Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/276

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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eine Commission für den Entwurf einer Verfassung des Herzogthums Holstein. Schon war aber nach Auflösung des deutschen Reichs ein Nationalitätskampf im Ausbruche begriffen, welcher zu inneren politischen Zerwürfnissen und zu Sprachstreitigkeiten führte. Es waren seit jener Epoche in mancherlei Weise die Bestrebungen hervorgetreten, dem nationalen Dänenthum größere Geltung zu verschaffen. Der Zeitpunkt schien dazu gekommen, nachdem mit der Auflösung des Reiches dem Deutschthum ein Todesstreich versetzt war, wie es den Anschein hatte. Beträchtliche Theile von Deutschland waren dem ftanzösischen Reiche einverleibt, andere Theile der preußischen und österreichischen Monarchie belassen, die übrigen Theile als Rheinbund unter die Oberhoheit Frankreichs gestellt. Als charakteristisch für unsere politischen Zustände ist oft der Ausspruch des dänischen Professors Hoeg-Guldberg wiederholt worden: „die Schleswig-Holsteiner müßten Dänen werden, damit sie doch etwas würden.“ Und während der Napoleonischen Zeit war in Dänemark das Nationalgefühl mehr denn sonst hervorgetreten. Allerdings mochte den Dänen in Erinnerung stehen, wie oft früher durch die am Hofe zu Zeiten herrschende Vorliebe für alles Deutsche, durch die häufige Gelangung von Deutschen zu den höchsten Staats- und Hofämtern, wie auch nicht selten durch Mißachtung des dänischen Wesens und der dänischen Sprache, die dänische Nationalität beeinträchtigt worden war. Unter dem Guldberg'schen Ministerium 1772—84 war nach dem Sturze Struensee's die national-dänische Richtung lebhaft erwacht, unter dem Einflusse der Generation im ersten Jahrzehnt des neunzehnten Jahrhunderts aufblühend. Der Regent selbst war dieser Richtung von Herzen zugethan, selbst Pläne zur Herstellung der alten skandinavischen Union hatten ihn sehr in Anspruch genommen. Nach Napoleonischer Politik sollte der kleinere Theil der Monarchie sich ohne Weiteres dem größeren fügen, jenem war der bisherige Anhalt an Deutschland genommen. Die Ansicht war herrschend, die Monarchie könne nur dann innerlich erstarken, wenn sie möglichst national in sich zusammengehalten würde. In der Periode des Bernstorfischen Ministeriums blieb freilich für die praktische Politik der Grundsatz geltend, es müßten die drei Hauptbestandtheile der Monarchie, Dänemark, Norwegen und die Herzogthümer, möglichst zum Wohl des Ganzen aus einander und bei ihren Eigenthümlichkeiten erhalten werden. Allein Bernstorf war