Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz)/03
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Ziele und Aufgaben der wissenschaftlichen Genealogie (Kekule von Stradonitz) | |
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Was ist Genealogie? Noch Johann Christoph Gattercr beantwortet w semeni „Abriß der Genealogie" die Frage dahin: Genealogie ist cmc Hnlfßwissenlchaft dcr Geschichte, eine eigentliche Nisscnschafl ist die Genealogie nicht. Er spricht damit nnr an^, was die von jeher verbreitete allgemeine Meinung wnr n^d lcidcr auch noch heute dcr herrschende Glaube ist Damit hängt es auch wohl zusammen, daß bis heule an tciner einzigen Universität die Genealogie einen Gegenstand des Unterrichtes bildet, was die bedauerliche Iolge hat, das; die Geschichtswissenschaft, wenn sie einmal hcnl zu Tage ausnahmsweise „genealogisch" kommt, merkwürdigen Mangel an gcncalligilchem Verständniß zeigt, daß dic Recht¬sprechung, wenn fte sich, was gar nicht so selten vorkommt, vor cinc genealogische Fragc gestellt sicht, meist kläglichen Schiffbruch lcidct, dcch die Naturwissenschaft, die von allen Seiten her sich an genealogische Probleme heranmacht, cmcn, in dcr Regel, sehr großen Mangel an Kenntniß der genea¬logischen Methoden erkennen läßt. Das wird anders werden. Daß sich dic Genealogie die ihr gebührende Stellung im Rcichc der Wissenschaft in Bälde erobern wird, das is! meine feste Ueberzeugung. Der Anfang dazn ist bereits gemacht Das Jahr 189« schenkte der Deutschen Wissenschaft das erste umfassende, allcs Wesentliche enthaltende, treffliche „Lehrbuch der gcsammten wissenschaft¬liche« Genealog" von Professor Otwkar Lorcnz in Jena. Dies I<chr nnd dies Vuch werden fürderhin dcn Markstein in dcr Geschichte dcr wissenschaftlichen Genealogie bilden. Neue Bahnen sind dcr Grncalogic seitdem gewiesen, neue Ziele und Aufgaben ihr gesteckt. Es liegt nun auf der Hand,