Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz)/20

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Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz)
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richtig erkannte, daß nämlich auf einen Zeitraum von 100 Jahren immer ungefähr drei Generationen fallen. Herodot berechnete die DurchschnittSdaucr einer Generation auf 33'/, Jahre, drei Generationen füllen lllsu nnch ihm genau ein Jahrhundert. In neuerer Zeit hat Rümelin in Tübingen genaue Berechnungen hierüber angestellt und auf genealo¬gischem Wege eine Durchschmtlsdauer von 36tz Jahren für die Generation ermittelt, Drei Generationen umfassen bei ihm also einen Zeitraum von 109A Jahren, das ist auch ungefähr ein Jahrhundert. Ein Zusammenhang zwischen diesen Thatsachen und dem Glauben an die charakteristischen Eigenschaften der Jahrhunderte scheint hier zweifellos vor¬handen zu sein. Aber dem nachdenkenden Verstande drangt sich bann sogleich die Frage auf, warum soll gerade eine Periode von drei Generationen sich wesentlich von ihren Vorgängerinnen unterscheiden, warum nicht eine solche von vier oder fünf Generationen? Macht man fich klar, daß in dcr Ncgel nur zwischen Großeltern und Enkeln, direkt oder durch Vermittelung der Eltern eine persönliche Einwirkung im Sinne des Anerziehens und Absehens statt hat, nicht mehr von den Urgroßeltcrn auf die Urenkel, so crgiebt sich eine sehr naheliegende Erklärung und Begründung, die auch schon . häusig hervorgetreten ist. Andererseits liegt es aber auch nicht fern, daran zu denken, daß nach dem allgemeinen Glauben eine wirkliche Vererbung individueller Eigenschaften nur durch drei Generationen hindurch stattfinde. Will man nun zu einem einigermaßen haltbaren Ergeb¬nisse darüber gelangen, durch wie viele Generationen hindurch cine thatsächliche Vererbung individueller Eigenschaften aller Art stattfinden könne, so wird nian offenbar mit dcr größten Vorsicht alle solche Eigenschaften aus dem Bereiche der Be-trachtung ausscheiden müssen, bei denen der Einwand gemacht werdm kann, sie könnten,auch anerzogen, abgesehen, und, woS hier nicht vergessen werden darf, auch durch Ansteckung über¬tragen sein. Ich will hier nur darauf aufmerksam machen, daß man sehr lange und sehr fest daran geglaubt hat, die