) heirathete 1682 Franz Wolfgang Werner Joseph Frh. von und zu Leerodt, und ist wohl wenige Jahre nachher gestorben; denn ihr Gatte schritt schon 1686 mit Maria Catharina Margaretha Freyin von dem Bongart zur Heyden zur zweiten Ehe. Den jüngern Sohn betreffend, Diederich Adolph Frh. von Wylich, so finde ich über ihn diese Notiz: natus 1659 obiit 1682 coelebs Parisiis. Desselben wird in dem unten mitgetheilten Behandigungsbrief gedacht. Aus erster Ehe stammt

      V. Adolph Hermann Frh. von Wylich Herr zu Winnenthal, verheirathet mit Petronella Freyin von Waldbott-Bassenheim zu Gudenau (Tochter des Ferdinand und der Maria Quad zu Buschfeld). Er ist 1681 gestorben, und scheint drei Kinder hinterlassen zu haben: Diederich Carl Frh. von Wylich, der wie es heisst im J. 1683 Hardwich Buysers heirathete, aber wohl einige Jahre nachher mit Tod abgegangen ist; denn die älteste Tochter Adriana Alexandrina Hermina Francisca Freyin von Wylich, die im J. 1681 bereits mit dem Hause Doeringen

belehnt worden war, empfing 1690 gleichfalls die Belehnung mit Winnenthal. Dieselbe heirathete 1688 Johann Arnold Edmund Frh. von Leerodt, welcher nach Tod seiner Gattin,im J. 1701 von Friedrich König von Preussen mit den Häusern Winnenthal und Doeringen belehnt wurde. Die jüngere Tochter Maria Antonetta Freyin von Wylich wurde im J. 1693 die Gattin des Grafen Bertram Carl von Nesselrode.

      Neben verschiedenen andern Gütern gehörte den Herren zu Winnenthal auch der Monementische Zehende im Kirspel Wesel, womit nach Absterben des Adolph Hermann von Wylich dessen Wittwe Catharina von Palant zu Behuf ihres Sohnes Diederich Carl 1633 vom Markgrafen Georg Wilhelm, und Freiherr von Leerodt 1701 von König Friedrich belehnt wurde. Sodann besassen sie das Hobs- oder Hofsgut Herderinck, gemäss folgendem Lehenbrief.

Behandigungsbrief

des Stifts Werden über das Hobsgut Herderinck v. J. 1683

      Von Gottes Gnaden Wir Ferdinandt dero Kaiserlichen undt des heiligen Römischen Reichs freyer und Exempter Stiffter Werden und Helmsteden Abtt, Urkunden und bekennen mit diesem Unsern versiegelten Brieff, dass Wir auff absterben des Wollgebornen Dietherichen Adolffen Freyherrn von Wylich zu Winnenthal, nun wiederumb behandiget haben, undt behandigen krafft dieses dessen auch vorhin abgelebten Bruders Adolff Hermannen Wernern Freyherrn von Wylich Herrn zu Winnenthal jüngste Tochter Antonettam Fräwlein von Wylich, ahn undt mit Unserm undt Unsers Stiffts Hobss-Behandts- und Pfachtgutt Herderinck Everts Erve gnandt, allermassen dasselbe mit seiner In- undt Zubehörung in dem Kirspel Borcken gelegen, undt in Unsern Sadelhoff Rüschede gehörigh undt dingpflichtig ist. Worahn mit der anderen Handt ihre Schwester Adriana Fräwlein von Wylich noch behandigt undt berechtiget stehet; Ihnen Behandigten zu ihrem: Unss undt Unserm Stiffte zu Unseren rechten, und Jedermenniglichen seines gebührenden rechtens darahn unverziehen. Davon Sie Behandigte jährlichs undt alle jahr die gebührende schültigkeit, nach einhalt Unsers Stiffts Register und Lägerbücher, an handen Unsers Hoffs Verwaltern

des Sadelhoffs Rüschede richtig lieferen undt woll bezahlen, auch dies Gutt zum theill oder zu mahl nicht versplitteren, verwüsten, versetzen, verkaufen, noch einigerley Weise in andere hände bringen oder kommen lassen sollen, ohne Unsern oder Unserer Nachkommen Consent undt Bewilligung. Und soll dies gutt jeder Zeit zu zweyen handen stehen, undt so offt deren eine verstirbt, von Unss oder Unseren Nachkommen inner gebührender Zeit eine Newe handt wieder gesonnen und gewunnen werden auff gnade;[2] und ferners alles dasjenige thun, wass sich nach hobssrechten äiget undt gebührt. Sonder argelist, zu Urkundt der Warheit haben Wir Ferdinandt Abtt vorglt, diesen Behandigungs Brieff äigenhändig unterschrieben, undt Unser Secret Insiegell darahn wissentlich thun hangen. So geben auff Unserer Abtey Werden den 5. februarii Anno 1683.



Die Herren von Palant zu Breidenbent.




A.

      Werner von Palant Herr zu Breidenbent Ritter. Gewöhnlich schreibt er sich kurz: Werner von Breidenbent Ritter. Seine Eltern sind mir nicht bekannt, wiewohl sein Vater Carselis von Palant geheissen zu haben scheint. Als seine Brüder werden im J. 1343 zwei Ritter, Johann und Carselis von Palant, genannt. Auf Schloss Breidenbent fundirte er im J. 1358 einen Altar zu Ehren des h. Johannes Evangelist. In gleicher Weise haben seine Nachkommen in den nächst folgenden Jahrhunderten durch reiche Stiftungen, die sie hie und da und besonders zu Linnich errichteten, ihren frommen Sinn bekundet. Werner von Palant mag wohl erst in späterem Alter geheirathet haben, oder seine Tochter Johanna, die im J. 1374 mit Junker Ludwig von Ryfferscheid Herrn zu Hackenbroich zur zweiten Ehe schritt, muss damals schon ziemlich betagt gewesen sein. Dieselbe erhielt das Haus Breidenbent zur Mitgift, welches ihr Gatte jedoch vermöge eines Vertrags vom J. 1377 dem Carselis von Palant dem Jüngern überliess. Werner von Palant, der 1376 sein Testament machte, und seinem Bruder Carselis 200 Malter Roggen und 200 Malter Hafer zu Heinsberg vermachte, ist wohl noch in demselben Jahr gestorben.

B.

      Carselis von Palant Ritter, der Jüngere, Herr zu Breidenbent und Amtmann zu Wilhelmstein. Er ist der Sohn des eben genannten Ritters Carselis von Palant und der Agnes. Seine Schwester Agnes heirathete im J. 1381 den Engelbrecht von Schoenvorst zu Hartelstein. Er selbst war verehlicht mit Margaretha von Bergerhausen. Wie die alten Eheverträge überhaupt sich selten erhalten haben, so mag auch wohl der Vertrag diese Ehepaars auf immer verschwunden sein. Indess

lassen sich die Eltern der Margaretha vielleicht auch ohne denselben konstatiren. Ich will wenigstens den Versuch machen. Zunächst berücksichtige ich eine Urkunde vom J. 1416, gemäss welcher die Eheleute Roilman vom Geysbusch und Metza von Liessingen ihrem Schwager Werner von Vlatten eine Rente von 25 Malter Roggen, so sie jährlichs zu Sevenich bei Jülich zu erheben haben, erblich verkaufen. Metza ist die jüngste Tochter des Ritters Johann Smeych von Liessingen und der Fya von Rede. Zur Mitgift erhielt sie neben andern Renten auch das Gut zu Sevenich, das ihrer Mutter nach Tod der Frau zu Breidenbent, mit welcher sie dasselbe gemeinschaftlich besessen hatte, ganz anerfallen war. Wer könnte die Frau von Breidenbent wohl anders sein als Margaretha von Bergerhausen? In welchem Verhältnisse Fya von Rede zu derselben gestanden, das ist freilich schwer zu sagen. Indess kommt doch einiges Licht in die Sache, wenn wir die Nella von der Recke in eine Nella von Rede verwandeln. Ich meine nämlich jene Nella, die in dem Primordium der Bongardischcn Genealogie bei Herrn Fahne figurirt. Dort finden wir also geschrieben: „Hermann de Pomerio, wurde 1334 mit Bergerhausen belehnt, h. Nella von der Recke“.[3] Mit der Belehnung hat es seine Richtigkeit. Aber wenn man den Hermann als den Vater des Erbkämmerers Gerart von dem Bongart darstellt, so konnte man wirklich in keinen grössern Irrthum verfallen. Gerart gehört bekanntlich dem Geschlechte von dem Bongart an, das sich so schrieb nach dem Gute zu dem Bongart, in der Gegend der vormaligen Herrschaft zur Heyden gelegen, nämlich zu Simpelfeld. Hermann dagegen gehört dem Geschlechte an, das sich von dem Bongart schrieb nach dem „Hoeue genant zo dem Bungarden gelegen tusschen der Stat Bonne ind Poppelstorp — dem proiste zo Bonne ind syure prostyen zo leen

roerende“.[4] So sind sich also die beiden Herren von dem Bongart auch nicht entfernt verwandt. Die Eheleute Hermann und Nella haben nun etwa drei Kinder hinterlassen: Wilhelm, Werner und Margaretha von Bergerhausen. Wilhelm, der sich noch im J. 1388 „Wilhem van den Bangard genant van Bergerhusen“ schreibt, hatte mit seiner Gattin Ryka von Nuwenkirchen eine Tochter, Nella von Bergerhausen, welche im J. 1424 mit dem Erbkämmerer Statz von dem Bongart zur zweiten Ehe schritt.

