Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/409
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jülich'schen Amt Heinsberg aufgeführt; das Kapitel des Kollegiatstifts zu Heinsberg hatte das Patronatrecht bei dieser Kirche. Hier und in Karken kultivirt man ein hohes Knollengewächs, den Erdapfel (Helianthus tuberosus), dessen Wurzelknollen mit Möhren oder Runkelrüben einen sehr süßen Seim liefern. Auch sind dieselben, gekocht und zerquetscht, ein sehr gutes Futter für Schweine. In Ruhrkempen, Karken, Orsbeck, Baal ec. werden viele Holzschuhe verfertigt; der größte Theil der Einwohner treibt Ackerbau und Viehzucht.
Karken, ein kleines Kirchdorf mit sehr zerstreut liegenden Häusern, bestehend aus dem Dorfe Karkenstraß, mehreren Weilern und vielen Gehöften, welche mit Kempen die 1896 Seelen starke Bürgermeisterei gleichen Namens bilden. Es ist 11/2 Stunde nördlich von Heinsberg, 81/4 St. (5,88 Meilen) von Aachen entfernt und in der nassen Ruhrniederung, an der neuen Heinsberg-Roermunder Landstraße gelegen. Karken bildete in frühern Zeiten einen eigenen Gerichtsbezirk. Luitgardis von Karken verkaufte im Jahre 1317 dem Gottfried, Herrn zu Heinsberg, Güter und das Gericht Karken. Die Pfarrei Karken, ursprünglich zum lütticher Dekanat Süstern gehörig, wird im 16. Jahrhundert im jülich'schen Amt Heinsberg genannt. Die Beschäftigungen der Bewohner von Karken sind dieselben, wie in Ruhrkempen.
Haaren, ein kleines Kirchdorf und Hauptort einer Bürgermeisterei mit 306 Einwohnern, 11/4 Stunde nordwestlich von Heinsberg, 8 Stunden (5,55 Meilen) von Aachen entfernt, ist dicht an der holländischen Gränze in einem flachen sumpfigen Seitenthale des von Heinsberg kommenden Fluthgrabens gelegen. — Opspringen, Brüggelchen,