Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/012
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Plätze unserer Gegend von nun ab im Besitze der Alemannen geblieben sind.
Diese, unsere deutschen Vorfahren, wohnten zumeist auf einzelnen Höfen. Mehrere solcher Höfe bildeten eine Gemeinde, viele Gemeinden aber einen Gau. An der Spitze eines jeden Gaues aber stand ein Herzog. Der Sitz der Herzoge, welche über die Ortenau regierten, war die oberhalb Offenburg gelegene Burg Ortenberg. Ihre Gottesdienste feierten die alten Deutschen in heiligen Hainen und Wäldern. Aus der Götterschar ragten aber besonders hervor der Allvater Wodan oder Odin und die Göttermutter Freya. Während in dem Odenwalde vornehmlich Odin angebetet wurde, waren unsere Wälder dem Dienste der Freya geweiht.
Wir wagen nun, die Behauptung aufzustellen und zu begründen, daß der Name Freistett in geschichtlichem Zusammenhang steht mit dem Namen dieser Göttin. Freistett hätte demnach ursprünglich so viel geheißen als Stätte der Freya. Dies ist an und für sich nicht unwahrscheinlich. Aber auch ein sicherer Nachweis wird uns gelingen, wenn wir auf die Bedeutung der Namen unseres Maiwaldes und unseres Heidenkirchleins näher eingehen.
Es bestanden einst in unserer Gegend zwei große Genossenschaftswälder, an welchen die Angehörigen vieler Gemeinden Teil hatten: der Maiwald und der Korker Wald. Die Maiwald-Genossenschaft, deren Besitztum sich von unserem Ländchen aus in das badische und das (rechtsrheinische) bischöflich-straßburgische Gebiet hinein erstreckte, entstand offenbar schon zu einer Zeit, in welcher diese Ländereinteilung noch lange nicht vorhanden war, reicht also wohl bis in die ersten Jahrhunderte unserer Zeitrechnung zurück.
Woher hat nun dieser Maiwald seinen Namen erhalten? Die Antwort dürfte uns nicht schwer fallen, wenn wir in Betracht ziehen, daß bei den alten Deutschen der Monat Mai der Freya gewidmet war. In diesem Monat fanden zu Ehren dieser Göttin viele heidnische Feste statt, deren letzte