Lennep

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Lennep: historisch – familienkundliche Entwicklung im lokalen und regionalen Zusammenhang, Land und Leute, Siedlung, Sprache, Kirche, Bibliografie, Archive, Quellen, Hinweise...

Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Remscheid > Lennep

Name

Linnepe (um 1150, 1239), Linnefe (1239), Linnephe (1276, 1280), Lennepe (1277), Lynephe (1324), Lenpia (1348), Lenpa (1348), Lennep (1355), Lympe (1398).

Landschaftslage

Lennep liegt etwa 315 m hoch auf den Höhen des Bergischen Landes inmitten des Wupperbogens, der Ortskern in der sich nach Südosten öffnenden und von der alten Fernstraße Köln- Dortmund - Osnabrück - Bremen durchschnittenen Quellmulde des Lenneper Bachs, der von mehreren Quellwässern gespeist, das Stadtgebiet nach 0sten durchfließt und bei Krebsöge in die Wupper mündet. Umgebende Berge: Gartenberg (Norden), Schellenberg (Nordwesten), Johannisberg (Südwesten), Lindenberg (Süden).

Geografische Position

1895: Geogr. Position bei (N 51° 11' | O 7° 15')

Ortsursprung

Ehedem mehrere Grundherren:

  • Abtei Werden mit Gut „Zur Kemenaden" (sicher um 1150, wahrscheinlich schon 1126),
  • Grafen von Berg mit mehreren Gütern, Mühle und der Mark von Lennep (um bzw. vor 1200),
  • St. Cunibert-Köln mit Bongartshof und Weiherhof (1239, vermutlich aus Schenkungen der Grafen von Berg),
  • wahrscheinlich auch Grafen von Hückeswagen, wohl mit Gut „In der Lennepe" (um bzw. vor 1200).
  • „Herren von Lennep" als ursprüngliche Grundherren unsicher.

Stadtgründung

Stadtgründung durch die Grafen von Berg. Erste Befestigung wahrscheinlich vor Beginn der Isenbergisch-Märkischen Erbfehde um 1230. Stadterhebung vor 1276. In diesem Jahre oppidum Lennep als Oberhof für Ratingen genannt. 1277 bestätigte Adolf V. (nach neuer Zählung VIII.) von Berg die von ihm und seinen Vorfahren der Stadt Lennep verliehenen Rechte und Freiheiten. Bezeichnung als oppidum noch 1324, 1348, als Wyckbold 1325, als „sloss" 1397, 1398, als Stadt 1277, 1350, 1397, 1417, 1449 und folgend.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Geschichtlicher Stadtkern mit bis 1956 noch fast unverändertem mittelalterlichem Stadtgrundriß: annähernd ein Kreis von etwa 400 m Durchmesser mit Kirche und Markt im Mittelpunkt, der von der alten Straße Köln-Dortmund berührt wird. In Anpassung an das Gelände gehen die Straßen vom Markt aus meist radial bergauf und sind untereinander verbunden und abgeschlossen durch die ringsum laufende Wallstraße. Mauern und Türme um 1230 bis 1243 erbaut, oft zerstört, ganz niedergelegt 1815; mit den Steinen wurden die Hauptstraßen gepflastert. Türme am Kölner und Lüttringhauser Tor, viereckig, am Schwelmer- und Wassertor rund.

Gebäude

Evangelische Pfarrkirche, ursprünglich Kapelle (unter Lüttringhausen), noch 1316 so genannt, wurde bereits im 13. Jhdt. Pfarrkirche, abgebrannt 1325, 1563 und 1746. Neubau 1750-56 als Saalbau. Minoritenkloster 1641, aufgelöst 1803; Klosterkirche vollendet 1696. Kath. Kirche auf dem kleinen Johannisberg 1868 erbaut.

Brände

Stadtbrände: 1325, 1468, 1563, 1746; ferner zerstört 1397.

Zerstörungen 2. Weltkrieg

1956: Zerstörungen nur im Neubaugebiet außerhalb der Altstadt.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1773: 2.997 Einwohner (E.), 1783: 3.018 E., 1793: 2.991 E.