      Nach dieser Digression möchte ich von Carselis von Palant gern auch noch einiges melden. Allein mit Sicherheit kann ich nur noch bemerken, dass er 1396 gestorben. Sein Sohn und Nachfolger ist

C.

      Werner von Palant Ritter, Herr zu Breidenbent, und seit 1426 Amtmann zu Randerath. Derselbe heirathete 1393 Alverade Tochter und Erbin des Diederich von Endelstorp, welcher in Urkunden sich zwar nur Herr zu Rulant und Wildenberg schreibt, durch dessen Erbschaft aber das Haus Breidenbent zu einem

der wohlhabendsten wurde.[5] Werner von Palant, den ich zuletzt den 1. März 1455 erwähnt finde, ist wohl noch in demselben Jahre oder Anfangs des folgenden gestorben. Nach seinem Tod schreiten seine Söhne und Enkel am 24. July 1456 zur Theilung der liegenden Güter und Renten. Die betreffende Urkunde ist ein sehr interessantes Document, und bedaure ich nur, dass das mir vorliegende Exemplar gegen das Ende hin so stark beschädigt ist, dass es keine Möglichkeit war, dieselbe vollständig in Kopie mitzutheilen. Den Anfang und das was einem jeden Kinde zugetheilt wird, also die Hauptsache, findet der Leser in den Beilagen. Einige Monate nach dieser Theilung, welche wie es scheint in aller Friedfertigkeit, und ohne Hinzuziehung von Dedingsluden vorgenommen wurde, der blos zwei Freunde[6], Diederich von Berchenhusen Vogt zu Boslar und Herr Arnolt von Rymmelsberch Pastor zu Linnich, als Zeugen beiwohnten, schritten die Gebrüder von Palant und Thonis von Palant ihr Neffe zur Theilung der Pfandbriefe. Der eigentliche Vermögensbestand der Eheleute Werner und Alverade erhellet erst recht durch Vereinigung beider Erbtheilungen, und so glaubte ich denn aus letzterer gleichfalls die Hauptsache ausheben zu müssen. Ich lasse jetzt die Kinder der beiden Eheleute folgen, mit Beifügung des einem Jeden zugetheilten Haupterbes, und bemerke dabei, dass die drei ersteren Söhne bereits vor ihrem Vater mit Tod abgegangen sind.

  1. Daem von Palant, verheirathet mit Maria von Burscheid, Tochter des Ritters Bernart Herrn zu Burscheid. Seine Kinder, denen das Schloss Palant zugetheilt wird, sind folgende:
    1. Bernart von Palant, schreibt sich nach der Theilung, Herr zu Palant.
    2. Daem von Palant, dessen mit Johanna Gryn gezeugte Tochter Catharina von Palant den Daem von Harff zu Lintzenich, Gotschalcks Sohn heirathete, und demselben das Haus Weisweiler zubrachte.
    3. Carselis von Palant, scheint ohne Leibeserben geblieben zu sein.
    4. Margaretha von Palant, heirathete den Ritter Heinrich Hoen von dem Pesch (bei Immerath).
    5. Cuyne von Palant, heirathete Hanz von Guttenkoyven.
    6. Maria von Palant.
  2. Johann von Palant Ritter, Drost zu Kerpen, heirathete 1418 Agnes von Pirmont. Seine Kinder, denen das an Luxemburg lehenrührige Schloss Rulant zugetheilt wird, sind folgende:
    1. Thonys von Palant, schreibt sich nach der Theilung, Herr zu Rulant; scheint mit seiner Gattin Gertrud von Sombreft keine Kinder gehabt zu haben.
    2. Gerart von Palant Herr zu Rulant, verheirathet mit Johanna von Boedberg Wittwe des Ritters Friedrich Herrn zu Hüls, ist im J. 1489 kinderlos gestorben.
    3. Margaretha von Palant, heirathete den Ritter Johann von Hoemen Burggrafen zu Odenkirchen. Das Schloss Rulant geht von Odenkirchen an die Häuser Flodorf und Milendonck über.[7]
  3. Emont von Palant verheirathet mit Barbara Haess, und sodann mit Ida Tochter des Johann von Boedberg Erbmarschalls des Lands von Geldern, hinterlässt aus ersterer Ehe einen gleichnamigen Sohn, Emont von Palant, welchem das Haus Maubach zugetheilt wird. Derselbe war Amtmann zu Niedeggen; er hinterliess keine Leibeserben, und Maubach kam an den Herrn zu Gladbach.
  4. Reinart von Palant, welcher das Schloss Endelstorp erhält, war Propst zu Kerpen, und wenigstens seit 1467 auch Propst zu Aachen. Ob Reinart von Palant, den ich in Lüttiger Briefschaften vom J. 1454 bis 1471, als Canonicus und Dom-Custos zu Lüttich finde, mit dem Propst identisch sei, muss ich dahin gestellt sein lassen.
  5. Carselis von Palant (D), der vordem Herr zu Wildenberg war, erhält jetzt Schloss Breidenbent und den Erbhof zu Boslar genannt Vyrnenburger Herrlichkeit.
  6. Werner von Palant, verheirathet mit Irmgart von Bachem, erhält Haus und Hof zu Frechem.
  7. Diederich von Palant Ritter, verheirathet mit Apollonia von der Mark, erhält das Schloss Wildenberg. Im J. 1441 ward derselbe mit Haus und Herrlichkeit Kintzweiler belehnt, gleichwie Heymerich von Droeten Ritter vordem damit belehnt gewesen. Wenn nun derselbe Diederich von Palant Herr zu Wildenberg und Wittem im J. 1477 mit zwei Häusern, beide genannt Kintzweiler, belehnt wird, so ist zu bemerken, dass er mit seinem nachgenannten Bruder schon im J. 1456 einen Tausch einging, worin dieser ihm sein Haus Kintzweiler gegen einen Theil der Herrschaft Wildenberg überliess. Er ist gegen 1481 gestorben. Sein Sohn Johann von Palant brachte im J. 1507 das Schloss Palant käuflich an sich.
  8. Johann von Palant der Jüngere erhält das Schloss Nothberg, das oberste Haus zu Kintzweiler und den Palandischen Theil der Herrlichkeit Weisweiler. In seinem Titel übergeht er jedoch diese Besitzungen, und schreibt sich vielmehr Johann von Palant Herr zu Wildenberg und Berghe. Letztere Herrschaft betreffend, so hat man sich darunter St. Laurenzberg zu denken. Durch seine Heirath mit Fulcona Erbtochter des Seger von Swalmen wurde er nämlich Herr zu St. Laurenzberg, und Stifter der dortigen Linie von Palant.
  9. Margaretha von Palant, Gattin des Johann Hoen von Wittem, war im J. 1444 schon Wittwe. Ihre älteste Tochter Catharina heirathete den Arnolt von Goer Wilhelms Sohn.
D.

      Carselis von Palant Herr zu Breidenbent, verheirathet mit Agnes Tochter des Gerart von Hoemen Burggrafen zu Odenkirchen. Er starb 1475, und hinterliess etwa 4 Kinder:

  1. Werner von Palant (E)
  2. Gerart von Palant Herr zu Gladbach und Maubach, und Stammherr der dortigen Linie von Palant. Schloss und Herrlichkeit Gladbach, sowie den Hof zu Bauweiler kaufte er im J. 1486 von Vincenz Grafen zu Moers und Sarwerden und dessen Enkel Bernart (Herrn zu Rodemachern und Bolichen). Er war verheirathet mit Hedwig von Hanxler.
  3. Margaretha von Palant. Im J. 1462 errichtete sie zu Hünshoven eine Fundation des Altars der h. Maria Magdalena, vor welchem ihr Gatte Wilhelm von Berghe beerdigt war, und bestimmte, dass das Haus zu Trips den jedesmaligen Priester zu ernennen habe.
  4. Alverade von Palant verheirathet mit Johann von Lulstorp. — In einer Urkunde v. J. 1466 nennt Carselis von Palant den Gelys von Merode zu Schlossberg seinen Eydom. Ob derselbe nun mit einer der beiden genannten Töchter, oder mit einer dritten verheirathet gewesen, bleibt noch zu bestimmen. Seine erste Gattin war bekanntlich Eva von Palant zu Laurenzberg.
E.

