Eupen und Umgegend (1879)/184

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts entschlossen sich die Vorsteher der Gemeinde Raeren zur Erbauung einer eigenen Pfarrkirche und begannen mit den Sammlungen zu Bildung der erforderlichen Fonds. Ein Anerbieten des Freiherrn Wilhelm von Wicherding Pfarrkirche, Pfarrhaus und Vikariegebäude auf seine Kosten zu erbauen, glaubten die Vorsteher ablehnen zu müssen, weil mit dem Bau dieser Gebäude auf dem Gute Berscheit die Kirche nicht in der Mitte der Gemeinde zu stehen käme. Die Gemeinde begann daher den Bau aus eigenen Mitteln, sah sich jedoch schon bald nach Herstellung der Fundamente in der Lage die Mildthätigkeit des Herrn von Wicherding in Anspruch zu nehmen, da ihre Fonds bereits erschöpft waren. Mit der bereitwilligen Hülfe dieses Herrn konnte auch schon nach wenigen Jahren die Einweihung des fertiggestellten Gotteshauses erfolgen. Die Schuldscheine über das der Gemeinde gewährte Darlehen vernichtete später Herr von Wicherding.

       Am 29. April 1723 gründete Wilhelm von Wicherding zu Berscheit mit einer Rente von 1200 Patakons eine Vicarie und war der Vicar verpflichtet an Sonn- und Feiertagen die Frühmesse mit einer Predigt und an den Donnerstagen eine Sing- nebst noch zwei Wochenmessen zu halten. Damals war die Kirche schon zu einer Pfarrkirche erhoben. Nach dem Tode des Stifters entstand über die Stiftung ein Rechtsstreit, welcher im Jahre 1732 von dem hohen Rath zu Brüssel zu Gunsten der Kirche entschieden wurde.

       1784 gründete Heinrich Emonts ein drittes Beneficium an der Kirche.

       Am 24. März 1847 wurde der Zuschlag für den Vergrößerungsbau der Kirche zum Betrage von 3373 Thlr. 28 Sgr. 6 Pfg. ertheilt, ausschließlich der Lieferung der Hau- und Mauersteine, Schiefer, Kalk und Sand, welche, auf 2911 Thlr. 24 Sgr. 1 Pfg. veranschlagt, sich außerdem die Gemeinde zu liefern vorbehielt. Diese Baukosten sollten zum Theil durch freiwillige Beiträge, zum Theil aber aus dem Ertrage zu verkaufender Gemeinde-Grundstücke gedeckt werden. Die gegenwärtige Kirche ist sehr geräumig, sie besteht aus drei Schiffen, mit drei Altären.