Seuchen

Pest 1631 und 1736. Rote Ruhr 1669 und 1674. Großes Fieber 1762. Cholera (Brechruhr) 1849 (211 Tote 05.08. bis 13.09.).

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: ev. 1654-1809
  • Kirchenbücher: kath. 1658-1809.
  • Adreßbücher Kreis Lennep 1925/26.

Abschriften der Mormonen

Personenstandsarchiv Brühl

  • 1658-1809 (rk.) Geburten
  • 1667-1809 (rk.) Heiraten
  • 1697-1809 (rk.) Tote
  • 1654-1809, 1832-1884 (luth.) Geburten, Tote
  • 1654-1809, 1832-1875 (luth.) Heiraten

Kirchenbücher digitalisiert

  • Einige Kirchenbücher zu den Kirchengemeinden Lennep sind als Digitalisate in der Reihe Edition Brühl erhältlich.

Lennep/St. Bonaventura (1658-1809) als Edition Brühl Vol. 168
Lennep ev.-luth. (1654-1810), als Edition Brühl Vol. 185
(Die externen Links zeigen eine ausführliche Inhaltsbeschreibung)

Zivilstandsregister

Im Personenstandsarchiv Brühl sind Zivilstandsregister wie folgt vorhanden: [1]

Lennep (Stadt Remscheid), Munizipalität, ab 1815 Samtgemeinde/Bürgermeisterei - Landgericht Elberfeld -
Aktuelle Hinweise zum Bestand
G 1832 - nicht benutzbar (30.05.2007) Marie-Luise (Carl) 17:31, 4. Jun. 2007 (CEST)

Berühmte Personen

  • Wilhelm Konrad von Röntgen, Physiker, * 27.03.1845 Lennep, + 10.02.1923 München, Entdecker der Röntgenstrahlen.

Jüngere Einwohnerzahlen

1800: 3.630 Einwohner (E.), 1813: 3.621 E., 1819: 4.685 E. (2.464 m., 2.221 w.,), 1831: 5.652 E. (2.851 m., 2.801 w.), 1840: 6.363 E. (3.315 m., 3.048 w.), um 1845: 350 Häuser und 6.683 E.; 1861: 7.578 E. (3.733 m., 3.854 w.) 1871: 657 Häuser und 7.720 E. (davon 4.352 ortsgebürtig; 3.791 m., 3.929 w. ; Stadt Lennep 454 Häuser und 5.297 E. Außenbürgerschaft Lennep 203 Häuser und 2.423 E.) ; 1885: 727 Häuser und 8.844 E. (4.281 m., 4.583 w.); 1891: 10.427 E. (5.101 m., 5326 w.), 1895: 8.897 E. (4.181 m., 4.716 w.), 1900: 9.704 E. (4.551 m., 5.153 w.), 1910: 13.123 E. (6.374 m., 6.749 w. , 1919: 13.095 E. (6.299 m., 6.796 w.), 1925: 14.155 E. (6.760 m., 7.395 w.), 1930: 14.436 E. (6.883 m., 7.573 w.), 1950: 18.559 E.

