Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/417
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einer andern Umschrift versehen wurde und worin Gangelt eine Stadt genannt wird. Nach Aussterben des Hauses Heinsberg im männlichen Stamme wurden die Herrschaften Gangelt, Millen und Waldfeucht mehrmals verpfändet, bis endlich im Jahre 1484 der Herzog Wilhelm von Jülich sie einlöste und seitdem sind sie bei diesem Hause geblieben. 1511 wurde die in Trümmern liegende Burg zu Gangelt wieder von Neuem gebaut, von der aber jetzt nur die Ruinen übrig sind. Seit 1553 wurde die deutsche Sprache bei dem Gerichte daselbst eingeführt und die niederländische trat nun immer mehr in den Hintergrund. Ein niederländischer Dialekt hat sich hier jedoch in den meisten Ortschaften an der holländischen Grenze bis heute erhalten, welcher unverkennbar auf eine ehemalige Verbindung dieser Lande mit dem Limburgischen und Lüttich'schen hinweist.
Süsterseel, ein Kirchdorf in der Bürgermeisterei Wehr mit 629 Einwohnern, 23/4 Stunden südwestlich von Heinsberg, 6 Stunden (5,02 Meilen) von Aachen entfernt, ist am Südrande des großen Gangelter Bruches gelegen, welches von dem Rothbach durchflossen wird. Im 16. Jahrhundert wird dieses Dorf als Kirchspiel im jülich'schen Amte Born genannt; während der Fremdherrschaft gehörte es zum Kanton Sittard.
Wehr, (1100) Were und Weiere, ein Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei mit 506 Einwohnern, 3 Stunden von Heinsberg, 7 Stunden (5,31 Meilen) von Aachen, am linken Ufer des Rothbaches gelegen. Es ist wenig im Zusammenhange gebaut, hat eine Post-Expedition und wird von der Gangelt-Sittarder Straße durchschnitten