      Werner von Palant Herr zu Breidenbent, heirathete Adriana Tochter des Elbert von Alpen, Erbin zu Selhem, mit welcher er folgende Kinder hatte:

  1. Carsilis von Palant (F)
  2. Werner von Palant (G).
  3. Elbert von Palant Herr zu Selhem, Erbmarschall von

    Cleve und Amtmann zu Huessen, verheirathet mit Elisabeth von der Horst Erbin zu Horst und Issum.[8]

  4. Gerart von Palant, verheirathet mit Johanna Crummel von Eynatten zu Flamersheim, mit welcher er folgende vier Töchter hatte:
    1. Sophia von Palant verheirathet mit Lutter Quad von Landskron Herrn zu Thomberg und Meyll.
    2. Maria von Palant verheirathet mit Bernard Herrn zur Velz und zu Moerstorf, Erbbannerherrn des Herzogthums Luxemburg, und in zweiter Ehe mit Johann von Brempt zu Freudenberg und Oedt, Drost zu Geldern und Chur-Cölnischem Rath. Ihre Tochter erster Ehe, Johanna, heirathete 1574 den Wilhelm von Flodorf.
    3. Agnes von Palant verheirathet mit Wilhelm von Gertzen Herrn zu Sintzig.[9]
    4. Adriana von Palant verheirathet mit Adrian von Utenhoven.[10]
  5. Sophia von Palant verheirathet mit Adolph Quad zu Veynau.
F.

      Carsilis von Palant Herr zu Breidenbent, Amtmann zu Boslar, heirathete etwa 1507 Margaretha von dem Bongart. Dieselbe ist eine Tochter des Erbkämmerers Johann von dem Bongart und der Elisabeth von Arckenteil; sie wurde im J. 1504 die Gattin des durch seine interessanten Pylgrymmacien[GWR 2] bekannten Ritters Arnolt von Harff Herrn zu Nierhoven und Erbkämmerers von Geldern, und schritt zur dritten Ehe mit dem Herrn zu St. Laurenzberg. Dieser wird in verschiedenen Urkunden und sonstigen Briefschaften, Werner von Palant zu Breidenbent Herr zu Berg, genannt; und sein Bruder Emund von Palant drückt sich in seinem Testament vom J. 1559 also aus: „dem Erentfesten vnd fromen Werner von Palant Hern zu Breydenbent vnd Berghe, der sonder leibsgeburth achter zu laissen in Got verstorben“. Die Sache scheint sich also zu verhalten. Margaretha brachte dem Arnolt von Harff 3000 Goldgulden zur Mitgift, wovon ihre Eltern die eine Hälfte baar auszahlten, die andere an Güter überwiesen. Ohne Zweifel hat Arnolt von Harff die baaren 1500 Gulden dem Carsilis von Palant vorgeschossen, und von demselben eine Verschreibung auf Breidenbent erhalten; daher er denn verschiedentlich Herr zu Breidenbent genannt wird. Nicht gar lange nach seiner Heirath starb er,[11] und Margaretha wurde hierauf die Gattin

ihres Debitors. Da diese Ehe kinderlos blieb, so ging die Pfandverschreibung an ihren dritten Gatten über, der dadurch, gleich dem Arnolt von Harff, Mitherr zu Breidenbent wurde. Diese meine Ansicht wird wenigstens theilweise durch das im J. 1555 errichtete Testament der Margaretha begünstigt, worin nämlich zu ersehen ist, dass sie die 1500 Goldgulden, die sie in die zweite und dritte Ehe mitgebracht, an dem Hause Breidenbent noch zu fordern hat.

      Den Carsilis von Palant finde ich zuletzt 1520 erwähnt. Er starb wie es scheint, noch in demselben Jahr; ihm folgt sein Bruder

G.

Werner von Palant Herr zu Breidenbent und zu Ruiff, Amtmann zu Wassenberg. In einem Document vom J. 1507 erscheint er als Mann und Momber der Alverade von Oyst, deren Tochter, Gertrud von Goer, genannt wird. Er schritt zur zweiten Ehe mit Johanna Tochter des Diederich von Bronckhorst und Batenberg und der Swana von Harff, mit welcher er folgende Kinder hatte:

  1. Diederich von Palant (H).
  2. Carsillis von Palant Herr zu Ruiff und Rulant, heirathete 1561 Odilia Tochter des Balthasar von Flodorf und der Catharina von den Bylandt. Die Eltern gaben der Odilia

    ein Gut zu Macken im Lütticher Land, statt dessen aber späterhin ihren halben Antheil an Haus und Herrlichkeit Rulant zur Aussteuer.

  3. Johanna von Palant verheirathet mit Christoffel von Wylich Herrn zu Gronstein.
  4. Swana von Palant verheirathet mit Johann von Palant zu Gladbach.
H.

      Diederich von Palant Herr zu Breidenbent, Jülichscher Cammermeister und Rath, Amtmann zu Wassenberg und Boslar. Er war verheirathet mit Irmgard Tochter des Johann von Leerod und der Liffert von Wylich, und in zweiter Ehe seit 1580 mit Anna Tochter des Heinrich von Vlatten und der Elisabeth von Weienhorst.[12] Seine zehn Kinder stammen aus erster Ehe.

  1. Werner von Palant (J).
  2. Christoffel von Palant, Stammherr der Linie von Palant zu Borschemich.
  3. Diederich von Palant Herr zu Neurath, verheirathet mit Barbara Tochter des Ulrich Scheiffart von Merode zu Neurath. Er starb kinderlos, wohl bald nach 1608, und die Herrschaft Neurath kam an die andere Tochter des Herrn von Merode, nämlich an Catharina Gattin des Johann von Gymnich Herrn zu Vischel.
  4. Johann von Palant Canonich.
  5. Elbert von Palant Propst zu Emmerich und Dechant zu Cleve.
  6. Carsilius von Palant (K).
  7. Otto von Palant; er verlor, wie es heisst, bei der Belagerung von Breidenbent im J. 1609 sein Leben.
  8. Liffart von Palant verheirathet mit Heinrich von Vlatten.
  9. Anna von Palant verheirathet mit Gothard von Gelbingen, sodann mit Hieronimus von Bergh genannt Trips zu Oest.
  10. Swana von Palant blieb unverehlicht.
J.

      Werner von Palant Herr zu Breidenbent, Amtmann zu Wassenberg, verheirathet mit Francisca von Merode zu Moriame. In seinem 1609 aufgerichteten Testament ernennt er zu seinem Nachfolger zu Breidenbent seinen ältesten noch minderjährigen Sohn Carl Diederich, und macht seine übrigen fünf Söhne in dieser Reihenfolge namhaft: Ernest, Werner, Johann Rudolph, Andreas und Anton, nebst einer Tochter. Aus jenem Testament ersieht man aber zugleich auch, dass das Haus Breidenbent mit Schulden belastet war, und es ist sehr wahrscheinlich, dass Carsilius von Palant, dem sein Bruder Werner noch im J. 1605 für ein Kapital von 2300 Rthlr. einen Theil seiner Renten verpfändete, dies Haus an Zahlungstatt und gegen Tilgung der Schulden übernommen habe. Diese meine Ansicht steht in keinem sehr grossen Widerspruch mit einer Notiz, gemäss welcher Carl Diederich sein Haus im J. 1616 seinem Oheim Carsilius verkauft hat. So folgt also dem Werner von Palant sein Bruder

K.