Sprache

Die Mundart gehört zu den niederfränkischen Grenzmundarten und liegt zwischen Ürdinger (ek/ech-) Linie und westfälischen Grenzlinie (et-Linie). Zeigt Erhaltung von ek, mek, dek, sek, ok, sowie Weiterentwicklung der in Remscheid erhaltenen Diphthonge ie, uo, üö zu ai, au, äü (fi laipen, Haut, gräün 'wir liefen, Hut, grün' gegenüber Remscheid: fir liegen, Huot, grüön). Hat wie Remscheid Anteil an der Kompromißform öngk 'euch' sowie an der gleichen Kompromißform des Einheitsplurals. Das Zahlwort "fif" (= 5) ist erhalten.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Stand 1956: Bei der Bestätigung älterer verbrannter Privilegien 1325 ein Wochen- und ein Jahrmarkt genannt. Eisenindustrie in der Umgegend sicher seit der 2. Hälfte des 15. Jhdts. Erzeugnisse als „Lenneper Iseren" im Handel 1480. In der Stadt selbst vor allem Tuchindustrie, betrieben durch die Ackerbürger. Seit dem 15. Jhdt. in der Stadt ansässige Kaufleute nachweisbar. Handelsgüter u. a.: Eisen, Salz, Vitriol, Wein, Wolle und Tuche. Handel u. a. mit Köln, Dortmund, Lübeck, Hildesheim, Siegburg. Kleinverkauf auf den Märkten in Dortmund, Marienheide, Neustadt ( = Bergneustadt). Als Hansestadt (wohl Beistadt von Köln) wird Lennep erwähnt 1469, 1554, 1557. Lenneper Bürger als Aldermänner im Stalhof zu London 1554. Lennep gehörte zu den ersten Tuchstädten Deutschlands. Lenneper „Lakenfabrikanten" Anfang 16. Jhdt. auf den Messen zu Leipzig, Braunschweig und Frankfurt. Lennep erhielt 1571 durch den Berischen Herzog Wilhelm ein Privileg zur Verarbeitung feinerer Lammwolle. Eine Sozietät, welche die Einführung der spanischen Wolle besorgte, wurde 1695 gegründest. Sie erhielten hohe Preise auf der Braunschweigischen Messe 1696 und auf allen Märkten von der Regierung die besten Plätze. Schwerer Schaden der Tuchindustrie durch den Stadtbrand von 1746; viele wanderten aus nach Duisburg, Eupen und in die Nachbarstädte. Doch neue Blüte: auf 200 Stühlen wurden 1773 verarbeitet 400.000 Pfund spanische, 50.000 Pfund schlesische und 26.000 Pfund münsterische Wolle. Tiefstand durch die Revolutionskriege, nach den Freiheitskriegen wieder reichlich Arbeit, viele der Abgewanderten kehrten nach Lennep zurück. Tuchfabrik (1750) und Kammgarnspinnerei (1790) von Joh. Wülfing & Sohn..Eine Reihe Spinnereien mit Wasserkraft der Wupper. Lennep blieb Mittelpunkt des Tuch¬verkaufs, vor allem nach Amerika. Die Tuchproduktion Lenneps wurde 1832-60 weitgehend vom amerikanischen Markt aufgenommen. Um 1845: Hauptsitz der Manufakturen in Wollwaren mit ansehnlichsten Fabriken, besonders für Feintuch (100 Tuchfabriken), viele hundert Tuchmacher, bedeutende Blaufärbereien, Möbelfabriken, mehrere Eisen- und Pulverfabriken, ferner Handel mit eigenen Erzeugnissen, Wein, Eisen- und Stahlwaren.

Um 1925: Textil-, Me¬tall- und chemische Industrie. 1956 blieben 2 Tuchfabriken übrig. Ehemals kleine Tuchfabriken wurden umgewandelt in Werkzeugfabriken und für andere Metallindustrie. In besonderem Industriegebiet sind 1956 angesiedelt: Werkzeug- und Feilenfabriken, Gesenkschmieden, 2 große Fabriken für Textilmaschinen, ferner 1 Papierfabrik.

Verkehr

Stand 1956: Lennep entstand an einer alten Fernstraße zwischen Köln und Dortmund, von jeder dieser beiden Städte etwa 40 km entfernt. Später in Lenneper Kreuzung mit der Straße Elberfeld-Lüdenscheid.

