Barten (Landkreis Rastenburg)
Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Königsberg > Landkreis Rastenburg
Allgemeine Informationen
Barten liegt an der Liebe im prußischen Stammesgebiet Barta. In prußischer Zeit lag hier die Hauptburg des Bartenlandes.
Name
Der Ort wird erstmals 1333 erwähnt. Der Name ist linguistisch nicht eindeutig geklärt.
a) In Hinblick auf die Burg ein Hinweis auf Wehrhaftigkeit
- prußisch „bartus, bartonastis“ = Streiter
- „bart“ = zanken
- „bartis, barteinis“ = Streitbarer
b) Nach Meinung moderner Linguisten Hinweis auf Gewässer
- prußisch „bar, bart“ = fließen, schnell strömen
c) Gerullis sieht einen Zusammenhang mit dem Stamm Barta und/ oder mit
- litauisch „bartis“ = Bienenstock im Baum (Waldimkerei)
Wappen
Das Wappen hat in Rot eine aufgerichtete silberne Barte (Streitbeil) mit goldenem Stiel.
Einwohner:
- 1937 hatte Barten 1551 Einwohner.
- 1939 1543 Einwohner
politische Einteilung/Zugehörigkeit.
Kirchen
- 1389 Kirche in der Lischke
kirchliche Zugehörigkeit
Kirchhöfe/Friedhöfe
Geschichte
- 1325 gründet der Komtur von Brandenburg eine Ordensburg.
- 1357 wird die prußische Burg Ordensburg.
- 1419 Anlage einer Lischke (Vorburgsiedlung).
- 1455 Zerstörung der Burg.
- 1473 kleine Stadt
- 1630 Stadtrechte nach kulmischem Recht.
- 1628 erhebt Kurfürst Georg Wilhelm den Ort auch rechtlich zur Stadt, indem die Einwohner zu Bürgern erklärt werden.
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Barten wird wieder preußisch.
- 1807.10. Januar. "Auf den hartgefrorenen Wiesen vor der Stadt stürzten sich die schwarzen Totenkopf-Husaren mit schwingenden Säbeln auf die Franzosen. In dem Gefecht im Schneegestöber gab es Verwundete, und in der Schule lag nachher, auf der über die Bänke gelegte Schultafel, ein toter französischer Reiter mit klaffender Stirnwunde, auf dem Boden blutiges Verbandszeug".
Bericht eines Bürgers aus Barten, abgedruckt in: Bernhard Lindenblatt, Preußenland 1701-1945, Kiel 2001, S. 86.
Archive, Bibliotheken
Genealogische und historische Quellen
Kirchenbücher
Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges
Persönlichkeiten
Vereine
Zufallsfunde
- Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 177.
- Barten: Oberamtmann Masuhr, Johann Gottfried, geheiratet in Popelken 11.3.1734 mit Juliana Charlotte Ross, von 1735-1775.
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- Auszug aus: Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
- Lettau, Gottfried, Kreisausreiter in Rastenburg, zum Polizeiausreiter in Barten 10./21.11.1761.
- Masuhr, Oberamtmann in Barten, erhält den Schreiber Fabian Wedeck als Amtmann und Assistent, am 27.4./6.5.1760 (Amtmann Masuhr in Barten wurde zum Oberamtmann ernannt in Berlin, am 4.4.1753).
- Süß, Johann Gottfried, Stadtwachtmeister in Barten, zum Amts-Polizeireiter in Rastenburg, Lager an der Weichsel, 5.6.1758.
- Wedeck, Fabian, Schreiber, zum Amtmann und Assistenten des Oberamtmanns Masuhr in Barten 27.4./6.5.1760.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>BARTE2KO04QF</gov>