      Carsilius Frh. von Palant, Herr zu Breidenbent und Hüls,[13] Pfandherr der Herrschaft Schönforst, Kaiserlicher und Königlich Spanischer Oberst. Ich bedaure sehr über ihn nichts weiter mittheilen zu können, als seine letztwillige Verfügung über Haus Breidenbent. In seinem 1629 errichteten Testament vermacht er dasselbe seinem sub J genannten Neffen Johann Rudolph Frh. von Palant Obrist-Lieutenant, und fügt dann hinzu: „Zum zwei und dreissigsten, da es sich auch zutragen würde, dass gedachter mein vielgeliebter Vetter Obrist-Lieutenant ohne Mannsleibserben absterben würde, so solle mein geliebter Vetter Freyherr von Moriame, so er das Leben hat, an seines Bruderen Statt treten, und aller obgenannten Legate

ein Erbe seyn, doch anders nicht inhaben, gemessen noch besitzen als per modum fideicommissi. Da auch alsdann Er Freyherr von Moriame ohne eheliche männliche Leibserben absterben würde, solle das Hauss Breidenbend mit seinen Appertinentien und obspecificirten Legaten auf seinen Bruderen Herrn Werner Freyh. von Palant Obrist-Lieutenant fallen, und so fort ebener gestalt auf seinen lieben Bruderen Andream Freyh. von Palant auch Obrist-Lieutenant fallen. Da derselbig auch wie obstehet ohne eheliche Mannsleibserben absterben würde, solle das Hauss Breidenbend aller massen wie obstehet meinem auch vielgeliebten Vetteren Hans Christoph Frh. von Palant meines Gottseligen H. Bruderen Christopheren jüngstem Sohn erblich heimfallen. Zum drei und dreissigsten, da es sich auch noch ferners zutragen würde, dass vielgenannter Frh. von Moriame ohnverhoffentlich diesem meinem letzten Willen zugegen thun würde, so soll er Herr Carl von Moriame seinem Bruderen Hans Rudolphen nachzufolgen, auf den Fall wie obstehet, zur Erbschaft oder zur Succession des Hausses Breidenbend sampt allen Appertinentien und Legaten ausgeschlossen und excludirt seyn, und soll auf den Fall H. Werner sein Bruder meinem Obrist-Lieutenanten H. Vetteren Hans Rudolphen geradt in der Succession Nachfolger seyn, und coniunctis viribus durch zulassende Mittell sich manuteniren[GWR 2]“. So ist der letzte Wille des Carsilius Frh. von Palant. Er starb bald nachher, und ihm folgt für kurze Zeit

L.

      Johann Rudolph Frh. von Palant Herr zu Breidenbent, seit 1629 verheirathet mit Maria Antonetta von Wylich zu Winnenthal. Neben vielen andern Adligen des Rheinlandes verlor auch er in der Schlacht bei Lützen im J. 1632 sein Leben.

M.

      Carl Diederich Frh. von Palant und Moriame, Herr zu Breidenbent. Wir stehen jetzt in einer Zeit, wo der altehrwürdige Name Diederich gerade nicht ganz, aber doch ziemlich ausser Mode gekommen, und vielfach dem Theodor gewichen war. Dem Herrn zu Breidenbent mochte der Theodor indess doch etwas gar philisterhaft scheinen, und so schrieb er sich denn entweder Carl Frh. von Palant —, oder Charles The

Baron de Palant —. Derselbe war verheirathet mit Wilhelmine von Wittenhorst, Erbtochter zu Broeckhausen, und hatte mit derselben eine Tochter Isabella Francisca, welche die Gattin des Bernard von Palant zu Eyll und Hämmeren, Amtmanns zu Rheinberg wurde und demselben das Haus Broeckhausen zubrachte. Ob es mit der Breidenbendischen Succession seine Richtigkeit habe, mögen Rechtskundige entscheiden. Die Brüder des Carl Diederich sind alle mit Tod abgegangen, bis auf den jüngsten, der Canonicus zu Lüttich war. Sein Vater nennt ihn Anton; vollständig schreibt er sich

N.

      Anton Heinrich Frh. von Palant und Moriame, Herr zu Breidenbent, Frechem und Bachem. Ich war eine Zeit lang in Zweifel, ob er nicht vielmehr der Sohn des vorhergehenden sei; aber Briefschaften überzeugten mich auf das vollständigste, dass er wirklich der Bruder desselben ist. So hat es denn fast den Anschein, als ob Carl Diederich ihm die Häuser Moriame und Breidenbent verkauft habe. Ich kann nicht sagen, ob er verheirathet gewesen; wenigstens hat er keine männliche Leibeserben hinterlassen. Er ist wohl bald nach 1662 gestorben; und Breidenbent geht jetzt an einen rechten Erben über, nämlich an den jüngsten Sohn des Christoffel von Palant zu Borschemich.

O.

      Johann Christoph Frh. von Palant zu Stotzheim Herr zu Breidenbent. Das Gut Stotzheim besass er durch seine Gattin Elisabeth Tochter des Reinart Beissel von Gymnich zu Schmidheim und der Margaretha von Harff zu Dreyborn. Sein Sohn Johann Werner Frh. von Palant war mit Anna Sibylla von Blitterstorff verheirathet. — So wohl nun auch das Recht des Herrn von Palant an sein neues Besitzthum begründet war, so glaubte doch der damalige Herr zu Borschemich, Ferdinand Frh. von Palant, ein noch grösseres Recht darzu zu haben; und schon gleich nach Absterben des Anton Heinrich kam es bei der Fürstlichen Hof-Canzley zu Düsseldorf zwischen beiden Verwandten zu hartnäckigen und langen Streitigkeiten, bis sich beide Partheien unter Vermittelung von Schiedsfreunden am 2. April 1670 in folgender Weise verglichen. Vater und Sohn treten für sich und ihre Erben ihr Recht an Haus, Lehn und

Herrlichkeit Breidenbent an Ferdinand von Palant ab. Ferner übertragen sie demselben alle Forderungen so sie an den Grafen von Waldeck wegen der Herrschaften Palant, Frechem, Bachem, Kintzweiler und sonsten haben, desgleichen auch das auf tödlichen Abgang des Marsilius Frh. von Palant zu Schlossberg ihnen anerstorbene Successions-Recht des Mannlehens zu Frechem. Dahingegen verbindet sich Ferdinand von Palant dem Herrn von Palant zu Stotzheim und seinem Sohne gleich nach erfolgter Cession und Extradirung der auf genannte Herrschaften bezüglichen Documente und Briefschaften als Verzichtspfenning 200 Rthlr. species baar zu erlegen, und überdies dem Vater ad dies vitae jedes Jahr 150 und dem Sohne in gleicher Weise 200 Rthlr. zu zahlen. Und gelangte Herr von Palant zu Borschemich zu ruhigem und völligem Genusse der Herrschaft Frechem, in diesem Falle verpflichtet er sich dem Johann Werner von Palant neben den 200 Rthlr. jährlichs noch gleichfalls ad dies vitae 100 Goldgulden zu entrichten. — Einen Commentar über die in dem Vergleich angedeuteten anderweitigen Verhältnisse zu geben, würde, wenn der Verfasser auch dies vermöchte, doch viel zu weit vom Ziel abführen. Ich gehe daher zu dem folgenden Buchstaben über.

P.

      Ferdinand Frh. von Palant Herr zu Breidenbent. Gleich nach obigem Vergleich wurde derselbe mit Breidenbent belehnt, und ist nun also rechtmässiger Herr dieses Hauses; und wenn der in selbigem Akt erwähnte Johann Werner Frh. von Palant in Briefschaften vom J. 1692 noch Herr zu Breidenbent (Birgelen und Wildenrath) genannt wird, so weiss ich darüber keine andere Erklärung zu geben, als zu sagen: er führt diesen Titel wegen seiner Breidenbender Leibrente. Dem Ferdinand von Palant folgt sein ältester Sohn

Q.

Johann Wilhelm Alphons Frh. von Palant Herr zu Breidenbent, Sommersberg und Zieverich, Amtmann zu Boslar und der Jülichschen Landstände Direktor. Er war verheirathet mit Johanna Lambertina Tochter des Wolfgang Wilhelm Frh. von

Efferen[14] zu Zieverich und der Maria Juliana von Görtz zu Gartzen. Letztere übertrug als Wittwe im J. 1684 Haus und Rittersitz Zieverich ihrem Schwiegersohn. Derselbe ist gegen 1691 gestorben, und hat einen Sohn und etwa zwei Töchter hinterlassen: Maria Theodora von Palant, die unverehlicht geblieben zu sein scheint, und Maria Regina Adriana von Palant, die im J. 1692 in das Stift St. Johann Baptist zum Holtz eintrat, wo sie ihren Namen in Maria Anna Hildegardis änderte. Sein Sohn und Nachfolger ist

R.

      Theodor Adolph Carl Frh. von Palant Herr zu Breidenbent und Sommersberg, verheirathet mit Maria Lucia Therese von Pestaluzy. Er stand in Meklenburgischen Diensten, und wurde 1715 von Herzog Carl Leopold vom Rittmeister zum Major befördert. Er starb im J. 1728. Sein Sohn ist

S.

      Carl Graf von Palant Herr zu Breidenbent und Vettelhoven, Amtmann zu Nörvenich. Im J. 1738 kommt derselbe noch als Freiherr vor; wann er in den Grafenstand erhoben worden, darüber liegen mir keine Nachrichten vor. Er verkaufte Sommersberg und andere Güter, und auch das Haus, das sein Geschlecht so viele Generationen hindurch beherbergt hat. Er ist 1771 gestorben.



Die Herren von Palant zu Borschemich.




