Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/011
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ward. Heute noch heißt der Ort in dem Munde des Volkes nicht anders als Bischen. Dieser Wortstamm, welcher auch in Bischweiler und Bitsch enthalten ist, bedeutet aber wohl soviel als Hirschau, indem das einst keltische und jetzt französische biche (englisch bitch) Hirsch oder Hindin heißt.
In ein so hohes Altertum reicht der Name Freistett nicht zurück. Ohne Zweifel ist er deutschen Ursprungs. Gleich den Bergströmen waren die Alemannen in das Rheinthal hereingebrochen und hatten die Kelten über den Fluß gedrängt. Als aber der deutsche Heerführer Ariovist auch jenseits des Rheines festen Fuß zu fassen suchte, ward er von dem römischen Feldherrn Julius Cäsar durch Kriegskunst und Hinterlist zurückgeworfen. Von nun an rangen Römer und Deutsche Jahrhunderte lang um den Besitz des Rheinthals.
Zuerst waren die Römer im Übergewicht. Straßburg war der Sitz der achten römischen Legion. Diesseits des Rheines verteilten die Römer unter ihre ausgedienten Kriegsleute das sog. Zehntland als ein Eigentum, von dem sie den Zehnten entrichten mußten. Ihre Überfahrt pflegten sie oberhalb Straßburgs zu bewerkstelligen. Hier erbauten sie auf dem rechten Ufer ein Kastell, eine Festung, in welche sie eine Legion Seesoldaten legten. Aus der Bezeichnung „maris legio“, zu deutsch Meerregiment, ist alsdann Marelei und Marlen geworden. Von da führten sie eine Landstraße dem Gebirge zu, errichteten hier Burgen und Warttürme und legten den ersten Grund zu der Bäderstadt Baden. Ein Heer, welches der Alemannenfürst Gnodomar im Jahre 357 den Römern entgegenzustellen wagte, ward von dem römischen Kaiser Julian bei Straßburg aufs Haupt geschlagen. So mußte der Rhein und mit ihm unsere Gegend römische Knechtschaft ertragen, bis die Völkerwanderung hereinbrach und unter ihren gewaltigen, ein volles Jahrhundert andauernden Stößen das römische Reich zusammenbrach. Auch Straßburg wurde mehrere Male ein Trümmerhaufen. Als Alemannenstadt ist es wieder aus der Asche auferstanden, wie denn auch alle übrigen