Breckerfeld

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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Arnsberg > Ennepe-Ruhr-Kreis > Breckerfeld


Datei:Lokal Ort Breckerfeld.png
Lokalisierung der Stadt Breckerfeld in Nordrhein-Westfalen

Früherwähnung

Kirche

1205 „Iwanus sacerdos de Brekenevelde"

Grundbesitz

  • 1252 läßt sich Gottfried von Hövel mit seinen Ansprüchen auf den Zehnten unter anderm in dem Kirchspiel „Brekelevede" vom Kapitel des Severinstiftes in Köln abfinden.

Landschaftslage

Der geschlossene Ortsteil von Breckerfeld liegt 380 m hoch in Sattellage auf einem nordsüdlich gestreckten, durch tiefe seitliche Talkerben eingeengten Hochflächenriegel der nordwestlichen Abdachung des Sauerländischen Schiefergebirges zwischen den tief eingeschnittenen waldbedeckten Talsystemen von Ennepe und Volme.

Geografische Position

1895: Geogr. Position bei (N 51° 16' | O 7° 27')

Ortschaftsursprung

Die erste Siedlung Altenbreckerfelde lag 2 km südsüdwestlich von der neuen Siedlung, die um eine Kirche (10. Jh.?) an der Straße entstand.

Stadtgründung

Stadtrecht

  • Stadtprivileg am 01.08.1396 von Graf Dietrich von der Mark verliehen.
  • Lansgemeindeordnung 1844.
  • Breckerfeld ist ab 1900 nur noch Titulerstadt.

Gerichtsstätten

Markengericht, Gerichtsstuhl bei Königsheide.

Stadt als Sieslung

Bauliche Entwicklung

Gewachsene Siedlung. Grundriß Parallelogramm von 450 m Länge und 250 m Breite, 92.000 qm. 1954: Innenstadt 500 x 400 m, Außenstadt 500 x 2000 m. Die Stadt lag erst innerhalb der Mauern, im 19. Jhdt. wurde auch außerhalb gebaut, im 20. Jhdt. lag der größte Teil der Stadt außerhalb. Befestigung wohl von 1396, ausgebaut 1410-17 als Doppelmauern mit 4 Türmen, Bollwerk und 3 Toren (Ober-, Unter-und Schmiedetor). Reste von Mauern und Gra¬ben noch 1954 vorhanden. Straßennetz zunächst rippenförmig. Kirche lag im Mittelpunkt.

Gebäude

Jacobuskirche 14. Jhdt., seit 1521 Dach, Ge¬wölbe und Turm mehrfach nach Bränden erneuert, protestantisch seit 1571, Abbruch des Turmes 1808. Erweiterung der Kirche und Neubau des Turms 1835-38 und 1923. Die katholische Jacobuskirche war 1728 (1706)-1848 reformierter Neubau nach Brand von 1727. Kapelle vor der Stadt 16. Jhdt., im 18. Jhdt. verfallen. Schloß 1520 abgebrannt. Rathaus 1896 verbrannt. „Goldenberg" 1690 erbaut, 1954 Amtsgebäude. Fundamente einer ehemaligen romanischen Kapelle (wohl 10. Jhdt.) gefunden 1926.

Brände

Stadtbrände 1417, 1520, 1557, 1655, 1658, 1711, 1727, 1843, 1846. Davon Großbrände 1520 und 1727.

Zerstörungen 2. Weltkrieg

Die starken Beschädigungen im April 1945 sind 1954 größtenteils wieder behoben.

Bevölkerung

Ältere Einwohnerzahlen

1449: 140 Steuerpflichtige, 1719: 924 Einwohner (E.), 168 Häuser, 1765: 799 E., 1776: 212 Hauswirte, 1789: 619 E., 184 Häuser. Die Bevölkerung war bis 1945 vorwiegend westfälischer Herkunft. Seitdem Zugang von etwa 15% ostdeutscher Flüchtlinge.

Seuchen

Pest 1635-36.

Bevölkerungsverzeichnisse

  • Kirchenbücher: ev. seit 1728 bzw. 1764 und 1769, ref. 1710-1842,
  • Kirchenbücher: kath. seit 1863
  • Adreßbuch der Stadt Hagen und Umgebung (1951).