Verwaltung

Rat

Verwaltung zunächst durch die Schöffen, später durch Bürgermeister und Rat. Letzterer zuerst erwähnt 1350, wahrscheinlich aber schon im 13. Jhdt. gebildet. Personalunion zwischen Rat und Schöffenkollegium; die Mehrzahl der Schöffen (6 bis 10 von 7 bzw. 12) waren gleichzeitig Ratsherren. Diese wurden als Ratsschöffen, der Rest einfach als Schöffen oder als Gerichtsschöf¬fen bezeichnet. Der Rat wurde noch ergänzt durch 6 Gemeinsmänner, davon 4 aus der Innen-, 2 aus der Außenbürgerschaft. Alljährlich am 27.12. Neuwahlen durch die gesamte Bürgerschaft. Schöffen und Ratsherren, regelmäßig den Meistbeerbten entnommen, verwalteten ihr Amt meist auf Lebenszeit. Der Bürgermeister, von der gesamten Bürgerschaft aus der Reihe der Schöffen gewählt, wurde nach Ablauf seines Amtsjahres Stadtrichter und trat nach wiederum einjähriger Verwaltung dieses Amtes ins Schöffenkollegium zurück. Wahl des Stadtrentmeisters aus der Mitte der Ratsherren. Vereidigung des Rates auf den Landesherrn. Munizipalverfassung 1807. Preußische Verwaltung 1815. Städteordnung 1856.

Gericht

Das Stadtgericht erstreckte sich über das ganze Stadtgebiet. Der jährlich abgehende Bürgermeister wurde Stadtrichter, neben ihm 7, später 12 Schöffen, ferner Gerichtsschreiber und Gerichtsbote, der zugleich Stadtbote war. Die Schöffen gehörten zu den wohlhabenden Bürgern Meistbeerbte). Die Gesetze aus dem 16. Jhdt. wurden im ganzen Bergischen Land auf Befehl Napoleons am 01.01.1810 durch den Code Civil ersetzt. Nach Aufhebung der alten Justizverfassung am 01.12.1811 Friedensgerichte in den Kantonen, auch in Lennep. Nach der großen Gerichtsreform 1877 Amts¬gericht Lennep.

Landesherrschaft

Als eine der 4 Hauptstädte der Grafschaft Berg hatte Lennep auf den Landtagen Sitz und Stimme mit 2 Abgeordneten: Bürgermeister und Stadt¬richter mit unbeschränkter Vollmacht; Lennep gab nach der Ritterschaft die 1. Stimme ab.

Kriegerische Ereignisse

Lennep wurde 1397 in der Fehde mit Dietrich von der Mark zerstört.

Zeitzeichen 1895

  • Lennep, Stadt/Stadtgemeinde in Deutschland, Königreich Preußen, Provinz Rheinland, Regierungsbezirk Düsseldorf, Kreis Lennep,Bürgermeisterei Lennep, an der Lennep
    • Zuständigkeit/Einrichtungen: Standesamt Lennep, Amtsgericht Lennep, ev. Kspl. Lennep, kath. Kspl. Lennep, Postbezirk, Telegrafenamt, Eisenbahnstation Linie Barmen <> Rittershausen <> Wipperfürth, Langerfeld <> Lennep u. Lennep <> Remscheid-Hasten. Gefängnis, Reichsbank-Nebenstelle, Realprogymnasium u. höhere Schule f. Mädchen (Töchterschule), Kegelhaus, Schwimmanstalt, Gasanstalt, Pump-Station
    • Gesamtfläche: 1054,8 ha, (1895) 49 Wohnplätze, 743 Gebäude
    • Einwohner: 8879 (6.523 Ev., 2.324 Kath., 35 andere Christen, 14 Juden, 1 Unbestimmt)
    • Gewerbe: starke Fabrikation (Wollwaren, Tuch, Filz, Buckskin etc.), Färberei, Fabriken (Maschinen), Giesserei (Eisen), Fabrikation (Schneidekluppen), Dampfschneidemühlen u. Mahlmühlen, Mühle (Knochenmehl), Ziegeleien, 2 Baracken, 1 Wagen.

