Marienfeld (Ostwestfalen)
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk_Detmold > Kreis_Gütersloh > Harsewinkel - Marienfeld (Ostwestfalen)
Einleitung
Wappen
Allgemeine Information
Marienfeld ist ein Ortsteil der Stadt Harsewinkel im Kreis Gütersloh. Vor der Gebietsreform (1973) war Marienfeld ein eigenständiger Ort und gehörte zum Kreis Warendorf.
Der Name Marienfeld ist durch die Gründung des gleichnamigen, ehemaligen Zisterzienserklosters Marienfeld (Gründung 1185) entstanden. Ursprünglich hieß der Ort Wadenhart (Hof Wadenhart in der Bauerschaft Hundingen)
Geografie
Marienfeld ist einer der östlichsten Orte im Münsterland,im Osten der Westfälischen Bucht. Durch den Ort fließt in ost-westlicher Richtung die Lutter, nur wenige hundert Meter südlich der Gemeindegrenze die Ems, die im weiteren Verlauf ein Stück der Grenze der Stadt Harsewinkel zur Gemeinde Herzebrock-Clarholz bildet.
Nachbarorte
Die nächstgrößeren Ortschaften sind im Nordosten beginnend im Uhrzeigersinn Brockhagen (Gemeinde Steinhagen), Gütersloh mit seinen Ortsteilen Ebbesloh, Niehorst, Blankenhagen und Pavenstädt, Herzebrock-Clarholz und Harsewinkel.
Sehenswürdigkeiten
Das Herzstück Marienfelds ist der heute noch existierende Klosterhof mit den ehemaligen Wirtschaftsgebäuden, die Klosterkirche und die in Privatbesitz befindliche ehemalige Abtei. Sehenswert ist vor allem das Innere der Kirche mit der heutigen Orgel, einem Werk des Lippstädters Johan Patrokulus Möller (1720 -1769).
Historische Gebäude
Nach der Säkularisation sind die Klostergebäude, bis auf die Kirche, in Privatbesitz übergegangen. Der größte Teil der ehemaligen Gebäude wurde abgebrochen.
Besitzer der Kirche war damals der Staat Preußen. Heute ist die Kirche und ein Teil der ehemaligen Wirtschaftsgebäude Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Kirche ist weit und breit einmalig. In Marienfeld wurde die erste Kirche aus Ziegelstein, in Westfalen, gebaut.
Unter dem Abt Ludbertus (1294-1321) wurde der Kreuzgangflügel fertiggestellt. In den Chroniken wird der Kreuzgang als »claustrum sive locu lectionis« oder »Collatiengang« bezeichnet. Hier wurden die abendlichen Lesungen für die Mönche gehalten.
Seit 1820 befinden sich vier Kirchenfenster aus dem Kreuzgang der Marienfelder Kirche im St.-Paulus-Dom zu Münster. Diese Fenster stammen aus der Zeit um 1550. Die Entwürfe zu diesen Glasfenstern werden dem münsterschen Maler Hermann tom Rink (1521-1597) zugeschrieben. Als Glasbrenner wird der Maler und Glasmacher Johan zu Coesfeld genannt.
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung
Geschichte
Vor der Gründung des Klosters Marienfeld, in der Bauerschaft Hundingen, stand die kleine Kapelle Wadenhart, von der heute noch an der Nordseite des Torgebäudes ein Stück Mauerwerk zu sehen ist. Der älteste Hinweis auf den Ort findet sich in einer Urkunde aus dem Jahre 1134, laut der Bischof Weinher von Münster (1132-1151) die Kapelle Wadenhart mit allem Zubehör dem Kloster Liesborn schenkt.
Im Jahre 1185 machten sich zwölf Mönche von Hardehausen im Paderborner Land, zusammen mit Eggehardus, ihrem ersten Marienfelder Abt, auf den Weg zu einer neuen Gründung nach Wadenhart. Das neu gegründete Kloster wurde »Campus Sanctae Mariae« genannt; das heißt übersetzt »Feld der Heiligen Maria«, jetzt Marienfeld. Im Jahr 1222 wurde unter dem sechsten Abt Winricus (1220-1226) die Klosterkirche eingeweiht.