Abschriften der Mormonen

Staats- und Personenstandsarchiv Detmold

  • 1811,1813 (Zivil, siehe auch Munizipalität Enneperstraße) Geburten, Heiraten,
  • 1819 -1842 (luth., Stadt, Land) Geburten, Heiraten, Tote
    • alt luth. siehe Radevormwald
  • 1819 -1842 (ref., Stadt, Land) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1843 -1874 (ev., Stadt, Land) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1863 -1874 (rk.) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1864 -1873 (rk., Alt Halver) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1872 (rk., Alt Halver) Sterbelisten
  • 1819 -1820 (Juden, Pfarrbezirk) Geburten, Heiraten, Tote
  • 1822 -1844 (Juden, Bürgermeisterei) Geburten, Heiraten, Tote

Berühmte Personen

  • Peter Nikolaus Egen, 1793-1848, erster preußischer Eisenbahnminister.

Jüngere Einwohnerzahlen

1818: 971 Einwohner (E.), 1843: 1.737 E., 1858: 1.805 E., 1864: 1.859 E., 1871: 1.661 E., 1885: 1.652 E., 1895: 1.633 E., 1905: 3.621 E., 1933: 4.323 E., 1939: 4.555 E., 1946: 5.578 E., 1950: 5.886 Einwohner.

Sprache

Die niederdeutsche Mundart als Umgangssprache liegt im Raum Dortmund des Westfälischen, der sich durch die Form ink 'euch' stark abhebt; sie spricht ferner: ek si 'ich bin', iät 'ihr', buggen 'bauen', mägen `(sie) mähen'. Seit dem 19. Jh. Aufkommen des Hochdeutschen. 1954 sprechen 30%, meist ältere Leute, noch platt, aber 80% verstehen es noch zu dieser Zeit.

Wirtschaft

Handel und Gewerbe

Breckerfelder Stahl schon im 15. Jhdt. bekannt. Rasenerz und Holzkohle wurden in der Umgebung bereits vor etwa 1000 Jahren (karolin¬gische Scherben) gewonnen. Stahl- und Messer¬schmiede (1463, 1545), deren Erzeugnisse, über Köln nach London, Wisby, Riga, Reval, bis Now¬gorod gingen. Blüte des Stahlhandels 1400 bis 1550, allmählicher Verfall seit 17. Jhdt. Um 1740 meist nur Ackerbau und Viehzucht, daneben etwas Weberei, aber kaum Schmieden. Seit dem Bau der Landstraße Wesel-Frankfurt (1788-94) neuer Aufstieg, Eisenhämmer, Schmieden, Klein¬eisenherstellung, 1818 mehrere Eisen- und Stahl¬fabriken. Fabriken für Knöpfe und für Holz¬schrauben 1865. Allgemeine Industrialisierung seit 1900. 1954: Gesenkschmieden und mehrere Fa¬briken für Metallwaren und Kleineisen,davor auch für Christbaumschmuck. Daneben besteht 1954 immer noch Landwirtschaft.

Verkehr

Stand 1954: Breckerfeld liegt an der früher bedeutenden Höhen¬straße von der Ruhr zum Siegerland, seit langer Zeit ist diese ersetzt durch die 6 km entfernt ver¬laufende Bundesstraße Münster -Hagen- Siegen¬ -Wiesbaden. Kleinere Straßen nach Hagen, Kierspe und Priorei (an der Bundesstraße). Breckerfeld liegt daher abseits vom Straßen- und Eisenbahn¬verkehr: Kleinbahn nach Hagen (1907, elektrisch 1926). Der Bahnhof Breckerfeld -Priorei ist 6 km entfernt: Bahn Hagen-Dieringhausen (1886).

Umgebungsbedeutung

Breckerfeld liegt im Bereich von Hagen und hat 1954 nur für die Streusiedlungen und Einzelhöfe der Breckerfelder Hochfläche Bedeutung.

Verwaltung

Rat

Stadtprivileg 1396: 2 Bürgermeister und 8 Ratleute für je 1 Jahr gewählt; davon schied jährlich die Hälfte aus, die bleibende Hälfte soll unter Beirat der gemeinen Stadt die anderen 5 wählen. Ände¬rung 1719: 1 dauernder Bürgermeister, dazu 1 Kämmerer, 3 Ratsverwandte, 4 Gemeinheitsmänner. Seit 1900 wird Breckerfeld nach der rheinisch-westfälischen Landgemeindeordnung verwaltet: 1 Amtmann, 12 Gemeinde¬vertreter. 1933-45: 1 Bürgermeister, 12 Gemeinderäte. Seit 1945 Landgemeindeordnung: 1 ehrenamtlicher Bürgermeister, 1 Verwaltungsdirektor, 12 Gemeinde¬vertreter.

