Kallehnen
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Hierarchie
Regional > Litauen > Kallehnen
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Tilsit > Kallehnen
Einleitung
Kallehnen, Kreis Tilsit, Ostpreußen.
Name
Der Name weist auf Bodenfunde.
- preußisch-litauisch "kalenas" = Metalloid, Halbmetall
- "kalnkastis" = das Bergwerk
- lettisch "kalejs" = Schmied
Sage vom Scharkaberg
Die Sage vom Scharkaberge bei Kallehnen erinnert an eine Niederlage der Ritter: Fremdlinge hatten es einmal verstanden, sich Eingang ins Schloß zu verschaffen; sie versprachen den Bewohnern, daß eine ganze Schiffsladung mit singenden Schwänen ankommen würde. Die Brüder des Fürsten waren aber auf der Hut, und als sie in dem Schiff, das unter freudigem Gesange ankam, Männer mit weißen Mänteln, blinkenden Panzern und Waffen entdeckten, fielen sie über diese her, verbrannten das Fahrzeug und vernichteten die Mannschaft. Trotzdem räumten auch sie das Feld, indem sie die Burg, wo sie einst sehr glücklich gelebt hatten, den treulosen Fremdlingen überließen.
Politische Einteilung
1940 ist Kallehnen eine Gemeinde mit den Dörfern Meldiglauken und Kallehnen.
Kirchliche Zugehörigkeit
Evangelische Kirche
Kallehnen gehörte 1912 zum Kirchspiel Laugszargen, vor 1899 aber zum Kirchspiel Willkischken.
Schule
In Kallehnen soll schon vor 1736 unterrichtet worden sein. (1728?) Erster Lehrer unbekannt. Bis 1770 Johann Poplowsky, der schon 1758 an der Schule tätig war. Sein Nachfolger war Johann Treske, ein Schneider. Er stammte aus Anstippen bei Pelleningken. Ihm folgte Trinitatis 1807 Johann Bock. Dieser war am 20. Jan. 1779 in Ußpelken bei Szillen geboren und vom Pfarrer Prellwitz in Budwethen vorgebildet. 1834 erhielt er den Adjunkt Ferdinand Korck aus Puskeppeln bei Heinrichswalde, an dessen Stelle dann am 2. Nov. 1835 der Adjunkt Leopold Keßler aus Barsuhnen trat, welcher nach Bocks Tod, der 1840 erfolgte, alleiniger Lehrer zu Kallehnen wurde.
Die jährliche Schülerzahl betrug etwa 60. Im Laufe des Jahres 1834 hat sich die Schulsozietät dahin erklärt, sich in zwei Schulen trennen zu wollen, was aber erst 1838 geschah. Die beiden Dörfer Kallehnen und Meldiglaugken kauften das alte Zollhaus an und richteten es zur Schule ein. Das Kölmische Gut Ablenken wurde zur Schule Barsuhnen geschlagen, während die noch verbliebenen Dörfer zur Schulsozietät Trackseden vereinigt wurden.
(Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
Bewohner
- 1615 Milcher, Schulz in Kallehnen
- Folgende Bewohner von Kallehnen haben "für Preußens Freiheit und Selbständigkeit" im ersten Befreiungskriege 1813-14 Opfer an Geld und anderen Gaben dargebracht:
- Die Landsturmleute Schulz, Rauter und Nickel Gaigals je 15 Groschen. Görnus 20 Groschen. Bottke, Schwede, Peter Nickeleit und Grenzjäger Wysagrotzky je 12 Groschen. Reu, Jurge Naujoks sen., Abrys Jankus, David Kallweit, Ensies Dilba, Jurge Kantwill, Doßies Galleiwis, Sims Bendix und Jurge Preugschat je 10 Groschen. Jurge Naujoks jun., Jons Guduscheit, Josus Mankus, Chrißus Jantkus, Jons Dilba, Sims Naujoks, Christoph Naujoks, Michel Waischwill, Jurge, Jurgis und Ensies Jonischeit, Ensies und Michel Kosgalwies, Jurge Jonuscheit jun., Michel, Klims und Abrys Kirbschas, Christian Merdler, Jacob Serapins, Michel Ignat, ChristianGedatis, Tambur Albat und Christian Staschullis, Josus Norbuts, Fritz Schimkus, Peter Paulix und Anton Brascheit je 5 Groschen. Doßies Jonuscheit und Jurge Jonuscheit je 3 Groschen 6 Pfennige. Wirt Ensies Dilba 30 Groschen. Schmiedswitwe Anna Barbara Welsch 15 Groschen. Kapitän Liedtke 1 Thaler und Leutnant Bock 60 Groschen.
(Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
Geschichte
1615 Schulzenamt und Dorf, 30 Huben 10 Morgen groß, worunter 6 Huben 4 Morgen Wüstenei. Jährlicher Dezem 8 Mark 5 Schillinge. 1662 wohnt daselbst Anussis Klanpreikschas, 1667 Plauschinn, 1692 stirbt Simon Kukein. 1664 schuldet das Dorf der Kirche 4 1/2 Mark Dezem. 1664 zahlt Kosgalwies 10 Mark Kirchenstrafe, "weil er seinen Vater, der nicht zum Tische des Herrn gegangen, vorsätzlich auf dem Kirchhof begraben". (Quelle: Otto Schwarzien, Bilder aus der Vergangenheit des Kirchspiels Willkischken, 1927)
Laut Landwirtschaftliches Güter-Adressbuch für die Provinz Ostpreußen mit Anhang Memelland, 4. Auflage, Leipzig 1922
- George Schneidereit, 53 ha
- Gustav Vongehr, 79 ha
Verschiedenes
Karten
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KALNENKO15CE</gov>