Nied

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Hessen > Regierungsbezirk Darmstadt > Frankfurt am Main > Nied

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Die Gefallenen des 1. Weltkrieges aus der Gemeinde Nied

'Das Ehemalige Ehrenmal an der Wörthspitze in Frankfurt am Main-Nied und das „Ehrenbuch zum Gedächtnis der im Weltkrieg 1914-1918 gefallenen Frankfurter Feldzugsteilnehmer“'

Die Gemeinde Nied wandelte sich zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts vom Bauern- und Fischerdorf zur städtischen Ansiedlung für zahlreiche neue Einwanderer aus der näheren und weiteren Umgebung. Durch die neu entstandenen Fabriken vergrößerte sich die Einwohnerzahl von unter 800 im Jahre 1866 (als Nied preußisch wurde) auf fast 8000 im Jahre 1914. Zu diesen Neubürgern, die meistens aus Franken und Bayern zuwanderten, zählte auch mein Urgroßvater, der 1895 mit seiner Familie ins Rhein-Main-Gebiet zog um Arbeit und Brot zu finden. Im Rahmen meiner genealogischen Forschungen interessierte ich mich auch für den ältesten Bruder meines Vaters, der im 1. Weltkrieg 1918 gefallen war. Vom Volksbund für Kriegsgräberfürsorge erfuhr ich, dass Jakob Thorwarth auf der Kriegsgräberanlage in Nampcel/Frankreich begraben wurde. Ich erinnerte ich mich an das alte Kriegerdenkmal auf der „Wörthspitze“ in Frankfurt-Nied. Das umstrittene Ehrenmal wurde 1965 bis auf eine jetzt noch vorhandene Aussichtsterrasse niedergelegt. Die Namenstafeln von 600 Toten hatte man auf den Höchster Friedhof, in der Sossenheimer Straße zusammen zu einer Gedenkstätte für die Opfer des 2. Weltkrieges gebracht. Dieses Ehrenmal wurde 1936/37 auf den Fundamenten einer ehemaligen Schleuse mit Nadelwehr aus Sandsteinquadern errichtet. Initiatoren waren wie üblich die Kriegs- und Veteranenvereine der beiden bis 1928 noch von Frankfurt selbständigen Stadtteile. Das besondere allerdings ist, dass es erst so spät verwirklicht werden konnte. Höchst und Nied war ja noch bis Ende des Jahres 1930 von der französischen Rheinarmee besetzt. Auch durch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise war an eine Finanzierung eines Ehrenmales vorher wohl nicht zu denken. In die Tat umgesetzt werden konnte das Vorhaben also erst nach 1933, der Machtübernahme der Nationalsozialisten, die es dann allerdings für ihre Ideologie missbrauchten. So wurde das Gefallenen-Denkmal in den ehemals kommunistisch und sozialdemokratisch geprägten westlichen Vororten von Frankfurt zum Zeichen der „Bewegung“. Architekt des monumentalen Bauwerks war Hermann Senf, die Bronzefigur eines knienden, nackten Soldaten mit Helm und Schwert schuf der bekannte Prof. Richard Scheibe. Beide waren übrigens auch noch in der Nachkriegszeit an zahlreichen öffentlichen Bauten tätig und erhielten mehrere Auszeichnungen. Als ich die Namenstafeln im Frühjahr des Jahres 2008 auf dem Friedhof wieder fand, hatte „der Zahn der Zeit“ seine Spuren hinterlassen. Zuerst listete ich die noch lesbaren Namen der Gefallenen auf den Steintafeln mit Hilfe von Fotografien auf. Da viele Namen aber kaum noch lesbar sind (man hatte sie 1965 waagrecht in den Rasen verlegt), versuchte ich an andere Quellen zu gelangen. Einem Puzzlespiel gleich rekonstruierte ich Namen für Namen. Mit Hilfe von Todesanzeigen aus der „Nieder Zeitung“ Jahrgang 1914-1918, die sich in der Wiesbadener Landesbibliothek befinden, schloss ich so manche Lücke. Hilfreich war auch eine Namenstafel an der evangelischen Christuskirche in Nied. Sie erhielt die Namen von 136 „gefallenen Söhnen“ der evangelischen Gemeinde. Leider wurden die Tafeln im Sommer des Jahres 2008 im Zuge von Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an der Kirche entfernt. Es bleibt zu hoffen, dass sie bald an anderer Stelle der Kirche wieder angebracht werden. Auch in der katholischen St.-Markus-Kirche hängt eine Namenstafel von zehn Gefallenen des „katholischen Jünglingsvereins“ von Nied am Main. Auf dem Friedhof in Nied befindet sich übrigens heute noch ein Kriegsgräberfeld mit 16 Gräbern von Toten des 1. Weltkrieges. Es sind jene Einwohner aus Nied, die meist in Lazaretten gestorben und dann in ihre Heimat überführt und beerdigt wurden. Die größte Hilfe war mir bei meinen Recherchen das Archiv des Instituts für Stadtgeschichte in Frankfurt am Main. In den Magazinen der Bestände fand sich noch ein umfangreiches Bändewerk, dass im Jahre 1940 im Auftrag der Stadt Frankfurt am Main, des Preußischen Staatsrats (Oberbürgermeisters) Dr. Friedrich Krebs, von Franz. F. Geis herausgegeben wurde. Die 20 Bände erhalten die Namen „aller 14.135 gefallenen oder verstorbenen Kriegsteilnehmer, einschließlich der Vermissten des 1. Weltkrieges aus Großfrankfurt“. Jeder Person ist hier eine ganze Seite gewidmet. Neben den standesamtlichen Daten sind Berufe, letzter Wohnort, Dienstgrade, Truppenverbände, Gefechte, Verwundungen, Todesart und -zeitpunkt und - soweit bekannt - die Begräbnisstätten eingezeichnet. Als sehr zeitaufwendig stellte sich heraus, dass alle Namen chronologisch, nach ihrem Todeszeitpunkt eingetragen wurden. So musste ich nach und nach alle 20 Bände durchsuchen, um an die Gefallenen meines Heimatortes Nied zu gelangen und herauszuschreiben. In den Original-Büchern ist für jede Person eine ganze Seite, tabellarisch mit Schreibmaschine ausgefüllt, vorgesehen. Von mir sind die Texte in original, aber gekürzt neu wiedergegeben. Allerdings sind nicht alle Soldaten – warum auch immer – in den Büchern verzeichnet. Mit letztem Wohnsitz Nied fand ich 239 Gefallene oder Vermisste in den Büchern. Insgesamt kam ich aber auf eine Zahl von 338 Toten. Als Quellen dienten mir außer den Resten der alten Steintafeln, diverse Todesanzeigen und -listen der Nieder Zeitung 1914-19 sowie die im Frühjahr 2008 noch erhaltene Namenstafel an der evangelischen Kirche in Nied.

Quelle Ehrenbuch: Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main

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Genealogische Bibliografie

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Archive und Bibliotheken

Archive

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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