Gründer des Klosters Marienfeld:
- Widukind, der Vogt von Rheda (Widukind von Rheda)
- Widukind's Mutter Luttrudis
- Bernhard II. von der Lippe (Bernhard II. (Lippe))
- Widekind von Schwalenberg mit seinen Brüdern
- Hermann von Schwalenberg
- Volquin von Schwalenberg
- Heinrich von Schwalenberg
- sowie Ludiger von Waldenburg
Am 23. Februar 1803 hob der Reichsdeputationshauptschluss von Regensburg in Deutschland alle geistlichen Fürstentümer auf und verweltlichte (säkularisierte) deren Besitz. In den Jahren der Säkularisation (1790-1815) wurden insgesamt 416 Klöster mit Benediktinerregel geschlossen.
Der Zisterzienserorden verlor 38 Männerklöster und 8 kleinere Häuser sowie 83 Frauenklöster. Abteien und Kirchen wurden an Meistbietende versteigert. Unersetzliche Werte wechselten, oft zum Spottpreis, den Besitzer.
48 Äbte, davon 12 mit Bischofsrang, haben in Marienfeld gelebt und gewirkt.
Das Marienfelder Mönchsverzeichnis ist in WADENHART zu sehen.
Seit Pfingsten 2004 gibt es in Marienfeld nach 200-jähriger Pause wieder mönchisches Leben. Zwei Mönche sind in die ehemaligen Wirtschaftsgebäude im Klosterhof gezogen und haben begonnen, nach den Regeln des hl. Benedikt zu beten und zu arbeiten.
Alte Schreibweisen / Namenskunde
- Wadenhart
Schreibweisen:
Wadenhart, Wadenhard, Werdenhardt, Watdenhart, Waedenhart, Wadenart, Wadenhorst.
- Marienfeld
Schreibweisen:
Sünte Marien velde, Sunte Marien felde, Meryenvelde, Mergenfelde, Mergenvelde, Mergenfeld, Mergenfeldt, Merienvelde, Marienfelde, Mergenfeldt, oder bezeichnet als Campus Sce. Marie, Campus Sanctae Mariae, Campus Sancte Marei, Campus S. Marie virginis.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Mönchsverzeichnis
Das Mönchsverzeichnis in WADENHART Historisches zu Marienfeld (Rubrik ÄBTE und MÖNCHE)
Batchnummern
Katholische Kirche Marienfeld (St.Marien):
- Taufregister 1804-1854, Batchnummer C95654-1
Historische Quellen
Höfe des Münsterlandes
Die Höfe des Münsterlandes und ihre grundherrlichen Verhältnisse
Band 52 der westfälischen Beiträge zur Familienforschung.
Ein Online-Angebot der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung. Auch als Buch erhältlich.
Steuerlisten
Steuerlisten im Fürstbistum Münster
Band 15 der westfälischen Beiträge zur Familienforschung.
Ein Online-Angebot der Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung. Als Buch nicht mehr erhältlich.
Auswandererlisten
Beiträge zur westfälischen Familienforschung. Ein 541seitiges Buch mit einer ausführlichen Auflistung westfälischer Auswanderer, darunter auch viele aus Marienfeld. Westfälischen Gesellschaft für Genealogie und Familienforschung.
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Literatur
Marienfelder Chronik
Zur Geschichte der Zisterzienserabtei und der Gemeinde Marienfeld
Walter Werland (erhältlich im Bürgerbüro der Stadt Harsewinkel)
Chroniken und Dokumente zur Geschichte der Zisterzienserabtei Marienfeld 1185 1803
in deutscher Übersetzung | 1998 |
+ Rudolf Böhmer / Paul Leidinger (Selbstdruck der St.Marien-Pfarrgemeinde)
Die Zisterzienserabtei Marienfeld (1185 - 1803)
(Sonderdruck, Selbstdruck der Pfarrgemeinde Marienfeld 1999 )
Paul Leidinger
Bilder, Fotos und histor. Karten
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Weitere Internetseiten
- Kloster Marienfeld
- Historisches zu Marienfeld
- Pfarreiengemeinschaft Harsewinkel
- Heimatverein Marienfeld
- Heimatmuseum Marienfeld
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
Dieses Bild gehört zum Ort mit der GOV-Kennung MARELDJO41DW | |
http://gov.genealogy.net/item/map/MARELDJO41DW.png
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