Marienwerder
Marienwerder ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Marienwerder (Begriffserklärung). |
Hierarchie
Regional > Deutschland > Provinz Westpreußen > Regierungsbezirk Marienwerder > Kreis Marienwerder >Marienwerder
Einleitung
Marienwerder liegt an der Weichsel im prußischen Stammesgebiet Pomesanien.
Der Deutsche Orden erbaute 1233 zunächst fünf Kilometer nördlich auf dem »Schloßberg« eine Burg mit dem Namen Insula sancta Mariae. Aus strategischen Gründen wurde sie nach einem Jahr an den Ort einer eroberten Prußenfeste verlegt.
Wappen
Das Wappen zeigt in Blau nebeneinander rechts einen aufrechtstehenden, linkshin gekrümmten silbernen Bischofsstab, links oben eine silberne Bischofsmütze mit goldener Einfassung und unten ein schwebendes silbernes Kreuz.
Allgemeine Information
Marienwerder (polnisch: Kwidzyn) Kreisstadt und bis 1919 Sitz des Regierungsbezirks Marienwerder und des Oberlandesgerichts (ab 1808), sowie der Westpreußischen Kriegs- und Domainen-Kammer, 1772 - 1808.
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Katholische Kirchen
- Der Dom (von 1322 bis 1360 erbaut) wurde Pfarrkirche. Vom Westflügel zieht sich der Dansker mit seinen hohen Pfeilern und Bögen bis ins Weichseltal hinein. Der hochgelegene Dom mit dem anschließenden Schloß und der vorgerückte Dansker bilden eine mächtige bauliche Einheit.
Geschichte
- 1233 Bau der Insula sancta Mariae.
- 1233 Bau der Stadt
- 1236 kulmisches Recht
- 1254 bis 1527 Sitz der Bischöfe von Pomesanien. Nach der Säkularisation des Ordensstaates und Übernahme der reformierten Lehre kam Marienburg zu Preußen.
- 1336 Bestätigung der Handfeste
- Erste Hälfte des 14. Jh. (von 1322 bis 1360 ) Bau des Kapitelschlosses, deren Süd- und Ostflügel 1798 abgetragen wurden. Heute befindet sich hier ein Museum.
- Im 16. Jahrhundert entstanden mehrere Vorstädte (Lischken).
- 1757 Die Russen fallen im Sommer (im Siebenjährigen Krieg) unter Graf Fermor und Feldmarschall Graf Apraxin in Ostpreußen ein. Zarin Elisabeth I. erklärt durch Patent vom 31. Dezember 1757 Ostpreußen als russisches Eigentum.
- 1758 Jan. Eine russische Armee unter Graf Fermor besetzt kampflos das ungeschützte Ostpreußen.
- 1762 Nach dem Tod der Zarin Elisabeth (5.1.1762) kommt es unter ihrem Nachfolger, Zar Peter III., zum Frieden mit Preußen (5.5.1762 Vertrag von St. Petersburg). Russland gibt ohne Entschädigung die besetzten bzw. bereits annektierten Gebiete Ostpreußen, Hinterpommern und Neumark zurück. Die Russen ziehen ab, Marienwerder wird wieder preußisch.
- Seit 1772 Sitz der Regierung des Regierungsbezirks Westpreußen.
- 1939 bis 1945 Hauptstadt des Reichsgaus Danzig-Westpreußen.
- 1945 schwere Zerstörungen
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Die Akten des Regierungsbezirks befinden sie heute im Staatsarchiv Danzig (Gdansk) sowie im Geheimen Staatsarchiv Stiftung Preußischer Kulturbesitz, XIV HA, Abt. (Rep.) 181. Letztere Bestände sind erschlossen durch
Hans Branig, Ruth Bliß, Winfried Bliß, Übersicht über die Bestände des Geheimen Staatsarchivs in Berlin-Dahlem, Teil I Provinzial- und Lokalbehörden, Grote 1966, Seite 88 - 106.
Die Berliner Landkarten werden erschlossen durch Winfried Bliß,Die Plankammer der Regierung Marienwerder,Spezialinventar 1670 - 1919, 1982, ISBN 3-412-00182-1.
Zu den Danziger Beständen siehe
C.Biernat, Staatsarchiv Danzig - Wegweiser durch die Bestände bis zum Jahr 1945, R.Oldenbourg Verlag, München 2000, ISBN 3-486-56503-6
zesp.05, Regierung Marienwerder (Rejencja Kwidzyn), Seite 103 - 108,
zesp. 2011, Oberlandesgericht Marienwerder (Wyzszy Sad Krajowy, Kwidzyn), Seite 546.
Siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Marienwerder
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Persönlichkeiten
Edmund Grigoleit: Die ostpreußischen Amtmänner im Jahre 1755, in: Archiv für Sippenforschung, 29. Jg. Aug. 1963, H. 11, S. 178.
Amtsrat Johann Rudolph Reinhardt 1741 bis 1760.
- Hans-Wolfgang Quassowski, Die von den Russen 1758-1762 in Ost- und Westpreußen angestellten Beamten. In: Familiengeschichtliche Blätter, 20. Jg., Heft 4 1922. (Daten nach dem russischen und gregorianischen Kalender).
- Becker, Stadt-Bauschreiber, zum Amts-Dammbauschreiber in Marienwerder 14./25.7.1759.
- Felbinger, Akziseinspektor in Marienwerder, zum Akzisekontrolleur in Riesenburg. Marienwerder 26.3./6.4.1758.
- Fischer, Theodor Gottlieb, Bürgermeister in Marienwerder, zum Proviantmeister in Marienwerder 19.5.1758.
- Glaser, Friedrich Balthasar, zum Lizent- und Akzisebesucher in Marienwerder 14./25.11.1761.
- Gutjahr, Akziseeinnehmer in Freystadt, zum Akziseinspektor in Marienwerder 26.3./6.4.1758.
- Hintzmann, Sekretär, zum Förster in Hohenstein, Marienwerder 6./17.4.1758.
- Kacke, Johann, zum Memelschen Piloten, Marienwerder 14./25.3.1758.
- Kalb. Johann, zum Landreiter in Marienwerder 24.3./4.4.1761.
- Klaustien, Schreiber, zum assoz. Amtmann des Amtsrats Reinhardt, Marienwerder 7./18.7.1760.
- Kuhr, Amts-Bauschreiber, zum Dammeister in Marienwerder 14./25.7.1759.
- Nettelbeck, Stadtältester, zum außerordentlichen Ratsverwandten in Marienwerder 7./18.1.1760.
- Petersen, Johann Christian, Pfarrer in Raudnitz und Frödenau, zum polnischen Pfarrer und deutschen Diakon in Marienwerder 15./26.3.1761.
- Rabe, extraordin. Kanzleiverwandter, zum ordentlichen Kanzleiverwandten in des Engelschmid Stelle, Marienwerder 27.3./7.4.1758.
- Rabe, Christoph, Referendar beim Justizkollegium in Salfeld, zum Stadtschreiber in Marienwerder 13./24.10.1759, dann zum 2. Sekretär beim Pupillenkollegium in Königsberg 22.11./3.12.1761.
- Ranisch, Reinhold, Kammer-Kanzleiverwandter, zum Salzspediteur, Marienwerder 25.4./6.5.1758.
- Reinhardt, Amtsrat in Marienwerder, erhält den Schreiber Klaustien als assoz. Amtmann 7./18.7.1760.
- Rump, Kaufmann, zum Schiffsbesucher in Memel. Marienwerder 7./18.3.1758.
- Sanden, Karl Ernst, Student theol., zum Pfarrer in Ludwigswalde 17./28.4.1762 [aus Marienwerder].
- Schelbenpoden [Scheibenpoden?] , Karl Theodor, Geheimer Registrator, zum Archivar beim Preußischen Geheimen Regierungsarchiv Marienwerder 11./22.3.1758 [Geheimer Sekret. Sch. genannt 1743 als Hausbesitzer in Königsberg, Altstädter Koppengasse, neben dem Röberschen Malz- und Brauhaus].
- Storbeck, Richter in Marienwerder, zum Vicebürgermeister daselbst 14./25.4.1760.
- Stürmer, Friedrich Diakon in Marienwerder, zum Erzpriester daselbst 28.3.1758.
- Taegen, Christian, gewesener russischer Feldprediger, zum Pfarrer in Probethen 26.1./6.2.1762 [* Marienwerder 1724, des unerlaubten Briefwechsels beschuldigt, zu Petersburg gefangen gesetzt, schließlich für unschuldig befunden, worauf er dann durch kaiserlichen Befehl zur Anstellung empfohlen wurde; Schwiegersohn des Pfarrers Bolius. + 30.3.1807].
- Valentin, Stud. jur., zum Stadtschreiber in Marienwerder 15./26.2.1762.
- von Wedel, invalider Leutnant, zum Förster in Bodschwinken, Marienwerder 25.4,/6.5.1758.
- Wernick, außerordentlicher Ratsverwandter, zum Ratsverwandten und Wettherrn in Marienwerder 7./18.1.1760.
- Wiep, Christoph, zum Memelschen Piloten, Marienwerder 14./25.3.1758.
- Wilhelmi, Karl Friedrich, Stadtschreiber in Marienwerder, zum Stadtschreiber in Tilsit 29.7./9.8.1759.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>MARDERJO93LR</gov>