      Den im Herzogthum Jülich, Amts Grevenbroich und Dingstuhls Otzenrath gelegenen allodialen Rittersitz Borschemich findet man in alter Zeit Birsmich, Bursmich, Borsmich genannt. Die Herren von Palant liebten ihr Haus auch wohl Borsenbeck, Borschenbeck, Boschenbeck zu nennen. Die neueste Schreibung des Dorfes, worin dieser Rittersitz gelegen war, ist Boschemich. Meine Nachrichten über denselben sind ziemlich neu, das heisst von neuerem Datum. Dieselben gehen nicht über die Herren von Harff hinaus, und weiss ich nicht mal anzugeben, wie diese zu dem Besitze von Borschemich gekommen sind. Ich finde drei Generationen dieses Geschlechtes dort:

Wilhelm von Harff — Elisabeth von Efferen,[GWR 3]
Vincentius von Harff — Maria von Holtmoelen.
Johann von Harff — Catharina von Efferen zu Zieverich[15]

welche Eheleute zwei Töchter haben: Margaretha und Magdalena. Ich lasse jetzt die Herren von Palant, von ihrem Stammherrn an bis zu ihrem Aussterben folgen.

A.

      Christoffel von Palant zweitgeborner Sohn des Diederich von Palant zu Breidenbent, heirathete den 16. Oktober 1584 oben genannte Margaretha von Harff, welche zur Mitgift 5000 Rthlr. und nach Tod ihrer Eltern das Haus Borschemich erhielt, während ihrer jüngern Schwester das Haus Wildenrath zugetheilt ward. Diese Eheleute hinterlassen folgende Kinder:

  1. Franz Diederich von Palant (B).
  2. Johann Wilhelm von Palant.
  3. Johann Christoph von Palant (siehe Breidenbent sub O).
  4. Drei Töchter, Johanna zu Neuwerck, Irmgard zu Heinsberg, und Catharina zu Roermonde, Klosterjungfrauen.
B.

      Franz Diederich Freyherr von Palant Herr zu Borschemich, Mitherr zu Hüls, Kaiserlicher Oberst, Pfalzneuburgischer Rath, Cämmerer und Amtmann zu Wassenberg, war verheirathet mit Anna von Nievenheim, und hatte folgende Söhne:

  1. Ferdinand Frh. von Palant (C).
  2. Johann Wilhelm Frh. von Palant Mitherr zu Hüls, verheirathet mit Elisabeth Catharina Gräfin zu Wied, Runckel und Isenburg, starb 1654. Die Wittwe verkaufte noch in selbigem Jahre ihren neunzehnten Theil der Herrschaft Hüls dem Johann Frh. von Harff zu Dreyborn.
  3. Otto Diederich Heinrich Frh. von Palant Maltheser Ritter und Commendeur.
C.

      Ferdinand Frh. von Palant Herr zu Borschemich, Breidenbent, Frechem, Bachem, Kintzweiler, Sommersberg, Vettelhoven, Caldenborn und Ober-Ehe, Cämmerer, Geheimer Kriegsrath, General-Wachtmeister, Gubernator der Stadt und Vestung Jülich, und Amtmann daselbst. In erster Ehe war er verheirathet mit Josina Juliana von Nievenheim zu Rath, und hatte mit derselben eine Tochter Francisca Theodora. Im J. 1652 schritt er zur zweiten Ehe mit Maria Catharina Ignatia Tochter des Johann Bertram Frh. von Gertzen genannt Sintzig und der Maria Elisabeth Print von Horrichem genannt von der Brohl. Er starb 1673 und hinterliess folgende Kinder:

  1. Johann Wilhelm Alphons Frh. von Palant (siehe Breidenbent sub Q).
  2. Philipp Wilhelm Frh. von Palant (D).
  3. Johann Franz Frh. von Palant zu Vettelhoven, starb unverehlicht 1692.
  4. Gudula Irmgard Freyin von Palant, verheirathet mit Conrad Wilhelm Frh. von der Portzen zu Breidmar.
D.

      Philipp Wilhelm Frh. von Palant Herr zu Borschemich, verheirathet mit Anna Mechtildis Catharina Freyin von Holtz

zu Königshoven.[16] Er starb 1718 und hinterliess folgende Kinder:

  1. Ferdinand Frh. von Palant.
  2. Philipp Wilhelm Frh. von Palant.
  3. Johann Ludwig Frh. von Palant Churpfältzischer Lieutenant, und verheirathet.
  4. Wilhelm Ernest Otto Frh. von Palant.
  5. Maria Anna Francisca Freyin von Palant, verheirathet mit Ernest Werner Frh. von Grass zu Geyen.

      Der Leibzucht sich begebend, theilte die Wittwe Freifrau von Palant im J. 1736 die von ihrem Gatten hinterlassene Häredität[GWR 2] unter ihre Kinder, mit der Verpflichtung, die auf dem Rittersitz lastenden Schulden abzuführen. Leider aber wurden von Ferdinand und Philipp Wilhelm statt dessen neue Schulden contrahirt, und Johann Ludwig verkaufte sogar sein Kindtheil für eine Summe von 1411 Rthlr. Den Concurs der Gläubiger wendete der Licentiat Johann Anton Gesser in Düsseldorf ab, welcher ein ansehnliches Kapital vorschoss und zugleich den von Johann Ludwig von Palant verkauften Theil dem Hause wieder zurückstellte. Das betreffende Instrumentum Obligationis, worin Wilhelm Ernest Otto von Palant und sein Schwager dem Herrn Gesser im J. 1740 den Rittersitz Borschemich zum Unterpfande setzten, zeugt von dem Kunstsinn des letztern; denn ich muss nothwendig annehmen, dass dieser die

Kosten des Prachtwerks grossmüthig auf sich genommen habe. Die Herren von Palant starben sämmtlich noch vor ihrer Mutter und zwar Philipp Wilhelm 1738, Ferdinand 1739, Johann Ludwig 1744, Wilhelm Ernest Otto 1753. Die Mutter folgte ihnen 1759. Der Rittersitz Borschemich mit allen seinen Appertinentien ging jetzt an die Eheleute von Grass über, deren Sohn Philippus Anscharius Frh. von Grass im J. 1784 unverehelicht gestorben ist. Die nächsten Erben desselben waren seine beiden Schwestern, Maria Anna verheirathet mit Gerhart Caspar Frh. von Olmissen genannt Mulstroe, Herr zur Hallen, und Elisabeth Barbara verheirathet mit J. Thomas Anthonius Frh. von Houvè zu Kiffelberg.



Die Herren von Palant zu St. Laurenzberg.




      Meine älteste Nachricht über Laurenzberg ist vom J. 1389, wo ich lese, dass Margaretha von Merode Frau zu Gronsfeld, mit lehensherrlicher Bewilligung des Dompropstes zu Cöln, ihren Hof, Gut und Erbe zu Laurenzberg, mit Artland, Büschen, Benden, Weiern, Weiden, mit dem Zehenden von Berg, Mertz und Pützdorf, mit den Renten, Korngülden, Curmöden, Hühnern, Kapäunen und Pfenningsgelde, mit den Dörfern Berg, Mertz, Obermertz und Lancleir, mit den Scheffen, Lehenleuten, und Untersassen, mit Gerichten und allem Zubehör — dem Ritter Johann von Kintzweiler[17] verschreibt. Späterhin brachte Seger von Swalmen dies Gut durch Kauf an sich, wie es heisst im J. 1407. Den betreffenden Kaufbrief vermisse ich, und von Lehenssachen liegen mir nur einige sogenannte Extracte vor. Diesen gemäss ward Herr Seger im J. 1417 mit einem (von dem Hauptlehen verschiedenen) Hof zu Laurenzberg, an der Kirche gelegen, den vordem Johann von Immendorf hatte, von der Dompropstei belehnt. Seger von Swalmen hatte mit seiner Gattin Arnolden von Isendoren[18] nur eine Tochter Fulcona, welche den nachfolgenden Herrn von Palant heirathete.

A.

      Johann von Palant Herr zu Wildenberg und Berge, wie es scheint jüngster Sohn des Werner von Palant Herrn zu Breidenbent und der Alverade von Endelstorp. Im J. 1427 wurde er von der Dompropstei mit dem Hof zu Laurenzberg belehnt, gleichwie sein Schwiegerherr Seger von Swalmen damit belehnt gewesen. Er war um 1464 Amtmann zu Brühl. Neben einem Sohne Johann, hatte er zwei Töchter:

  1. Eva von Palant verh. mit Gelys von Merode zu Schlossberg.
  2. Alverade von Palant verh. mit Heinrich von Drachenfels, sodann mit dem Ritter Vincenz von Schwanenberg.
B.

      Johann von Palant Herr zu Wildenberg und Berge, war wie es heisst, mit Catharina von den Boetzlaer verheirathet, und hinterliess einen gleichnamigen Sohn und eine Tochter Catharina, die Johann von Elter zu Vogelsang heirathete.

C.