Gericht

Stadtgericht Breckerfeld (1396). Außerdem ein Hohes (Go-)Gericht in der Stadt Breckerfeld (1406), für das das Hohe Gericht in Lüdenscheid Berufungs¬instanz war. 1406-1753 Gogericht (Breckerfeld, Dahl, Halver, Rönsahl).

Bürgerschaftsvertretung

Ab 1400 bestanden Stahl- und Schmiede¬gilden, Bäckergilde und andere Zünfte.

Landesherrschaft

Landesherren

Breckerfeld gehörte zur Grafschaft Mark, seit 1614 preußisch. Die märki¬schen Amtmänner des Amtes Breckerfeld (historisch) hatten im 15. Jhdt. ihren Sitz auf dem Rathaus in Breckerfeld (1404). Anfang 18. Jhdts. gehörte Breckerfeld schon zu den „kleinen" märkischen Städten.

Kriegerische Ereignisse

Graf Eberhard von der Mark eroberte 1423 Breckerfeld.

Kriegswesen

Schützengilden

Schützengilden seit 1396, in 3 Gilden der Bürger, Bauern und Junggesellen, die noch 1954 ihre Schützenfeste feierten. Breckerfeld wurde 1423 von den Schützen verteidigt.

Siegel, Wappen, Fahne

Wappen 1979
Wappen 1970
Wappen-Breckerfeld1909.jpg Beschreibung:

Alt-Wappen 1909: In goldenem Schilde ein in 3 Rei¬hen rot und silbern geschachter Balken (märki¬scher Schachbalken), darüber eine blaue Lilie.

Siegel Das älteste Siegel (1508) zeigt diesen Schild des Wappens von 1909.

Alt-Farben: 1909 festgesetzt.

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Stadtbezirke

Breckerfeld besteht heute aus der Stadt und mehreren Ortschaften:


Wappen der Stadt Breckerfeld Die Orte der Stadt Breckerfeld (Ennepe-Ruhr-Kreis)

Altenbreckerfeld | Am Damm | Am Neuenhause | Baunscheidt | Benscheidt | Berghausen | Boßel | Brake | Branten | Brauck | Breloh | Brenscheid | Buddenkamp | Böckel | Bühren | Delle | Dicken | Dickenberg | Drehe | Dörnen | Ebbinghausen | Ecklöh | Ehringhausen | Ehringhauser Heide | Eicken | Epscheid | Finkenberg | Finkenberger Mühle | Fischersheide | Flachskämpe | Frettlöh | Funkenhaus | Groll | Grüne | Habauck | Haferkruste | Hagebeuke | Hammachersheide | Hamperbach | Hamperfeld | Hampermühle | Handweiser | Haschenschlage | Hasenkehr | Heide | Holand | Holthausen | Hüsmecke | Im Holle | Im Schlage | Kamp | Klevinghausen | Knochenmühle | Kotten | Krallenheide | Krägeloh | Kuhfeld | Königsheide | Kötting | Kückelhausen | Landwehr | Langenloh | Langscheid | Lausberg | Loh | Lorenzheide | Lovert | Lunker | Möcking | Nadelsheide | Neuenhaus | Neuenloh, Nieder-Neuenloh | Niederfeldhausen | Niederklütingen | Niedernheede | Ober-Neuenloh, Neuenloh | Oberfeldhausen | Oberklütingen | Obernheede | Peddinghausen | Peyinghausen | Rafflenbeul | Richlingen | Rohland | Roland | Saale | Schaffland | Schiffahrt | Schlagbaum | Schöpplenberg | Siepen | Sonnenschein | Stall | Steinbach | Steinkamp | Stenking | Steupingen | Strücken | Stöcken | Sundern | Sürk | Vogelsruthe | Vorwerk | Wacholderhäuschen | Wahnscheid | Waldbauer | Walkmühle | Weißenpferd | Wengeberg | Weuste | Wildspring | Windhagen | Wirminghausen | Wittenstein | Zurstraße


Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Kirchenbücher

Archive und Bibliotheken

Internetlinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Internetseiten

Zufallsfunde

Gerhard Reibert, Bankdirektor, Vorstandsvorsitzender der Märkischen Bank eG in Hagen und Mitglied des Aufsichtsrates der Union Management Holding AG.

  • 8. Juli 1947, + 30. Okt. 2007, begraben in Breckerfeld.

2 Todesanzeigen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, vom 2.11.2007.




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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis


Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung BREELDJO31RG


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