Nachrichten über Adelige Familien und Güter - 1/036

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Nachrichten über Adelige Familien und Güter
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gleich anfangs hat er für die Abtei-Kirche und zur Speisung der dort täglich erscheinenden Armen 1000 Stück Louis-d'or geschenkt, welche aus seinen Gütern gezahlt werden sollten. Nun machte die Abtei aber noch drei Forderungen: erstens 1000 Rthtr pro dote; zweitens eine jährliche Pension oder Spielpfenning von 50 Rthlr zu Behuf des Professi; drittens 695 Rthlr, so demProfesso vor und nach zu seinen Notwendigkeiten vorgeschossen worden sein sollen. Es kam darüber zu einem Prozesse, und hat der Prälat schliesslich das Drittens gemässiget und, da die Vormundschaft geltend machte, dass die Hochstedischen Güter grossentheils mit einem Fideicommiss belegt seien, auf die ganze Fundation verzichtet. Darnach will man in Erfahrung gebracht haben, dass die Herren zu Siegburg, da sie gesehen, „dass ihre Intention mit der vermeinter Fundation nit durch zu treiben seye", dem Herrn Franz auf einmal alle Freiheit benommen, und so tractiret, dass er übel content geworden. Herr und Frau von Hall zu Landscheid, die von seinem Zustande vernommen, machten im J. 1740 auf Siegburg einen Besuch, und trafen den Herrn Vetter eingesperrt in einem Zimmer, und sich geberdend wie ein Wahnsinniger. In bittern Klagen erging er sich über den Vetter von Wrede der ihn zu diesem Stande beredet, und verlangte durchaus wieder in Freiheit gesetzt zu werden, um die Abtei ganz zu verlassen, und dann in den Teutschen Orden einzutreten. Die von Hall thaten unmöglichstes, ihn zu trösten, und gaben ihm zu bedenken, welch ein Schimpf es für die Familie sein würde, wenn er das Gotteshaus, worin er Profess gethan, verlasse. Sie bewirkten bei dem Administrator von Hagen jedoch, dass er seiner Haft wieder entlassen wurde. — Nach neun Jahren schreibt Frau von Hall: „Was den Herrn Vetter zu Syburg angehet, haltet sich gantz still, und gehet auch fleissig mit ins Chor". Vielleicht hat er sich durch Beten auf den rechten Weg geholfen. — Nachdem am 12. November 1762 von Seiten der Abtei der Empfang des Spielpfennings bescheinigt worden, finden sich weitere Nachrichten nicht vor.

2. Ferdinand von Hochsteden (F).