      Johann von Palant Herr zu Wildenberg, Berge, Frechem, Bachem und Wachendorf, Landdrost des Lands von Jülich, und Amtmann zu Wilhelmstein. Im J. 1505 wurde er von der Dompropstei mit der Burg zu Berge nebst einer Hofstatt genannt Backhuss Bongart daselbst an der Kirche gelegen, so ihm durch Tod seines Vaters anerfallen, belehnt. Er war mit Cecilia Tochter des Werner von Hompesch zu Wachendorf Amtmann zu Thomberg, und der Anna von Harff, verheirathet. Nach seinem im J. 1533 erfolgten Tode theilten sich seine fünf ältern Söhne in seine Hinterlassenschaft, und wiesen ihren drei jüngern Brüdern, die zum geistlichen Stande bestimmt waren, Jahresrenten an; die Herrschaft Wildenberg liessen sie ungetheilt in Gemeinschaft bestehen. Seine Kinder sind folgende:

  1. Werner von Palant zu Breidenbent Herr zu Berge, und Amtmann zu Wilhelmstein und Boslar. Vor der Theilung (im J. 1527) schreibt er sich Herr zu Wachendorf. Dass er mit Margaretha von dem Bongart verheirathet gewesen, habe ich schon im Abschnitt Breidenbent (sub F) bemerkt. Er ist im J. 1552 kinderlos gestorben.
  2. Johann von Palant Ritter Herr zu Weisweiler, Walramsberg (Nothberg), Amtmann zu Eschweiler. Er ist vor 1556 gestorben. Mit seiner Gattin Maria Tochter des Wilhelm von Flodorf und der Odilia von Hoemen, hatte er einen Sohn Johann von Palant (D).
  3. Daem von Palant Herr zu Weibelskirchen, Siebenborn und Rollingen, Lothringischer Bally zu Nancy, und Amtmann zu Syrck. In der Theilung erhielt er neben andern Renten das Haus Lindenberg, ein Erbe seiner Mutter. Mit seiner Gattin Catharina von Rollingen[19] hatte er folgende Kinder:
    1. Eva von Palant verh. mit Michael von der Leyen zu Adendorf.
    2. Catharina von Palant verh. mit Jacob von Rollingen.
    3. Anna von Palant verh. mit Gothard von Metternich zu Zievel.
    4. Cecilia von Palant verh. mit Diederich von Schonenberg.
    5. Hartard von Palant Herr zu Dalenbroich, Weibelskirchen und Wildenberg, Mitherr zur Veltz und zu Moerstorf, Fürstlich Lothringischer Rath und Amtmann zu Syrck; gestorben 1615. Mit seiner ersten Gattin Anna von Flodorf[20] hatte er zwei Töchter: Anna von Palant verh. mit Peter Ernest von Rollingen, und Catharina von Palant verh. mit Sampson von Waersberg Burggraf zu Rheineck. Aus seiner zweiten Ehe mit Magdalena von Reiffenberg stammt Margaretha von Palant, verh. mit Adam Graf zu Schwarzenberg, des Ritterlichen Johanniter Ordens in der Marck, Sachsen, Pommern und Wendland Meister, Herr zu Hohen-Landsberg und Gimborn.
  4. Gerhard von Palant Herr zu Wachendorf, verh. mit Anna von Hochsteden, ist vor 1543 ohne Leibserben gestorben.
  5. Marsillis von Palant[21] Herr zu Frechem, Bachem und Wachendorf, Amtmann zu Münstereifel und Wilhelmstein. So schreibt er sich im J. 1556. Mit seiner Gattin Clara Haess hatte er neben andern Kindern[22] einen gleichnamigen Sohn: Marsillis von Palant Herr zu Wachendorf, Wildenberg, Frechem und Bachem, verheirathet mit Anna von Winckelhausen, sodann mit Maria von Boedberg. Mit beiden Frauen hatte er mehrere Kinder, von denen ich nur seinen Sohn zweiter Ehe[23] bemerke: Marsilius Frh. von Palant Herr zu Wachendorf, Wildenberg, Frechem, Bachem und Kintzweiler, Amtmann zu Düren und Nörvenich, welcher mit seiner Gattin Anna Isabella von Merode zu Schlossberg folgende vier Töchter hatte:
    1. Amelia Raba von Palant verh. mit Adolph Alexander Graf von Hatzfeld.
    2. Anna Catharina Constantia verh. mit Johann Godfried Frh. von Gelder zu Arcen.
    3. Anna Francisca Johanna verh. mit Hermann Diederich Frh. von Syberg zu Eycks.
    4. Isabella Gertrud Charlotta verh. mit Werner Adolph Frh. von Palant zu Gladbach und Maubach, welchem sie das Haus Wachendorf zubrachte.[24]
  6. Emund von Palant Herr zu Wildenberg. Derselbe wurde, wie schon bemerkt zum geistlichen Stande bestimmt, und war 1543 noch Canonicus zu Aachen, heirathete darnach aber Anna von Merode (Schwester des Heinrich von Merode Herrn zu Petersem). Seine Ehe blieb kinderlos, und er scheint 1559 gestorben zu sein.
  7. Diederich von Palant Teutsch Ordens Ritter.
  8. Reinhart von Palant Oberster Archidiacon und Domherr zu Trier. Bernhard Herr zur Veltz ernannte den Domherrn im J. 1546 zum Regenten der in die Herrschaft Moerstorf gehörenden Pfarrkirche zu Waldorf. Da ich bemerkt fand, dass von den drei Söhnen, die zu Geistlichen bestimmt worden, auch Reinhart geheirathet habe, so war meine Meinung, dass er als Wittwer sich noch dem geistlichen Stande gewidmet habe. Allein dem ist nicht so. Er hat „den geistlichen Stand verlassen und sich dem Gülischen Privilegio zuwider mit Anna von Haetzvelt in den Ehestand begeben“, welche Anna ihn überlebt hat und gegen 1585 gestorben ist. Im J. 1572, wo ich ihn zuletzt erwähnt finde, schreibt er sich Herr zu Wildenberg und Berg. Er hatte überdies die Nutzniessung von dem an das Stift St. Marien in Cöln lehnrührigen Palander Hof zu Embken, der nach seinem Tod zu einer Hälfte an die Herren von dem Bongart, und zur andern an die Herren Quad zu Buschfeld überging.
  9. Maria von Palant verh. mit Friedrich Schellart von Obbendorf Herrn zu Gürtzenich, Schinnen und Geistern. Aus dieser Ehe stammen Johann Schellart Herr zu Gürtzenich, Daem Schellart zu Geisteren (nachmaliger Herr zu Gürtzenich), und Cecilia Schellart die im J. 1551 den Erbkämmerer Werner von dem Bongart heirathete.
  10. Cecilia von Palant heirathete 1542 Adolph Quad zu Buschfeld (Sohn des Johann Quad und der Paetze von Frentz). Obiger Emund von Palant nennt in seinem Testament vom J. 1559 die Söhne dieser Eheleute, Hermann und Adolph Quad. In einem Palandischen Erbschafts-Prozess v. J. 1593 erscheinen dagegen die Gebrüder Wilhelm und Werner Quad zu Buschfeld. So mögen also Hermann und Adolph wohl früh gestorben sein.
  11. Margaretha von Palant heirathete 1543 Wilhelm von dem Bongart nachmaligen Herrn zur Heyden, Blytt und Bergerhausen. In ihrem Heirathsvertrage werden ihr von Werner von Palant und seiner Gattin jene 1500 Goldgulden vermacht, von denen ich oben S. 13 gesprochen. Der jüngere Sohn dieser Eheleute, Adolph von dem Bongart Teutsch Ordens Ritter und Land-Commendeur der Balley Coblenz, errichtete in seinem Testament im J. 1625 eine Fundation am Laurentianer Gymnasium zu Cöln zum Behuf zweier Studirenden aus der Bongartischen und Palandischen Familie.
D.

