Sierße Nr. 37
Ackerhof | |
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Brandversicherungsnummer | Nr. ass. 37 |
heutige Adresse |
Geschichte
Der Hof läßt sich zunächst bis ins Jahr 1676 zurückverfolgen. Besitzer war damals Hans Reinecke, der vor 1663 die Witwe des schon vor Beginn der Kirchenbuchaufzeichnungen in Sierße verstorbenen Luddeke Behmen, Margreta Fricken, geheiratet hatte. Die überlebenden Söhne des Luddeke Behmen sowie seine Tochter hatten bereits in andere Höfe eingeheiratet. Ihm folgte 1681 Hans Fricke, wohl ein Verwandter der Margreta Fricken. Nach der Landesbeschreibung von 1685 gehören zum Hof 47 Morgen Meierland. Der Gutsherr ist Kanzler Schraders Rel. Fricke entrichtete in guten Zeiten 4 Scheffel Roggen, sonst 2 Scheffel 5 Himbten an den Grundherren. Er dient 2 Tage mit der Hand oder gibt 5 Thaler Dienstgeld und burgfestet 4 Tage jährlich. Nach dem Contributions-Register von 1692 hat er 45 Morgen Meierland und halt 4 Pferde, 4 Kühe und 4 Schweine. Ebenso lauten die Eintragungen in den Contributions-Registern von 1697, 1721 und 1728. Wahrscheinlich handelt es sich bei den Hans Frickes um 2 Generationen desselben Namens, den ein Hans Fricke starb 1747 mit 61 Jahren, kann also nicht schon 1685 Besitzer gewesen sein. Ihm folgte Zacharias Fricke, der 1755 im Alter von 43 Jahren starb. Seine Geburt ist nicht im Taufregister von Sierße vermerkt, so daß auch sein Verwandtschaftsverhältnis zu Hans Fricke jun. nicht zu klären ist.[1]
Curdt Behemen 1539
Aufgrund fehlender Kirchenbucheinträge sowie weiterer Familienmitglieder, z.B. der Mütter, sind genealogische Informationen aus der Zeit vor 1663 mit Vorbehalt dargestellt. Die Informationen sind in jedem Fall durch mehrere, einander nicht zitierende Quellen gesichert, beruhen aber letztendlich auf demographischen Annahmen, die nur Schätzungen sein können.
Im ersten erhaltenen Lehnsbrief von 1539 wird nur ein Curdt Behemen genannt. Er ist 1569 schon verstorben. Sein Sohn ist in dem Jahr schon mit belehnt. Der zwischen 1539 und 1569 ausgestellte Lehnsbrief fehlt leider. Curdt bewirtschaftet noch im Scheffelschatzregister von 1564 diesen Hof und zinst Sievert von Rutenberg.
Lŭdeke Behemen 1566
Das Erbregister von 1566 weist dann den Sohn Ludeke als Hofwirt.
Lüdekke Beemen 1619
Das Hufenschatz Register von 1619 weist Lüdekke Beemen als Hofwirt aus.
Lüddeke Behmen † vor 1663
Dieser vor 1663 verstorbene und den Hof Nr. ass. 37 bewirtschaftender Lüddeke Behmen kann nicht der Lüdekke Beemen aus dem Hufenschatz Register 1619 sein. Seine erste Tochter, Anna Behme(n), wurde 1639 geboren. Für eine Listung im Schatzregister wäre er zu jung, unmündig, gewesen. Als Vater wäre er zwar älter gewesen; Dennoch wäre eine Weglassung eines Lüdekke/ Lüddeke zunächst nicht unmöglich.
Das bedeutete aber, selbst bei sehr großzügiger Datierung der Einträge im Erbregister von 1566, daß Lüddeke Behmen bei Geburt seiner ersten Tochter schon sehr alt gewesen ist. Er wurde im Lehnbrief von 1569 zuerst erwähnt, war also in dem Jahr schon volljährig.
Im Erbregister von 1566 wurden im Allgemeinen die alten Besitzer gestrichen und durch neue Namen ersetzt. Dies mußte im Falle des Lŭdeke Behmen nicht geschehen, da mindestens 3 Generationen diesen Vornamen trugen.
Quellen
- Der Behmen Lehn (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 27 Alt 1188)
- Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (ebenda, Sign. 24 Alt 6)
Literatur
- Heinrich Munk: Bettmar an der Langen Wiese, Vechelde, 1996
Weblink
Fußnoten
- ↑ nach: Karl Reichelt: Zur Geschichte von Siersse Kreis Braunschweig. Heft 1: Allgemeine Geschichte bis 1800. Gemeinde Archiv Vechelde. Sierße 1952. S.134
der Behmen Lehn | |