Kriegswesen

Aus der früheren Schützenbruderschaft entstand die „ehrbare Bürger- Junggesellenschaft" (Junggesellenkompanie) unter Leitung von 4 Oberoffizieren, 2 Quartiermeistern und 19 Stabsoffizieren; eingeteilt in 2 Bataillone mit je 2 Oberoffizieren, 1 Quartiermeister und 9 Stabsoffizieren und mit eigener Fahne. Jährliches Fest mit Scheibenschießen nach einem auf einer großen Stange aufgestellten Vogel; Schützenkönig. Namensliste von 1666. Neue Wachtordnung ab 01.01.1801. Aus der Junggesellenkompanie entstand der Lenneper Schützenverein.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen Lennep.jpg Beschreibung:

Wappen (nach Siegelbild): In Silber innerhalb einer roten Ringmauer eine rote Kirche, über deren Schiff ein silberner Schild schwebt, darin ein blaubewehrter roter Löwe. Im 19. Jh. wurde hierzu ein gekrönter Helm mit rot-weißer Decke geführt. Helmzier ein Pfauenfederstutz.

Siegel: Das große Stadtsiegel (13. Jh., erhalten erst 1451) enthält dieselben bildlichen Bestandteile und rührt vom selben Künstler her wie die Siegel von Wipperfürth und Ratingen. Es zeigt Stadtmauer mit Torturm, darüber Längsansicht eine Kirche, Turm nach links, mit einem großen Kreuz und Hahn über der Chorseite. Über der Kirche Wappenschild mit dem doppelschwänzigen bergischen Löwen, belegt mit Turnierkragen. Das Sekret (1363) wiederholt das Bild. In späteren Siegeln und im Stadtwappen ist der Turnierkragen fortgefallen.

Finanzwesen

Münzwesen

Eine in Urkunden nicht erwähnte Mzst. unter der Regierung des Grafen Wilhelm II. (1360 bis 1408): Nachahmungen französischer Turnosen mit Wappen von Tours und Umschrift MONETA LINNIP, auf der anderen Seite ein Kreuz um¬geben von 2 Umschriften, innen WILHELMVS COMES, außen BENEDICTV SIT NOME DNI NRI IHYXPI (gebenedeit sei der Name unseres Herrn Jesus Christus).

Steuern

Jährliche Steuerzahlungen der Bürger an die Stadt vom Stadtrentmeister verwaltet, durch den Stadtboten eingetrieben und an den Rat abgeliefert. Wichtige Einnahme durch die städtischen Wind- und Wassermühlen mit Mahlzwang für den gesamten Stadtbezirk. Ferner Einnahmen aus Akzise, Butterwaage, Rathaus- und Ratskeller¬pacht, Stadtwerksgeld, Markt- und Standgeld, Wegegeld.

Stadtgebiet

Das 1325 beschriebene Stadtgebiet ent¬spricht 1956 dem inneren Stadtgebiet. Seit 1277 Bildung der Außenbürgerschaft, die sich ständig vergrößerte und zum überwiegenden Teil im Kirchspiel Lüttringhausen lag.

Die Bürger¬meisterei Lennep umfaßte 1871 die Stadt Lennep und die aus folgenden 70 Wohnplätzen bestehende „Außenbürgerschaft":

  • Ortschaft Hohenhagen;
  • Weiler Wefelpütt;
  • Höfe Buscherhof, Vormbusch, Endringhausen, Frielinghausen, Glocke, Grune¬wald, Halle, Hardtshof, Hastberg, Hermanns¬mühle, Herbringhausen, Käsberg, Lehmkuhl, Schmitzhalbach, Stursberg, Stursbergerhöh und Überfeld;
  • Ackergüter: Bölefeld, Bornscheid, Brinkmannsfeld, Christhäuschen, Dickeshäus¬chen, Endringhausen, Garnixhäuschen, auf der Hardt, Henkelshof, Hölzerneklinke, Jammer¬thal, Kimmenau, Lenneperhof, Lusebusch, Schäfersheide, Schule, Westerholz, Weyerhofs¬feld ;
  • Fabriken: Buchholzmühle, Diepmannsbach, Kleebach, Neuenteich, Tackermühle, Tocksiepen und Wassermühle ;
  • Arbeiterwohnungen: Altewindmühle, Blume, Flockenburg, Hohen¬hagenerhöh, Jägerwald, Karthaushäuschen, Malschhäuschen, Neuenhaus, Neuenkamp, Pan¬zer, Rotzkotterhöh, Teufelskotten, Wiedenhof und Ziegelfeld;
  • Wirtshäuser: Heide, Neuenhaus und Trecknase ;
  • Hammer: Bärenhammer, Her¬bringhauserbach und Reinshagerhammer ;
  • Müh¬len: Hägenermühle, Jakobsmühle und Loh¬mühle;
  • Gerberei Wieschen ;
  • Schleiferei Grünenplatz; Schleifkotten Ölmühle.

