Amt Brilon

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Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Kreis Brilon > Amt Brilon

Geschichte

Das Herzogtum Westfalen und die Grafschaft Arnsberg sind mit Napoleon untergegangen, die bis dahin geltende Verfassung, die Rechtsgrundlagen und Verwaltungsstrukturen der jeweiligen Landesherren waren erledigt. Neuer Landesherr in Westfalen wurde das Großherzogtum Hessen, es richtete die Provinz Westfalen ein.

Hessisches Amt Brilon (1803-1816)

Das Amt Brilon setzt sich aus dem kurkölnischen Amt gleichen Namens ohne das Kirchspiel Velmede und das Dorf Madfeld und den Patrimonialgerichten Alme und Scharfenberg zusammen. Amtssitz ist die Stadt Brilon.

Die Ämter überleben das Ende der hessischen Zeit, werden aber in ihrer Zuständigkeit alsbald auf die Rechtspflege beschränkt („Justiz-Ämter").

Justizamtmann

  • 1807 Justizamtmann ist Caspar Joseph von Stockhausen, Amtsschreiber Engelbert Seibertz.

Archiv

  • Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Entschädigungsländer, Großherzogtum Hessen, Bestand Amt Brilon
    • Zu dem verhältnismäßig umfangreichen Aktenbestand, der mit Akten des Landratsamts Brilon ins Staatsarchiv gelangte, zählt auch ein Repertorium der Verwaltungsakten des Amts (IV F Nr. 329).
    • Umfang: 330 Aktenstücke. Darin:
      • Organisation und Grenzen, Polizeideputationen, Abschaffung der Gerichtsschöffen, Adreßkalender, Amtssiegel, Akten, Grenzen.
      • Beamte und Gesetze, Vorstellung der Beamten, Besoldung der Schultheißen (mit Verzeichnis der Beilieger), Gemeindedeputierte, Kommunalforstordnung, preußische Gesetzsammlung.
      • Polizei, Forststrafe der Gemeinde Altenbüren, Padberger Heuergemäß, Nacht- und Tagwachen.
      • Abzug und Aufnahme der Untertanen, Einzugsgelder der Beilieger.
      • Medizinalangelegenheiten. Verwendung des Briloner Gymnasiums als Spital, Hebammen, Verlegung des Kirchhofs zu Bigge, Impfungen.
      • Schulwesen. Spezialia betr. Altenbüren, Assinghausen, Bigge, Bontkirchen, Brilon, Elleringhausen, Hoppecke, Messinghausen, Olsberg, Rösenbeck, Thülen, Wulfte; Einführung eines zweckmäßigen Unterrichts.
      • Kolonatverhältnisse, Landwirtschaft. Aufhebung der Kolonatverhältnisse, Zuchtochsen und Eber, Pferchschlag in der Brilonischen Feldmark.
      • Kirchenwesen. Rechtsnatur des Meß-Hafers; Spezialia betr. Altenbüren, Alme, Bigge, Brilon, Brunskappel, Rösenbeck, Thülen.
      • Berg-, Hütten-, Hammer-, Salz- und Mühlenwerke.
      • Staatsrechtliche Verhältnisse der Ritterschaft.
      • Forst- und Jagdsachen. Anstellung von Förstern und Waldschützen in Brilon und Assinghausen, Jagdrechte des Oberförsters Grashoff und des Oberforstmeisters v. Gaugreben, Organisation des Forstes Brilon, Ausführung der Kommunalforstordnung von 1807, Bestimmung von Holztagen, Waldungen im Ausland, Gerechtsame der Abtei Bredelar, Kommunaljagdwesen, Fischereien im Forst Bredelar, unerlaubte Teilung der Kommunalwaldungen, Holzfällungs- und Kulturpläne.
      • Spezialia betr. Antfeld (Häuserverzeichnis), Altenbüren, Alme, Assinghausen, Bigge, Bontkirchen, Brilon (auch Wülfte und Hoppecke), Bruchhausen, Brunskappel, Elleringhausen, Elpe, Gutenhagen, Helmeringhausen, Messinghausen, Nehden, Olsberg, Rösenbeck, Scharfenberg, Titmaringhausen, Wiemeringhausen, Wulmeringhausen.
      • Zehnten und Gefälle. Aufstellung einer Briloner Zehntrolle, Tausch mit Waldeck, Domanial -Fruchtgefälle.
      • Kommunalsachen. Kommunallasten, Kommunalhaushalt, Kommunalschulden; Spezialia betr. Nieder- und Ober-Alme, Antfeld, Assinghausen, Altenbüren, Bigge (mit Grundsteuerliste 1812), Brilon (auch Fabriken, Galmeibergwerk), Bruchhausen, Brunskappel Elleringhausen, Elpe, Esshof, Grimlinghausen, Helmeringhausen, Messinghausen, Nehden, Olsberg, Radlinghausen, Rixen, Scharfenberg, Thülen, Wiemeringhausen, Wulmeringhausen.
      • Kriegskosten und Militärsachen. Einrücken eines preußischen Kavallerie-Detachements (1817), Kriegsereignisse (1813/14), Kriegskosten (1813 ff.), Aufenthalt des Königs von Westfalen (Oktober 1813), Lieferungen nach Siegen und Paderborn, Requisitionen (u. a. der Kosaken in Alme), Errichtung von Fourage-Magazinen, Verdingung des Verpflegungs- und Fouragebedarfs, Verpflegung des französischen Hauptquartiers (1807/08), Fruchtpreise.
      • Repertorium der Verwaltungsakten des Amts (mit zahlreichen Namen) (1)

Preußisches Amt

15. Juli 1816 Übernahme des Herzogtums Westfalen von Hessen-Darmstadt in Arnsberg durch den preussischen Oberpräsidenten von Vincke. Der Kreis Brilon trat mit dem 01.07.1817 ins Leben, als der zuständige Landrat zu seiner Leitung berufen wurde. Die Provinz Westfalen wurde danach nach preußischem Recht gegründet, als Unterbehörden wurden umgehend Kreise, Ämter und Bürgermeistereien eingebunden.

Die Verwaltungsaufgaben des Amtes Brilon gehen am 15. April 1817 auf das neu eingerichtete Landratsamt Brilon über. Die Zuständigkeit des Amtes beschränkt sich nur noch auf die Rechtspflege.

Bürgermeisterei Brilon 1832/35

  • Bürgermeisterei (Amt) Brilon: 4.471 Einwohner, davon
    • Stadt Brilon: 3.006 Einwohner
    • eingepfarrte Gemeinden Rixen und Wülfte: 329 Einwohner
    • Kirchspiel Altenbüren: 603 Einwohner
    • Kirchspiel Scharfenberg: 553 Einwohner
      • Bürgermeister: Brauns
      • Beigeordneter: Enders zu Scharfenberg
      • Stadt-Rentmeister Krüper

Neubildung des Amtes Brilon

  • 31. 10.1841 Landgemeindeordnung: Neubildung von Landgemeinden (Voraussetzung: eigener Etat oder eigene Abteilung im Etat) und von Ämtern (meist dem entsprechend) seit 1843 Bürgermeistereien. 1844 wurden die Bürgermeistereien in Ämter umbenannt.

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