Lingnau (Familienname)

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Herkunft und Bedeutung

Herkunftsname zu den Ortsnamen Lingenau in Sachsen-Anhalt in der Nähe von Dessau, Lingenau (heute Łęgno) in Ostpreußen in der Nähe von Guttstadt, Lingenau bei Bregenz in Vorarlberg in Österreich. Gelegentlich kommt auch durch Übergang von -nd- zu -ng- eine Ableitung von Lindenau infrage, erste Erwähnung des Familiennames „Lingenau“: in der Matrikel der Universität Leipzig im Jahre 1597.

Das Ohr empfindet die schnell aufeinander folgende Wiederholung desselben Konsonanten als unschön und ersetzt den einen durch einen andersgearteten ... Lingnau (wird) zu Lignau. [1]

Wechsel zwischen ng-nd (ein Wechsel, der im Breslauschen und Werderaner Platt ganz üblich ist): ... Lindenau und Lingenau; wobei sich gelegentlich das Lingenauer zu Linkenauer entwickelt. [2]

In Deutschland gibt es mehr als 600 Haushalte mit dem Familennamen Lingnau, Schwerpunkt ist das Ruhrgebiet.

Das Vorkommen des Familiennamens in Polen ist selten[3]:

  • Lingnau in den Wojewodschaften - bydgoskie:1, olsztyńskie (Allenstein):16, toruńskie (Thorn):8;
  • Lingenau - gorzowskie:1, toruńskie (Thorn):13

Auswanderer in die USA, Südafrika, Brasilien und Rußland sind bekannt. In Australien sind keine Lingnaus bekannt.

In den historischen Adressbüchern sind Lingnaus zu finden.

Varianten des Namens

Lingnau (häufgste Form), Lingenau, Lingenauer, Lignau, Liegnau, Ligenau, Lindenau, Lindenow, Lindenov, Lindnau, Lungnau

Geographische Verteilung

Relativ Absolut
<lastname-map size="200">Lingnau</lastname-map> <lastname-map mode="abs" size="200">Lingnau</lastname-map>

Bekannte Namensträger

Sonstige Personen

Geographische Bezeichnungen

Ortsname Lingenau im Ermland (Ostpreußen)

Dem Dorf Lingenau, poln. Łęgno, 5 km westl. Guttstadt wurde zwischen 1333 und 1342 die Handfeste verliehen. [4] Der ermländische Bischofsvogt Heinrich von Luter verleiht dem Dorf Lingenau (Kr. Heilsberg) eine Handfeste zu kulmischem Recht. „..villam nostram Lindenow ...“[5] 1359 Oktober 13. Heilsberg. Bischof Johannes [II.] von Ermland bestätigt die wörtlich referierte Handfeste des ehemaligen Bischofsvogtes Heinrich von Luter über die Gründung des Dorfes Lindenow [Lingenau, Kr. Heilsberg]....[6]

Ortsname Lingenau in Anhalt (Land Sachsen-Anhalt, bei Dessau)

Im Landregister der Ämter Dessau und Lippehne wird von einem unbewohnten Ort berichtet: Lindenaw (mark.) Wüstung, Forstort im Süden der Mosigkauer Heide, Kr. Dessau ...[7] Wuste dorfmarcken uf der Heide [Mosigkau]... „Lindenaw, ein wuste dorfmarcke, stost an Hoigerßdorf, ... uff dieser marcke stet ein zimblicher wald von gantz schonen gleichen fiechten und kienbeumen, daselbst acker gewest,... wird fleissig gehegt...[8]

Ortsname Lindenow, Regierungsbezirk Danzig (Westpreußen)

1356 August 21. Marienburg: HM. Winrich von Kniprode verleiht mit Rat der Mitgebietiger seinem getreuen Hansen und den Einwohnern des Dorfes Lindenaw 60 Hufen ... zu kulmischem Recht...[9] (Lindenaw = Postelau, Kr. Danziger Höhe)

Ortsname Gut Lindenau, Regierungsbezirk Marienwerder (Westpreußen)

Lindenau, Linowo, Lindenaw, Lygnow, adl. Gut, Kr. Graudenz, Teil des ehem. Dorfes Lyndenow, nordöstlich Rehden [10] heute Teil von Linowo

Ortsname Lingenau (Österreich, Vorarlberg, bei Bregenz)

1805-1814 zu Bayern, http://www.lingenau.at

Literaturhinweise

Daten aus FOKO

<foko-name>Lingnau</foko-name>

Daten aus der Totenzettelsammlung

In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Lingnau.

Daten aus GedBas

Weblinks

Familienforscher

Quellen

  1. Altpreußische Geschlechterkunde Neue Fassung 23 (1993), S. 502: Walter Franz: Gesetzmäßigkeiten bei ost- u. westpreußischen Personennamen
  2. dito, S. 494: Walter Franz: Ost- u. westpreußische Familiennamen.
  3. www.herby.com.pl
  4. Preußisches Urkundenbuch. Herausgeg. im Auftrage der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Bd. 5,1 S. 251: Nr. 450. Bd. 4, S. 396: Nr. 520. [1333-1342]
  5. vgl. Codex diplomaticus Warmiensis Bd. 2 Nr. 300, S. 300
  6. Preußisches Urkundenbuch. Herausgeg. im Auftrage der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Bd. 5,1 S. 251: Nr. 450. Bd. 5,1 S. 450: Nr. 791.
  7. Die anhaltischen Land- und Amtsregister des 16. Jahrhunderts. Teil I. Bearbeitet von Reinhold Specht. Magdeburg 1935. Selbstverlag der Landesgeschichtlichen Forschungsstelle, S. 5: [1547-1549]
  8. dito , S. 121: [um 1540]
  9. Preußisches Urkundenbuch. Herausgeg. im Auftrage der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung. Bd. 5,1 S. 251: Nr. 450.
  10. dito, Bd. 4 S. 151: Nr. 166