      Johann von Palant Herr zu Berg, Bettendorf und Weisweiler, Amtmann zu Wilhelmstein und Eschweiler, einziger Sohn des oben

machen sullen zu rechten zyden mit alre zytlicher arbeit snyden sticken gurten vnd grauen as guder wyngarte vnd erffs zu Andernach recht vnd gewonheit is Vnd wir odir vnse eruen sullen dem vurs. Juncker Otten Junffer fyhen odir yren eruen alle Jair van den vurs. wyngarten geuen halff van den drufen vff den vurs. wyngarten weist vnd sullen in yr deyl leueren vur den wyngarten in yre bode Ouch so sullen wir alle Jair In den vurs. wyngarten proffen veir hondart ende as recht vnd gewonlich is Ouch so sullen wir dat virdel wyngartz by sente Meirtin na dysem nysten heirefste van stont vz roeden vnd zu eyme roden wyngarte machen vnd as dan so sullen wir yn dy nyste dru Jair keyn deyl da van geuen vnd vff dat veirte Jair vnd heirefste so sullen wir yn geuen halff glich den anderen wyngarten as vurs. steit Vnd heirvmbe so sal der vurs. Juncker otte Junffer fyhe odir yre eruen vns alle Jair geuen zu den vurs. wyngarten zwey hundart raeme as zu Andernach gewonlich is vnd zwa burden wyden ayn argelist vnd sullent vns ouch geuen sulgen mist da mit wir dy wyngarte vurs. vz misten bynnen den Jairzalen vnd sullent vns den mist vff yre cost vur dy wyngarten vurs. don foren vnd wir sullen den mist vff vnse cost indrayn vnd by dy stocke legen Ouch so mogent sy dy vurs. wyngarte Jairs don beseyn mit den schutzen vnd were sache wir dan sumich odir bruchtich vonden wurden an Eynicher arbeit vnd mistongen wy vurs. steit so sullen wir dy schare dez odir der wyngarte da by bruchte vnd sumenisse vonden wurde verloiren han vnd sullen sy doch dy Jairzalen vz halden as vurgeroirt ist Vnd were sache dat in an der schare ayff genge also dat sy nyt as gut in were as der missbuw So sal man dem vurs. Juncker Otten Junffer fyhen odir yren eruen zu Irme gesynnen rechten an alle vnse gut dat wir han In vnses Heren gerecht van Colne Sonder alrehande vurzoch werenclichs gerechtz zu Andernach vur den missbuw vnd allen gebrech vurs. as dicke dez noet geburt In vrkunde vnd gezuge dysere vurs. dinge han wir gebeden Erbere scheffen zu Andernach Johan Meyeneir vnd frederich Meyeneir dat sy yre Ingesigel an dysen breiff hant gehangen Dez gheyn wir scheffen vurs. daz dat wair is Datum anno domini Millesimo Quadringentesimo Quinquagesimo Quarto vicesima die mensis Martii




