Eupen und Umgegend (1879)/183
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Bei Theilung der Güter in Folge des Todes der Eltern wurde am 5. Juli 1670 die älteste Tochter Elisabeth Gertrud gen. Colyn, Gattin des Freiherrn Johann Melchior von Broich mit der Burg belehnt.
Am 13. März 1721 erwarb Simon Gilles jr. die Burg, nach dem Tode seines Oheims Karl Melchior von Broich. Nach dem Testament der Wittwe des Joh. Kaspar Gilles, Isabella Katharina geb. von Broich vom Jahre 1728 erhielt der Lieutenant Matth. von Flamige die Burg in Raeren mit einem Viertel des dortigen großen Zehnten, Lohemühle, Gerechtigkeit einer Fruchtmahlmühle, Erbrente, einer Rente an dem Galmei- oder sogen. „alten Berg“ und einem Viertel der Kuckartsmühle. Dessen Tochter Franziska heirathete den 26. Februar 1753 den Grafen Engelbert Wilhelm von Lamboy zu „Cronendale“ Herrn zu dem Raaff.
Matthias von Flamige starb als Kapitain a. D. vor 1758 und sein ältester Sohn erwarb die Burg für seine Mutter, sich und seine Geschwister, kaufte jedoch schon 1763 den auf seine Geschwister entfallenden Theil von diesen zurück. 1790 verkaufte er die Burg mit dem Stuhle in der Kirche zu Raeren an den Advokat und Statthalter der Abtei Burtscheid Herrn von Schwarzenberg. Zu dieser Zeit bestand übrigens Haus und Schloß Titfeld schon nicht mehr. Freiherr Karl Heinrich von Broich bemängelte jedoch diesen Verkauf und verkaufte selbst die Burg an den Freiherrn von Witte, Schöffe zu Aachen, welcher in dem folgenden Jahre dieselbe an den Advokaten Pet. Jos. de Nys übertrug. Von diesem erbte sie dessen Sohn, der Landgerichts-Präsident de Nys, und nach dessen Tode sein Sohn Karl de Nys, Ober-Bürgermeister zu Trier, der gegenwärtige Besitzer.
Die Pfarrei Raeren, die jüngste von den aus der Pfarrei Walhorn entstandenen Pfarreien, hat sich aus den Ortschaften Raeren und Neudorf gebildet. In dem alten Titfeld (Petitfeld), das im Mittelpunkt gelegen, baute man dicht an den Ruinen des alten Schlosses eine geräumige Kapelle mit einem Rektorat, die später zur Pfarrkirche erhoben wurde. Wann die Kapelle erbaut wurde ist nicht bekannt, es scheint dies jedoch erst am Ende des 16. Jahrhunderts geschehen zu sein, denn in den Lehnbüchern wird sie erst 1620 und 1622 als Kapelle aufgeführt.