Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/416
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genannt, durch welches die Straße von Aachen nach dem fränkischen Pallaste Nimwegen und der Untermaas führte. Damals bestand Gangelt aus einem Königshofe und einigen Wohnhäusern, deren Bewohner Christen waren. Die dortige Kapelle wird wahrscheinlich dem heiligen Gangolfus gewidmet gewesen sein. 869 erhielt Ludwig der Deutsche durch Theilung die Länder dieseits der Maas, namentlich die Abteien Aachen, Cornelimünster, Süstern, Berg (St. Peters- und Odilienberg an der untern Ruhr) nebst dem Distrikte Aachen und 7 Grafschaften in Ripuarien, auch St. Gangulfi ec. Das Königsgut Gangelt und, seit dem Tode des Pfalzgrafen Siegfried von Ballenstädt dessen Eigenthum Richterich, waren im Besitze Goswin's II. von Heinsberg und Falkenberg. Kaiser Konrad III. schenkte diese Güter (1140) dem Herzog Heinrich II. von Limburg. Im Jahre 1230 war Tiricus Pfarrer von Gangelt. Um's Jahr 1528 waren dem großen Kirchsprengel Gangelt außer dem vorerwähnten Dorfe Höngen noch eingepfarrt: Brunßum, Schienfeld und Jabeck mit der Schloßkapelle zu Ezenraad, die aber 1559 bei der Errichtung neuer Bisthümer in den Niederlanden von Gangelt getrennt und zu selbstständigen Pfarreien in der jetzigen Provinz Limburg erhoben worden sind. Das Städtchen Gangelt hatte früher Thore; die Stadtmauern, mit denen es im 13. Jahrhundert von den damaligen Herren von Heinsberg umgeben wurde, waren mit 13 Thürmen geschmückt, die aber seit dem 17. Jahrhundert mit den Thoren allmählig zerfielen und größtentheils abgetragen worden sind. 1301 erscheinen die Schöffen von Gangelt mit ihren Vögten und hatten schon ein Schöffenhaus-Siegel, welches 1543 mit