Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz)/26

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Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz)
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Vegriffen, ganz unmäßig viel getrunken wurde. Aber damals vertrug man vielleicht mehr wie heute. Ein Amerikaner R. L. Dugdale, hat im Jahre 187? eine sehr interessante tleine Studie veröffentlicht: I'ke/uke's, ä 5tu6)s m cnm?, pZu^Slism, äiseass Hnä kersäil^, in der er den Nachweis führ!, daß von 709 der 834 Nachkommen einer im Jahre 1740 gestorbenen Säufenn Ada Iuke 106 unehelich geboren, l43 Bettler, 64 Gemeindemine, I6l Pro-s!ituirte, 69 Vm^brecher, 7 Mörder waren. Oltirt nach einer Abhandlung von Forel in der wissenschaftlichen Beilage der Münchener Allgemeinen Zeitung). Es hat sehr viel Bestechendes, die Schlechtigkeit dieser Nachkommen dem AltoholisumZ ihrer Stammmutter zuzu¬schreiben. Jedenfalls kann man aber eme derartige genealo¬gische Untersuchung nicht als vollbeweisend ansehen. Erst eine größere Zahl gleichartiger Ergebnisse würde sichere Schlüsse gestalten und cs ist geradezu wunderbar, daß die Genealogie zur Lösung derartiger Fragen nicht mehr herangezogen wird. So würde es sich sehr lohnen, die Nachkommenschaft NnnaS von Sachsen, welche eine Tochter des Kurfürsten Moritz und die zweite Gemahlin Wilhelms von Oranicn war, einer Frau, die als Säuferm bekannt isl und 157? zu Dresden im Säuferwahnsinn gestorben ist, genauer zu untersuchen. Es würdc sich in diesem Falle zeigen, daß der Säuferwahnsinn dcr Stammmutter auf die Zcugungskraft ihrer Töchter verderblich gewirkt hat. Es müßten dann aber auch die Ahnen Annas oon Sachsen genau untersucht werden, um zu sehen, ob sie ihrerseits bereits erblich belastet, und ihr un¬mäßiges Trinken nm eine Folge erblicher Belastung ihrerseits war, oder ob man bei ihr mit Necht von einer erworbenen Eigenschaft und demgemäß der Schädlichkeit einer erworbenen Eigenschaft reden lcmn. Es ist nun bisher nur von Vererbung von Eigenschaften schlechthin die Rede gewesen, ohne der Thatsache zu gedenken, daß man neben der Vererbung von Generation zu Generation auch eine sprungweise Vererbung von Großeltern auf Enkel,