Dinslaken

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Wesel > Dinslaken


Lokalisierung von Dinslaken im Kreis Wesel

Name

Dincelachen (1163), Dynslaken (1273), Dincelacke (1448), Dinslack (15. Jh.), Dinselake (1524), Dinsslaken (1585), Dinßlacken (1701), Dinxlacken (auf Karten 1736), Dinslaken (1770). Mdal.: Denslaken.

Landschaftslage

Am vermoorten stromfernen Ostrand der Mittleren Niederrheinebene liegt der Stadtkern von Dinslaken in nur 28 m Höhe. Mit dem Stadtteil Hiesfeld reicht das Stadtgebiet auf die etwa 12 m höher gelegene Rhein-Mittelstraße und die 50-68 m hohe Hauptterrasse hinauf.

Ortsursprung

Zuerst genannt 1163. In ältester Zeit wohl Reichsburg, deren „Castellani" nach Absinken der Reichsgewalt in der 1. Hälfte des 13. Jhdts. größere Selbständigkeit errangen und ihr Gebiet bis zur Lippe erweitern konnten. Ursprung und Kern war die Burg („Castell").

Stadtgründung

1273 erhob Graf Dietrich VII. von Kleve die um die Burg entstandene städtische Siedlung zur Stadt unter Anlehnung an die Stadterhebungsurkunde von Kalkar. Stadtgründung zur Grenzsicherung klevischen Gebietes gegen Süden und als Basis für weitere klevische Vorstöße.

Stadt als Siedlung

Bauliche Entwicklung

Zunächst süd- und südostwärts der Burg Ansiedlung, deren Mittelpunkt Markt und Kirche waren. Das Ganze etwa ellipsenförmig. Bald nach Stadtgründung auch Ansiedlung nach Nordosten, entlang der Neustraße („Neustadt" 14. Jh.). Da Bruchland, sämtliche Häuser auf Eichenpfahlrosten, bisweilen auch auf Findlingsblöcken errichtet. Altstadt war von Ziegelsteinmauer (2,50 bis 3,00 m hoch, alle 10 m Außenstützpfeiler) mit Graben (vom kunstvoll umgeleiteten Rotbach durchflossen) und Wall umgeben. Neustadt größtenteils ohne Mauer, jedoch Wassergraben und Palisaden. Reste der Ziegelsteinmauer am Rotbach aus dem 15. Jhdt. noch 1956 erhalten, Eppinghover Tor abgebrochen 1841. Grundfläche der alten Stadt 23 ha einschl. Castell. Torentfernung: Neutor-Mittelpforte (Neustadt Ost-West) 350 m, Neutor Eppinghover Tor (Neustadt und Altstadt Ost-West) 700 m, Mittelpforte-Eppinghover Tor (Altstadt Ost-West) 350 m, Ritterpforte-Walsumer Tor (Altstadt Nord-Süd) 320 m. Abbruch der Tore um 1830. 1721: 200, 1780: 203, um 1856 etwa 300 Wohnhäuser in der Stadt.

Gebäude

Kath. Pfarrkirche St. Vinzentius 1399 als Kapelle erwähnt, durch Herzog Adolf von Kleve aus dem Kirchspiel Hiesfeld gelöst und zur Pfarrkirche erhoben 1436, Bau der Hallenkirche in Backstein Mitte 15. Jhdts., zerstört 1945, aufgebaut 1950/51. Nonnenkloster Marienkamp gegründet 1434, aufgelöst 1808, Gebäude später abgebrochen, Kapelle als Synagoge benutzt. Ref. Kirche erbaut 1649 bis 1653, abgebrannt 1717, Neubau 1722, erneuert 1950. Kastell (Burg) erster Bau 12. Jhdt., runder Turm Anfang 15. Jhdt. (1956 als Ruine Hintergrund der Freilichtbühne des Burgtheaters), Hauptteile 17. und 18. Jhdt., Sitz der Kreisverwaltung seit 1909, fast ganz zerstört 1945, Aufbau, teilweise im alten Stil, als Kreishaus 1950-52. Gericht und Stadtverwaltung 1678 im gleichen Gebäude 1956 am Altmarkt. Eigenes Gebäude der Stadtverwaltung 1879, abgebrochen 1913. Gerichtsgebäude erbaut 1896, als Rathaus benutzt seit 1913. Neubau des Amtsgerichts 1913. Haus Bärenkamp, alter Adelssitz, 1956 Stadtgut. Voßwinkelhof alter Patriziersitz (Richter) in um 1700 erbaut, schwer beschädigt 1945, für das Heimatmus. im alten Stil wieder aufgebaut 1952/53. Gasthausarmenkirche 1817, wegen Baufälligkeit abgebrochen. Windmühle in Hiesfeld erbaut 1822, stillgelegt 1922, beschädigt 1945, hergestellt 1948.

