Skarren

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Siehe Daugmanten nordöstlich von Moos Bruch auf der Schroetter Karte 1802, Maßstab 1: 160000


Hierarchie

Regional > Litauen > Skarren

Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Memel > Skarren


Einleitung

Skarren, auch Bendig Krüger, Kreis Memel, Ostpreußen.

  • Mit "Abbau" wurde in Ostpreußen ein Bauernhof beschrieben, der abseits des Dorfes jedoch innerhalb der Gemarkung lag.

Name

Der Alternativname Bendig Krüger sagt aus, dass der Krughalter diesen gemeinsam mit einem Teilhaber bewirtschaftet.

Unter dem Fürsten Skurdo flüchtete eine große Anzahl Sudauer vor dem Ritterorden nach Litauen und wurde am Unterlauf der Memel angesiedelt. 1285 erhalten vom Ritterorden Privilegien und werden als "Suduwite" gekennzeichnet:

  • Häuptling Skomand mit seinen drei Söhnen Rickals, Gedetes und Galms (erhielt nach seiner Christianisierung das Gut Steinio, Steyno, Steinen in Steegen Kr. Gerdauen)
  • Mantigin, Toleikis, Skara und Protwil
  • Kantigard und Žwinyn
  • Preisinges, Gedete, Žiok, Melyn, Maladyn und Dirkot

Pfarrer Poliander berichtet 1535 von der besonderen Kleidung der Sudauer. Der Name hat im Laufe der Zeit eine Wandlung zum Negativen vollzogen:

a) Ursprünglich neutral auf die Kleidung bezogen

  • preußisch-litauisch „skarele“ = Kopftuch
  • preußisch-litauisch „skara“ = die Flachsfaser, Tuch, das Stück Zeug, Kopftuch, Taschentuch, Lappen, Fetzen

b) später abgewertet zu

  • prußisch "skaras" = Lumpen, Fetzen, Siebensachen, zerlumpt, abgetragen
  • litauisch "skaris" = in Lumpen gekleidete Person
  • prußisch "bendras" = Teilhaber, gemeinsam
  • litauisch "bendradarbis" = Mitarbeiter


Politische Einteilung

Landgemeinde (Skarren) 1874 und 1888. Mit Daugmanten vereinigt durch Kgl. Erlaß vom 12.10.1896.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Skarren gehörte 1888 zum Kirchspiel Prökuls.

Katholische Kirche

Skarren gehörte 1888 zum katholischen Kirchspiel Memel.


Standesamt

Skarren gehörte 1888 zum Standesamt Prökuls.


Geschichte

1711

  • Laßen: Jurge Skarruß, Martin Skarruß, Peter Jakuseit, Michel Preigs-Skarrut
  • Wybrantzen: Peter Jakuseit - ein Wirth; Michel Preigs-Skarrut - ein Wirth, (Anm.: d.h. sie standen damit hierfür nicht mehr zur Verfügung)
  • Enrollierte: Jurge Skarruß, Martin Skarruß-Preigs


Quellen:
Janczik, Bruno und Naunheim, Fritz: Dragoner, Wibranzen und Enrollierte aus der Zeit der großen Pest, Berichte und Tabellen der Ämter 1711, II. Die nördlichen Ämter in Altpreußische Geschlechterkunde, Neue Folge, 38. Jahrgang, Band 20, 1990, Hamburg, Verein für Familienforschung in Ost- und Westpreußen

Verschiedenes

Karten

Skarren auf der Schroetterkarte (1796-1802) 1:50 000
© Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>DAUTENKO05QM</gov>