Goldap

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Ostpreußenkarte 1936
Prußische Stammesgebiete

Allgemeine Informationen

Goldap liegt im prußischen Stammesgebiet Nadruva (Nadrauen). Die Stadt liegt auf einem Landrücken in seenreicher Landschaft am Rande der Rominter Heide. Archäologische Funde weisen auf vorgeschichtliche Besiedlung. In der Nähe liegt der 272 m hohe Goldaper Berg, wo man einen herrlichen Ausblick über die Weite der Landschaft hat und die heilige Ruhe der Rominter Heide leibhaftig spüren kann. Der Berg ist nach wie vor Ostpreußens Skifahrer- und Rodel-Paradies.


Der Name bezeichnet einen tiefliegenden Fluss, nämlich die Goldap.

  • prußisch "galda, galdo, gelda, gilde" = Mulde, Trog, Gefäß
  • "ape" = Fluss
  • litauisch "upe" = Fluss

Falsch ist Frischbiers Annahme, denn polnischen Einfluss gab es zur Zeit der Entstehung von Flussnamen nicht in dieser Region, da archäologische Funde aufweisen, dass die Slaven erst ab der Gotenzeit hier einsickerten: "Der Name kommt vom Flusse her, und soll Goldap, slav. Goldopa, von dem polnischen Wort golab Taube, abstammen, die in alten Zeiten dort standen, in groszer Menge aufhielten."


Einwohner

1939. 11.578

Politische Einteilung/Zugehörigkeit.

Wappen

Wappen Goldap

Das Wappen ist schrägrechts geteilt, hat oben in Silber einen wachsenden, roten Adler, dessen Brust mit einem silbernen S belegt ist, unten ist das Feld schräg geviert von Schwarz und Silber.


Kirchen

Kirchliche Zugehörigkeit

Kirchhöfe/Friedhöfe

Geschichte

Blick vom Goldaper Berg auf Goldap.

Prußische Wehranlagen

Im Umkreis von Goldap gab es prußische Wallburgen (Kl. Wronken, bei Texeln am Rominteufer, bei Ballupönen, bei Kollnischken, bei Pellkauen, bei Gut Adlerfelde). (Quelle: Salemke, Gerhard: Lagepläne der Wallburganlagen von der ehemaligen Provinz Ostpreußen, Gütersloh, 2005)

Preußenzeit

  • 1657 wurde die Stadt von Tataren niedergebrannt und der Bürgermeister soll lebendig am Spieß auf dem Marktplatz geröstet worden sein.
  • 1694 brannte die Stadt noch einmal ab.
  • Im Jahr 1732 wurden 117 Salzburger hier angesiedelt.
  • Nach dem zweiten Schlesischen Krieg wurde die Stadt Garnisionsstadt der "Schwarzen Husaren".
  • Von den ursprünglichen Laubenhäusern blieb beim dritten Brand 1834 kaum etwas übrig.
  • Berühmt war Goldap durch seine Tuchmacher, Hutmacher, Strumpfstricker, Gerber und Bäcker. Von den Goldaper Kringeln und Brezeln wurden sogar einige Tonnen nach Batavia exportiert. Auch das Goldaper Met war berühmt.

(Quelle: Hermanowski, Ostpreußen Lexikon, Adam Kraft Verlag Mannheim 1980)


Zeitgeschichte

1944.22. Oktober. Die Sowjets erobern Goldap und Nemmersdorf.

Redensarten

  • "Goldap brennt", wenn man dringend auf die Toilette muss. (Quelle: Frischbier, H.: Preußisches Wörterbuch Ost- und Westpreußische Provinzialismen, Bd.1,2, Berlin 1882-82, S. 245)
  • "Die Bewohner der Stadt haben den Namen Ferkelmacher, weil ein boshafter Maler eine in Öl gemalte Sau mit Ferkeln dem eigentlichen Wappen der Stadt, das er in Wasserfarben malte, geschickt unterzulegen verstand."


Witz

Die Bäckersfrau Mummereit schaut aus dem Fenster und sieht auf dem Goldaper Marktplatz einen Menschenauflauf. Schnell schickt sie den Lehrjungen hin auszukundschaften, was da los ist. Nach einer Weile kommt der zurück und berichtet atemlos: "Da steht äiner. Dem kännt käiner."

Archive, Bibliotheken

Genealogische und historische Quellen

Kirchenbücher

Grundbücher, Steuerverzeichnisse, Gerichtsbücher u. Sonstiges

Persönlichkeiten

Vereine

Zufallsfunde

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>GOLDAPKO14DH</gov>