Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz)/12

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Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz)
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zu einem der wichtigsten, von Lorenz zuerst in das richtige Licht gerückten Probleme der Genealogie zu wenden: dem des Ahnenverlustes.

Jeder Mensch hat zwei Eltern, vier Großeltern, acht Urgroßeltern, sechszehn Ururgroßeltern und so fort, die nächstfolgende Ahnenreihe enthält immer doppelt so viele Ahnen, wie die vorhergehende.

Das führt nun sehr schnell zu ganz ungeheuren Zahlen. Auf die 16er Reihe folgt die 32er Reihe, hierauf die 64er Reihe. Es ist bekannt, daß man Ahnentafeln, die bis zu einer dieser Reihen zurückgehen, Ahnentafeln zu 16 oder 32 oder zu 64 Ahnen nennt. Die weiteren Zahlen findet man immer wieder durch Verdoppelunng. Es sind die Zahlen 128, 256, 512, 1024, 2048, 4096, 8192, 16.384 etc.

Diese schreckhaft großen Zahlen von Ahnen, die naturgemäß schließlich in die Millionen gehen, hat nun der thatsächliche Mensch nur theoretisch. In Wirklichkeit findet das statt, was man Ahnenverlust nennt. Diesen Begriff aufgebracht und näher definiert zu haben, ist das Verdienst von Friedrich Theodor Richter, der in der Vorrede der von ihm besorgten 3. Auflage von Oertels genealogischen Tabellen zur europäischen Staatengeschichte des 19. Jahrhunderts, Leipzig 1879, zum ersten Male darauf hingewiesen hat, daß, wenn in derselben Ahnenreihe, z. B. der 16er Reihe der Ahnen einer bestimmten Person, dasselbe Elternpaar zweimal auftritt, so daß in der betreffenden Reihe nicht 16 verschiedene, sondern nur 14 verschiedene Individuen stehen, man dieses Elternpaar nicht doppelt als verschiedene Ahnen zählen darf. Derselbe Fall liegt vor, wenn in einer Reihe ein Elternpaar vorkommt, das in der vorhergehenden Ahnenreihe schon einmal aufgetreten ist. In einem solchen Falle wird man sagen müssen, daß der betreffende Mensch in derjenigen Ahnenreihe, in der er theoretisch 16 Ahnen haben müßte, thatsächlich nur 14 verschiedene Ahnen hat. Richter sagt in diesem Falle: er hat in der 16er Reihe einen Ahnenverlust von zwei Ahnen. Es liegt nun in der Natur der Sache, daß ein Mensch, der