Ludeke Behmen 1578
- enthält eine Abschrift des Lehenbriefes von 1578. Der alte, von 1573 stammende Text, ist unter~ oder durch gestrichen.
Diesem Lehenbrief ging ein Rechtsstreit voraus. Die Stadt Braunschweig hatte es über ein Jahr lang verpasst, Lŭdeke Behmen rechtzeitig notwendige Urkunden zur Verfuegung zu stellen, die dieser für die Muthung des Lehens nach dem Mannfall seines Vorgängers, der auch Lŭdeke Behmen hieß, aber aus Lamme stammte, benötigte. Hinzu kam, dass der Vize-Kanzler, der die Muthung in Empfang genommen hatte, Dr. Josias Marcus, inzwischen an den Hof Maximilians II berufen worden war; Eine Stellung, die der Rechtsgelehrte aufgrund Ablebens Maximilians nie antrat. Die herzogliche Kanzlei behauptete nun, das Lehen sei verfallen, und Lŭdeke Behmen setzte erfolgreich alles daran, das Lehen fuer die Familie Behme zu erhalten, bzw. wieder zu erlangen.
Die eigentliche, nicht editierte Kopie des Lehenbriefes von 1578 wird erst am 5. Dezember 1580, nach dem Tode Lŭdeken Behmen zur erneuten Muthung seines Nachfolgers als Senior, Hinrichen Behemen Lŭdigkens ſeligenn Sone zŭ Betmer, der herzoglichen Kanzlei vorgelegt.
Lehensbrief für Lŭdeke Behmen 1578
d. 23. März 1578
[28b[1]]
Der Behmen Lehenbrieffs Copeien Dat. den 29ten Januarij A[nn]o etc. 73.
P[ræ]sentirt Wolff: den 22ten Martij Ao etc. 78.
[27[2]] Von Gotts gnaden, Wir Jŭliŭs Hertzog zŭ Braŭnſchweig vnd Lŭnebŭrg etc. Seligen Hertzogen Heinrichs Söhne bekennen mit dieſem brieffe offenbar vnd vor Als weme, das wir zŭ einem rechten Erblichen manlehen Lŭdeken Behmen Lŭdeken ſeligen Sohn Behmen Vlrichs ſelig ſohn Als den Eltiſten mit Zŭbehŭeff ſeiner Vettern Jacob vnd Hanß, ſeligen Hanß Sohnen Aŭch Lŭdeken Vlrichs Sohne, Lŭdeken Cŭrdts ſeligen Sohn, Lütke Hanß Behmen vnd Frantz Behemen zŭ Braŭnſchweig Heinrich Behmen zŭ Bröitzem, Hanß Behemen zŭ Betmer, Heinrich vnd Hanß Behemen Aŭch zŭ Bethmer, noch ein Heinrich vnd Lŭdeke Behemen zŭ Bethmer, Heinrich ſeligen Sohne, Item Heinrich vnd Henning gebrŭdere, Hening ſeligen Sohne vnd Brudere die [҂ - vnd Lŭdeken Lŭdekens ſeligen ſohn die] Behmen genant, mit Sechs Hŭfe landes vnd einem Hofe vf dem Velde vnd In dem Dorffe Sierßen, mit einem Kothofe zŭ Bethmer mit zwen nŭtz Holtzes vnd mit zwen nŭtz graßes mit Aller gerechtigkeit vnd Zŭbehörung, nichts daŭon Aŭßbescheiden, belehnet haben, Inmaßen Heinrich Behmen Lŭdeke Behmen ſein Bruder Vetter das zŭŭorn von vns zŭ Lehen gehabt, Vnd wir wollen ſolcher güter Ihr bekenniger Herr vnnd wehr weſen, vnd ſo viell vns das zŭthŭn gebürt, vnd an vns geſŭcht wirdt, ſie vor [27b[3]] recht vorthedigen ohne gefehrde, vnd des zü mehrer bekantnŭße vnſer Fŭrſtliche Inſiegel an dieſen brieff wißentlich laßen hangen, Der geben ist in der Heinrichstadt beÿ vnſer[m] Veſte Wulffenbŭttell Hoefflager nach Chriſti vnſers lieben Herrn vnd Selichmachers gebŭrtt Thaŭſent Fŭnffhŭndert vnd Im Dreÿ Acht vnd Siebentzigſten Jahr Am Neŭn Zweÿ vnd Zwantzigſten Janŭarij Martij.
Fußnoten
der Behmen Lehn | |