Ausgemeindung 1893: Hohenhagen, Hohenhagenerhöhe, Wil¬helmshöhe, Neuenhaus, Überfeld, Neuenkamp, Ölmühle, Grüne, Hägenermühle mit insgesamt 1.266 Einwohnern nach Remscheid; ferner an Lüttring¬hausen: Frielinghausen, Grünenplatz, Hastberg, Hastbergermühle, Wefelpütt, Herbringhausen, Herbringhauserbach, Hermannsmühl, Sirachs¬kotten, Stursbergerhöhe, Stursberg, Bornscheid, Schmitzhalbach, Lohmühle, Buscherhof sowie 2 Häuser an der Blume und Vormbusch, insge¬samt 519 Einwohner.

Eingemeindung 1906: Rotzkotten mit 14 Einwohnern. Eingemeindung der Gemeinde Fünfzehn¬höfe mit 1.288 Einwohnern und 743 ha.

Stadtgebiet 1885: 1.531 ha, davon 556 ha Acker, 130 ha Wiese, 440 ha Wald; Gebiet am 15. 7. 1930: 1.736 ha, davon Lennepe-Stadt 1.059 ha und Fünfzehn¬höfe 677 ha.

Eingemeindung Lennepes nach Remscheid am 31.07.1929.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

Erzbistum Köln, Archidiakonat des Propstes von St. Cunibert in Köln, Dekanat Deutz. Pfarr¬kirche seit 1. Hälfte des 13. Jhdts., ging in der Re¬formationszeit an die Lutheraner über. Mino¬ritenkloster seit 1641 als Mittelpunkt für Mis¬sionen, Pfarrgerechtsame 1643 durch Papst Ur¬ban VIII. verliehen. Die als Familienstiftung in kath. Händen verbliebene Vikarie St. Katharina wurde seit 1663 durch die Minoriten bedient, aber erst 1844 zum Pfarrbenefizium der neuen kath. Gemeinde erhoben.

Reformation

Erste Predigt des bergischen Reformators Adolf Clarenbach in Lennep 1527. Erwähnung von Kaufleuten, die „allerlei reden", 1548. Benen¬nung von 65 Personen (1/7 bis 1/6 der Gesamtgemeinde), die nicht unter einer Gestalt kommunizieren wollen und den Gottesdienst stören, 1550. Ab¬weichungen vom römischen Ritus seit 1555. Mischung von Altem und Neuem noch 1589: Pfarrer las noch die Messe nach römischem Ritus. Kaplan be¬kannte sich zur Augsburgischen Konfession, Schulmeister benutzte den Katechismus Luthers. Schöffen und Rat 1595, ganze Gemeinde 1609 lutherisch.¬ Kirchenordnung ähnlich der sächsischen mit Privatbeichte, Lichtern auf dem Altar usw., die¬serhalb erbitterter Zeremonienstreit 1736-46. Übergang der Kirchenverwaltung von den städtischen Behörden auf ein gewähltes Presbyterium 1817. übertritt zur Union 1840.

Bekenntnisse

1803: 1.000 Kath., 1871: 6.019 Ev., 1.663 Kath., 20 sonstige Christen; 1885: 6.752 Ev., 2.033 Kath., 34 sonstige Christen; 1925 :1/3Kath.

Juden

1837: 3, 1840: 5, 1849: 9, 1861: 18, 1871: 20, 1880: 22, 1890: 33, 1900: 36, 1910: 15, 1925: 32, 1930: 22 Juden.

