Kartoffel

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Kartoffelkarrikatur 2003 im Kartoffelhaus No. 1, Barfußgäßchen 12, Leipzig

Einleitung

Aus den Anden Südamerikas gelangte die Kartoffel um die Mitte des 16. Jahrhunderts nach Europa. Um die Wende zum 17. Jahrhundert zog man die Knollen als Zier- und Heilpflanzen in den Gärten von Klöstern, Adeligen und reichen Bürgern.

Feldmäßiger Anbau

Der feldbaumäßige Anbau erfolgte seit Beginn des 17. Jahrhunderts zunächst in Irland und Holland. In Deutschland wurde die Frucht zeitlich und regional sehr unterschiedlich verbreitet. Als einer der größten Förderer gilt Friedrich der Große (1717-1786). In Westfalen findet sich der Kartoffelanbau nachweislich seit etwa 1750 im Einflußbereich Preußens und im Kurfürstentum Köln. Der Kartoffelzehnte trat als neue Abgabenlast in der Landwirtschaft auf.

Linderung von Hungersnöten

Kartoffeln trugen in Zeiten von Missernten bei den Getreiden zur Linderung von Hungersnöten bei. Auf gleicher Anbaufläche erzeugen sie mehr Kohlehydrate als Getreide.

Bodennutzung bei Bevölkerungsexplosion

Der Wandel der Bodennutzung (Kartoffeln eignen sich besonders zur Bepflanzung von Brache) und das Anwachsen der Bevölkerung vor allem in den Industriegebieten führte im späten 18. Jahrhundert zum Siegeszug der Knollen. Das Image der „Armenspeise" und des „Viehfutters" verschwand allmählich. Man entdeckte die vielfältige Verwendbarkeit.

1914 Kartoffelweltmeister

1914 war Deutschland bereits der größte Kartoffelproduzent der Welt. In den 1950er Jahren ging der Kartoffelkonsum extrem zurück. Obst, verschiedene Brotsorten, Milchprodukte, Reis und Nudeln ließen den Anteil der Kartoffel an der Ernährung stark absinken. Seit den 1980er Jahen erlebt die Kartoffel eine wahre „Renaissance" als Pommesfrites und in zahlreichen Fertigprodukten (Püree, Knödel, Kroketten etc.).