Anmerkungen

  1. Unter diesen erwähne ich besonders die reichhaltigen und wichtigen Archive der Freiherren von Bongart und von Harff, dieses zu Dreyborn, jenes zu Paffendorf.
  2. Von Seiten dieses Guts musste jährlichs auf Montag nach dem Sonntage Exaudi Jemand auf dem gewöhnlichen ungebotenen Hobsgerichte zur Nachweisung des Lebens der Hände erscheinen. Die beiden letzten Lehens-Hände waren: Maria Louisa Regina Francisca Gabriele Reichsgräfin von Leerodt Stiftsdame zu Nivelles, und deren Schwester Maria Augusta (Gattin des Sigismund Reinhard Frh. von Bongart). Dieselben wurden 1770 belehnt.
  3. In dem noch erhaltenen Concept des Bongardischen Stammbaums steht übrigens: Nella de Recke, so dass also meine Emendation eigentlich nur Verbesserung eines einzigen Buchstaben ist. — Noch bemerke ich, dass eine Urkunde v. J. 1394 also beginnt: „Wir Arnolt van Goydelsem den man noympt van Rede wanaftich zo Vnna (Onnau) in Blaitzheymer kirspel ind Nesa syn elige wyff“. Als Zeuge kommt darin vor Wilhelm von Bergerhausen.
  4. Dies Gut wird im J. 1401 also bezeichnet: „Der hoff ind dat gut zome Bungarde dat gelegen is by Bunne mit Huyse houerychten wyngarde wyer ind wesen“. Im J. 1424: „der hoff zo dem Bongarde zo Moelenheym by Bonne gelegen“. Und im J. 1578: „Der Wingartzhoff zu Molhem vur Bon gelegen genant der Bongartshoff“. Diesen Bongartshof, ferner einen gleichfalls an die Propstey lehenrührigen Hof zu Uckesdorf, und das Chur-Cölnische Lehen Bergerhausen hat Statz von dem Bungart erst durch besondere Verträge mit den Erben seiner kinderlos verstorbenen Gattin Nella von Bergerhausen im J. 1443 erblich an sich gebracht. Die Descendenten desselben führten als Propsteiliche Lehenträger den Titel Erbhofmeister der Propsteyen zu Bonn; sie hatten unter andern die Verpflichtung, den Propst auf dem Chur-Cölnischen Landtage zu vertreten. Die letzte Bongartische Belehnung ist vom J. 1598, gemäss Vollmacht des Erbkämmerers Werner von dem Bongart für seinen Sohn Werner, „den Hoff zu Mulhem vor Bon“ und den zu Uckesdorf von Ferdinand Coadjutor des Erzstifts Cöln zur Zeit Propst zu Bonn zu Lehen zu empfangen. Späterhin kamen beide Höfe in andern Besitz; nämlich Werner von dem Bongart der Jüngere überliess sie im J. 1612 den Kindern des Engelbert von Orsbeck, welcher bekanntlich mit Elisabeth von dem Bongart verehlicht war.
  5. Gerart von Endelstorp, der wohl bald nach 1339 mit Tod abgegangen, hinterliess eine Tochter Agnes verheirathet mit dem Ritter Johann Herrn von Royde, und einen Sohn Emunt von Endelstorp, der mit seiner Gattin Gertrud von Binsfeld drei Kinder hatte: Gerart, Diederich und Isabelle von Endelstorp (Gattin des Gerart Herrn zur Dyck). Diederich von Endelstorp ist wohl 1419 gestorben. Ich schliesse dies aus einem Lehnbrief, gemäss welchem Werner von Vlatten im J. 1420 nach Absterben des Diederich als bisherigen Pfandherrn zu Dreyborn, mit dieser Herrschaft belehnt wird. Mit seinem Tod mag auch wohl eine Fundation in Verbindung stehen, die sein Schwiegersohn und seine Tochter 1419 zu Linnich errichteten, wiewohl darin des Diederich keine Erwähnung geschieht.
  6. Da dieselben zugleich Diener genannt werden, so folgt, dass die Collation der Kirche zu Linnich dem Hause Breidenbent zustand, und dass Herr Diederich, Vogt der Vyrnenburger Herrlichkeit war.
  7. Die Töchter obiger Eheleute reduciren sich wohl auf zwei. Odilia von Hoemen heisst in einem Document vom J. 1509 Frau zu Odenkirchen Wittwe; so war ohne Zweifel Heinrich Nagel ihr erster, und Wilhelm von Flodorf ihr zweiter Gatte.
  8. Durch diese Heirath kam er auch in den Besitz eines alten Horstischen Gutes zu Müddersheim, nämlich des an Chur-Cöln lehenrührigen Hörsterhofs, womit nach ihm seine Söhne Johann von Palant Herr zu Horst und Issum, und Werner von Palant Herr zu Selhem belehnt wurden. — Im J. 1396, wo der Ritter Hermann von der Horst, Richmoit seine Ehefrau, und Frau Hanne Wittwe des Ritters Johann vom Horne, dem Ritter Wilhelm von Huchelhoven und Adelheid seiner Ehefrau eine erbliche Jahresrente von 25 Malter Roggen aus diesem Hof verkaufen, wird derselbe noch der Hof zum Horne genannt. Ohne Zweifel ist Hermann der Schwiegersohn des Johann vom Horne.
  9. Darnach wird noch heutzutag ein Hof zu Müddersheim der Sintziger Hof genannt, der vordem Brempter Hof hiess. Sophia von Brempt zu Vernich brachte denselben ihrem Gatten Johann Crummel von Eynatten zu. Von diesem ging er an seinen Schwiegersohn Gerart von Palant über, und in der Erbtheilung der Flamersheimer Güter im J. 1595 ward er dem Herrn zu Sintzig zugetheilt.
  10. Sein Sohn Johann Carl von Utenhoven kaufte im J. 1616 von den Eheleuten Wilhelm Scheiffart von Merode Herrn zu Bornheim und Heimerzheim und Sophia Quad von Landskron zu Flamersheim den allodialen Rittersitz Kellenberg zu Barmen bei Jülich. Derselbe hatte mit seiner Gattin Ursula von Flodorf folgende Kinder: Johann Carl, Johann Ludwig von Utenhoven (verheirathet mit Francoise Besancon), Louise Catharina von Utenhoven (verheirathet mit Ludwig von Bockelfingh Erbhofrath von Flandern), Anna Magdalena und Adriana Sophia von Utenhoven: von denen die vier letztern das Schloss Kellenberg im J. 1638 dem Reichsfreiherrn Johann von Werth General-Feldmarschall-Lieutenant für sich und seine beiden mit Gertrud von Genth selig gezielten Kinder Johann Anton und Lambertina Irmgard wieder verkauften. Unter denen, die in Vollmacht des Johann von Werth den Kauf schliessen, befindet sich Rutger von Werth Bürger und Rathsverwandter der Stadt Cöln, vielleicht ein Bruder des Johann.
  11. Arnolt von Harff ist schon im Januar 1506 gestorben, wie sich aus der Rechnung ergiebt, die sein Schwiegervater über die Auslagen für denselben während seiner Krankheit und nach seinem Tode eigenhändig aufgesetzt hat „Angaende In dem Jaere vonfftzeynhondert vonff, vff sent Anthonis aeuent des hilgen marsschalxs“. Darin heisst es: „Item zom yrsten hain Ich Tzander mynen diener, as myn Son her Arnolt selige zo Harue kranck lach, van Harue zo Collen gesant — — — — “. „Item vp maendach nae sent Agneten dach mit III perden zo Guilgh gereden vmb der priester broit zo backen, Ind vort yeders zo dem begenckenis zo stellen — — — — — — — — —“. Aus einem Abschnitt derselben Rechnung, der die Ueberschrift hat: „Zo myner dochter kynt Cristen verlacht ind vissgegeuen“, ersieht man dass Arnolt und Margaretha ein Kind mit einander hatten, das aber wohl erst nach des Vaters Tode geboren wurde; denn es heisst: „Item zom yrsten So myn dochter by mir kyndtz Inlach — —“. Dieses Kindes geschieht sonst keine Erwähnung mehr, als nur noch im Testament der Mutter, wo dieselbe verordnet, dass man sie in der Pfarrkirche zu Lövenich (bei Nierhoven) bei dem Herrn Arnolt von Harff Ritter ihrem ersten Manne und ihrer beiderseitigen Tochter nach adliger und christlicher Ehren zur Erde bestatte.
  12. Anna von Vlatten war in erster Ehe mit Wilhelm von Harff zu Nierhoven, in zweiter mit Johann Quad zu Buschfeld verheirathet. — Der Vater der Anna, Heinrich von Vlatten, gehört in diese Brüderreihe: Reinhard von Vlatten Erbschenk, Amtmann zu Düren und Nörvenich, Johann von Vlatten Propst zu Aachen, Kerpen und Cranenberg, und Jülichscher Kantzler, Werner von Vlatten Scholaster zu Xanten und Aachen, Alle vier Söhne des Erbschenks Coen von Vlatten. — Vom Bruder der Anna, Wilhelm von Vlatten, stammt der unten folgende Heinrich von Vlatten.
  13. Unter den vielen Prätendenten die nach Absterben der Catharina Frau zu Hüls im J. 1565 sich melden, erscheint auch der sub H genannte Herr zu Breidenbent, von wegen seiner Gattin Irmgard von Leerod.
  14. Derselbe ist ein Sohn des Balthasar Goedart von Efferen zu Zieverich und der Elisabeth von Mirbach zu Junkersdorf, und ein Enkel des Balthasar von Efferen zu Zieverich (dessen Gattin ich in einer Kopie unter dem Namen, Maria Anna vom Hirsch, finde).
  15. Catharina ist eine Schwester des Balthasar von Efferen.
  16. Den Rittersitz Königshoven, ein Jülicher Lehen, besassen im siebenzehnten Jahrhundert die Eheleute Constantin Philipp Frh. von Holtz und Maria Agnes von Elmpt zu Drove. Dieselben hatten folgende Kinder: Hermann Jacob, Wilhelm Heinrich, Anna Mechtildis Catharina, Maria Catharina und noch eine dritte Tochter, die in der Cistertienser Abtei Düsseren in Duisburg Kapitularin war. In der Theilung der elterlichen Hinterlassenschaft im J. 1692 erhielt Hermann Jacob das Haus Königshoven, Wilhelm Heinrich und Maria Catharina jeder zur Hälfte die Güter zu Drove, und Anna Mechtildis Catharina das freyadlige Lehengut zu Hottorf, der Elmpter Hof genannt. Vor seinem am 25. December 1731 erfolgten Tode vermachte Hermann Jacob Frh. von Holtz, dessen Bruder Wilhelm Heinrich bereits 1704 gestorben war, den Rittersitz Königshoven seinen beiden Schwestern, von denen Maria Catharina mit Heinrich Ferdinand Frh. von Brachell zu Wiedenfeld verheirathet war.
  17. Derselbe hatte vielleicht zu Lürcken sein adliges Haus, und mag der späterhin vorkommende Reynart von Kintzweiler genannt von Lürcken wohl ein Sohn desselben sein.
  18. Dieses Geschlecht scheint dem Gelderlande anzugehören. Wolter von Isendoren erhält im J. 1369 von Eduard Herzog von Geldern und Graf von Zutphen ein Lehengut in der Herrlichkeit Isendoren gelegen opten Pottem zu seinem Eigenthum. — Den Namen Fulcona, mit der Variante Fulkena, entnehme ich aus Copien. Damals und auch noch späterhin, sagte man aber weder Fulcona noch Fulkena, sondern Fulke oder Folke, gerade wie Huge, und zwar für männlich und weiblich zugleich. Eben so heisst Otte nicht blos Otto, sondern auch — um mich einer Form zu bedienen, die man bei Fahne irgendwo findet — Ottonia.
  19. Catharina ist eine Tochter des Jasper von Rollingen Herrn zu Siebenborn und Dastel, welcher im J. 1510 Eva Tochter des Bernard Herrn zur Veltz und zu Moerstorf und der Beatrix von Merode zu Huftaliz heirathete.
  20. Anna ist eine Tochter des Wilhelm von Flodorf Freiherrn zu Reckheim Herrn zu Odenkirchen, Dalenbroich, Biecht, Elmpt und Henneff.
  21. Bei Vater und Sohn schwankt die Lesart zwischen Marsillis und Carsillis.
  22. Seine Tochter Catharina war die Gattin des Christoffel von Rolshausen Herrn zu Trimporten und Türnich, Amtmann zu Monjoye. Es werden noch drei andere verheirathete Töchter genannt: Anna, Gertrud und Clara von Palant. Sein jüngerer Sohn Werner von Palant Ritter schreibt sich gleich seinem Bruder Marsillis „Herr zu Wildenberg.“
  23. Aus erster Ehe stammt gleichfalls ein Marsilius. In einer Landständischen Union v. J. 1628 unterzeichnen Marsilius von Palant zu Wachendorf, und Marsilius von Palant zu Wildenberg. Jener scheint der Vater, und dieser der Sohn erster Ehe zu sein.
  24. Ihre Tante Gertrud von Merode zu Schlossberg Wittwe von Hersell zu Schönecken schenkte ihr im J. 1678 ihre zwei Drittel des freyadlichen allodialen Heckhofs zu Müddersheim. Diese Schenkung die nicht frei von Schulden war, übertrug Freifrau Wittwe von Palant der Abtei Steinfeld auf zwölf Jahre. Das andere Drittel, das Jacob von Roitkirchen Bürgermeister in Cöln 1628 mit Beschlag belegt hatte, und das dann 1645 zu Gunsten der Wittwe des Licentiaten Valkenberg in Cöln förmlich abgesplissen worden war, erwarb die Abtei im J. 1688 von den Gebrüdern Franz Ludwig und Johann Albrecht von Westerholt zu Willbrennig zu ihrem Eigenthum, verkaufte es aber 1703 wieder dem Kirchenvorstand zu St. Columba in Cöln. Eben derselben Kirche vermachte Wittwe von Palant im J. 1702 ihr Antheil des Hofs zu einer frommen Stiftung und insbesondere zur Errichtung eines Priesterhauses, und solle diese Fundation in Kraft treten, sobald sie dem Prälat zu Steinfeld seine Forderung an dem Hof zurückerstattet habe. Der Kirchenvorstand befriedigte unterdess den Abt selbst, und erklärte im J. 1707, dass er die Fundation selbst einrichten werde, es sei denn dass Wittwe von Palant das ausgelegte Capital refundire. Da diese nun aus Abgang erforderlicher Mittel ihre Intention nicht erreichen konnte, so übertrug sie ihr Eigenthumsrecht am Heckhof dem Hofrath Rudolph Adolph von Geyr, der dann aus der reichen hauptsächlich zu einer Armenstiftung bestimmten Verlassenschaft seines Oheims Domherrn Christoph Friedrich von Geyr, als darüber bestellter Inspektor im J. 1713 zur Subsistenz des Priesterhauses zu St. Columba das Nöthige herschoss. Nachdem nun auch der Kirchenvorstand auf seine Proprietät an dem Hofe verzichtet hatte, verblieb derselbe Eigenthum der Armenstiftung bis zum J. 1739, wo Hofrath von Geyr (der bereits seit dem 5. September 1707 Herr zu Müddersheim war), ihn seinem Sohn Ferdinand von Geyr verkaufte.

Anmerkungen der GenWiki-Redaktion

  1. Vgl. dazu Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 4, S. 22.
  2. 2,0 2,1 2,2 Siehe Glossar.
  3. Handschriftliche Eintragung: HEFT IV P1. Vgl. dazu Beiträge zur Genealogie der adligen Geschlechter 4, S. 1