Dispens

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Dispens ist ein Begriff aus dem katholischen Kirchenrecht und meint die Befreiung von einer geltenden Vorschrift in bestimmten Einzelfällen. Für die genealogische Forschung sind Ehedispense relevant.

Ehedispense

Ein Ehedispens war die Befreiung von einem Eheverbot und kam vor dem 19. Jahrhundert relativ häufig vor. In manchen Kirchenbüchern erscheinen die nach der Befreiung vom Hindernis des Eheverbotes geschlossenen Ehen nicht. Eine Heirat ist dann ohne Dispensbescheid überhaupt nicht ersichtlich oder nachweisbar. Die Bescheide wurden in der zuständigen Pfarre nicht regelmäßig abgelegt und geführt. Die Bearbeitung der kirchlichen Anträge erfolgte erstinstanzlich beim zuständigen Archidiakonat, einem Komissariat oder auch Dekanat, um dann im Generalvikariat eines Bistums oder Erzbistums oder in Rom entschieden zu werden.

Dispens vom Aufgebot

Dispens vom Eheverbot in der geschlossenen Zeit

Dispens von der Blutsverwandtschaft

Dispens von der Schwägerschaft

Überlieferung

Erzbistum Köln

Im Erzbistum Köln findet man die Unterlagen von 1662 - 1825 im Archiv des Erzbistums im Bestand des zuständigen Generalvikariats. Diese wurden bisher (Stand: Juni 2007) für den Zeitraum von 1662 - 1785 von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde erschlossen und gedruckt. Dispensanträge und Bescheide nach 1800 findet man eher in den Pfarrarchiven des zuständigen Archidiakonats oder der Dekanei.

Bistum Lüttich

Das Bistum Lüttich liegt im heutigen Belgien. Bis zum Jahr 1801/02 war es als Suffraganbistum des Erzbistums Köln unter anderem auch zuständig für die Dispenserteilung in mehreren Pfarreien, die von 1801/02 bis 1825 und seit 1930 zum Bistum Aachen gehören bzw. im Zeitraum dazwischen zum Bistum Köln.

Die Ehedispense der Jahre 1769 - 1794 sind erschlossen als Les actes du vicariat général de Liège au XVIIIe siècle.

Bistum Münster

Im Bistum Münster findet man Dispense eher bei den Archidiakonen oder Dechanten.