Wohlfahrtspflege

Stand 1963: Apotheke zuerst 1664 erwähnt. Neues Waisenhaus 1799; Waisenhausfabrik eingerich¬tet 1801. Erstes Krankenhaus eröffnet durch die ev. Gem. 1852. Zweites größeres Krankenhaus 1875 durch privaten Krankenhausver. gebaut, erweitert 1913. Hallenbad erbaut von privater AG. 1886, übernommen durch die Stadt 1907. Wasserleitung 1883, Panzertalsperre für Trinkwasser 1893, Verpachtung des Wasserwerks an die Statd Barmen 1921. Kanalisation ohne Klär¬anlage 1883.

Bildungswesen

Schulen

Stand 1956: Lateinschule gegr. vor 1500, 1956 Röntgen-Realgymnasium. Ehem. Töchterschule, später Lyzeum. Städt. Berufsschule. Landwirtschaft¬liche Schule. 6 Volksschulgebäude.

Zeitungen

Lenneper Kreisblatt gegr. 1830.

Archiv

Artikel-Quellen

  • Deutsches Städtebuch, Handbuch städtischer Geschichte, Bd. III. Nordwest-Deutschland, III. Landschaftsverband Rheinland (1956) W. Kohlhammer Verlag Stuttgart
  • Adreßbücher, Stadtarchiv

Weiter benutzte Quellen und Literatur

  1. FÜCHTNER, Jörg, und LAUERMANN, Andrea, Die Zivilstandsregister und die Kirchenbuchduplikate im Nordrhein-Westfälischen Personenstandsarchiv Rheinland, Eine Übersicht, Brühl, 1996.

Bibliografie

  • Berg, Carl vom: Gesch. der Ev. Gem. Lennep (1878).
  • Berg, Carl vom: Geschichte der ehem. Be¬gischen Hauptstadt Lennep (1900).
  • Der Landkreis Lennep und seine Gemeinden, hg. vom Dari Verlag Berlin (1925).
  • Dittmaier, H.: Das Problem der Flußnamen auf -apa. Dazu eine Stellungnahme von seiten der Vorgesch. durch Raphael von Uslar, in: Rheinische Vierteljahresbll. 14 (1949).
  • Heinemann, Carl: Die Kollationsrechte des Stifts St. Cuni¬bert zu Köln, in: Veröff. des Hist. Mus. der Stadt Köln, Heft 3 (1932).
  • Isenburg, Richard: Über die Entwicklung der Bergischen Wollindustrie (1906).
  • Noß: Die Münzen von Berg und Jülich-Berg I (1929).
  • Schmidt, Albert: Die Wasserversorgung Lenneps
  • Schmidt, Albert: Lebenserinnerungen (1924, 1956 un¬gedruckt).
  • Schönneshöfer, Bernhard: Geschichte des Bergischen Landes (1895).
  • Stutsberg, E. Erwin : Alt-Lüttringhausen, in: Beitr. zur Gesch. Remscheids, hg. vom Stadtarch. Heft 6 (1950).
  • Stutsberg, E. Erwin : Zur älteren Gesch. Lenneps, in: Beitr. zur Gesch. Rem¬scheids (n.1956).
  • Stutsberg, E. Erwin: Stadt und Schloß im Mittelalter. Ein Beitr. zur Klärung der Fra¬gen um das Schloß zu Lennep, in: Kultur und Wirt¬schaft im Bergischen Land, Festschrift für Dr. Wilhelm Rees (1953)
  • Voßnack und von Czarnowsky: Der Kreis Lennep (1854).
  • Windgassen, Paul: Geschichtliche Mitt. über die 700jährige Stadt¬gesch. (1934).
  • Windgassen, Paul: Geschichte des Röntgen-Realgymnasiums mit Realschule und Lyzeum (1935).

Bibliografie-Suche

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten

Bergischer Geschichtsverein e.V., Abteilung Wuppertal

Zufallsfunde

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