Zerstörung 2. Weltkrieg

  • Zerstört wurden 1 Kirche, 1 Krankenhaus, 1 Fabrik zu 50%, von 3.810 Wohnhäusern 489 völlig, 2.797 schwer.
    • Kath. Kirche und Kreishaus (Burg), Schulen und Verwaltungsgebäude fast ganz hergestellt, ferner 168 Wohnungen und 100 gewerbliche Räume aufgebaut.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1718: 815 Einwohner (E.), 1721: 717 E., 1740: 907 E., 1756: 928 E., 1763: 737 E., 1777: 833 E., 1782: 854 E., 1787: 859 Einwohner.

Seuchen

1336-1349 Pest, Heuschrecken, Mißernten, Erdbeben. 1617 Pest. Ab 1650 verschwindet Aussatz, Melatenhaus blieb jedoch bis Ende 18. Jhdt.

Bevölkerungsverzeichnisse

Abschriften der Mormonen

Personenstandsarchiv Brühl

  • 1822-1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1873-1874 (Dissidenten) Sterbeeinträge

Berühmte Personen

  • Heinrich Douvermann, * um 1490 Dinslaken, bedeutender niederrheinischer Bildschnitzer.
  • Friedrich Theodor Althoff, * 19.02.1839 Dinslaken, + 20.10.1908 Berlin-Steglitz, Ministerialdirektor im Kultusministerium.

Jüngere Einwohnerzahlen

1808: 1.071 Einwohner (E.), 1815: 1.060 E., 1821: 1.286 E., 1830: 1.360 E., um 1845: 1.701 E., 220 Häuser, 1861: 1.876 E., 1871: 356 Wohnhäuser und 2.153 E. (davon 1.252 ortsgebürtig; 1.040 m., 1.113 w.; Stadt Dinslaken 1.794 E. und 293 Häuser, Dinslakerbruch 329 E. und 58 Häuser, Wehoferbruch 30 E. und 5 Häuser), 1885: 422 Häuser und 2.538 E. (davon 1.319 m., 1.319 w.; Dinslakerbruch 487 E. und 83 Häuser, Wehoferbruch 31 E. und 5 Häuser). 1889: 2.636 E., 1900:4.006 E., 1910: 8.473 E., 1915: 11.757 E., 1917: 20.322 E. (Eingemeindung Hiesfelds), 1925: 25.075 E., 1933: 26.284 E., 1939: 26.734 E., 1946: 27.277 E., 1950:31.949 E. (davon Stadtkern 8.520 E., Lohberg 8.319 E., Hiesfeld 6.363 E., Dinslakerbruch 3.806 E., Averbruch 1.992 E., Barmingholten 1.403 E., Oberlohberg 1.221 E.). Neubürger: 1945: 383, 1946: 636, 1947: 659, 1948: 744, 1949: 818, 1950: 771.

Sprache

Die niederfränkische Mundart von Dinslaken spricht: bäter koken 'besser kochen' ; dä guje olde Mann 'der gute alte Mann' ; schlechte Tieen 'schlechte Zeiten', geij 'ihr', ouh 'euch'.

Wappen

Wappen der Stadt Dinslaken

Beschreibung des Wappens

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Stadtteile:

Hiesfeld | Rotbachsee | Eppinghoven (Dinslaken) | Lohberg (Dinslaken)

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Hiesfelder Mark

12.03.1344 Dideric greve von Cleve einigt sich unter Zustimmung seines Bruders Jan, Domdechanten zu Köln, mit den Erben der Hystvelder Mark wegen der Aufteilung, wobei das Bruch bei der Stadt Dynslaken von der Teilung ausgenommen bleibt und der Graf sich Gericht und Wildbann weiter vorbehält. Dieser gibt seine Zustimmung zu Teilung der Mark, wofür ihm die Markenerben den 10. Teil der Mark zugestehen.

  • Quelle: Urkunde Staatsarchiv Münster, Bestand Haus Wohnung

Genealogische und historische Gesellschaften

Genealogische Gesellschaften

Historische Gesellschaften

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Historische Quellen

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Archive und Bibliotheken

Archive


Weblinks

Offizielle Webseiten

Stadt Dinslaken: www.dinslaken.de

Genealogische Webseiten

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung DINKENJO31IN


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