Deutsches Wörterbuch 1898/008
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ändern - Anthropo=log
ein anderer; ander früher zugleich an Stelle des erst später gebildeten zweit; =s, ein gen.adv., D anderst, wozu noch ein Kompar. anderster in prädikativer Verwendung; übrigens könnte anders - cf. mhd. anderes - auch als acc. ntr. gefasst werden; ein=ander eines des - dem ?? andern; Durch=einander n Wirrwarr; ander=t=halb (t entw. durch Analogiebildung nach zweit od. euphonisch) das andere d.h. zweite nur halb; änder=n „anders machen“. - D bayr. antern nachäffen, necken, ahd. antarôn nachahmen.
ändern, anderthalb s. ander.
anderweit s. weit.
Andorn m Pfl., =orn vielleicht Endung.
ane D, s. an u. cf. ab.
Anekdote F, g. s. Dosis.
Anemone F, g. s. anim-
aufachen s. =fachen.
angattemen D s. Gatte.
Angel, =n, =sachsen: Angel f Haken zum Fischfang, für Thüre usw. ahd. angul m Stachel, wie noch D diese Bedeutung; verwandt lt. angulus Spitze, Winkel, wozu tri-angulus, Dreieck, Tri=angel m v. et. Drei=angel; triangulieren durch Dreiecke (ein Land) ausmessen; angel=n mit der Angel fischen. - Hieher vielleicht der Volksname Angeln pl. (Angel=sachsen), falls sie ihren Namen etwa (ähnlich wie die Franken und Sachsen) von einer - spitzigen - National=Waffe haben; dazu dann Eng=land eigentlich Angel=land = Land der Angeln. - D thür=ängeln „zwischen Thür und Angel setzen“, sehr quälen; sperr=angel=weit so weit aufgesperrt, als es die Thürangel zuläßt oder so weit offen, bis sich die Thürangel (dagegen) sperrt.
angenehm s. nehmen.
Anger m Grasland; Schind= zum Abdecken gefallenen Viehs.
Angersen D oder =schen pl. eine Rübenart (als Viehfutter benutzt).
Anglomanie F, g. s. Manie.
angst s. eng.
Augster D, südd. s. eng.
anheischig s. heißen.
Anhenkerle D, s. hangen.
anim-us F, lt. m Geist, Mut; daher Anim=us m Wille, Mut, (rechtswidrige) Absicht; =ieren beleben, ermuntern; =os erregt, aufgebracht (dtsch. =os oder nach fz. -eux aus -osus: =ös); =o (in der Handelssprache) Kauflust; zu anim-al n lebendes Wesen, Tier: anim=alisch belebt, tierisch. - Verwendung gr. ánemos Wehen, Wind, wozu Anemone f Windblume (weil bei wehendem Wind sich öffnend).
Anis m Pflanze, F, lt. (g.), mhd. anîs und énis, lt. anîsum, g. ánison Nbf. zu ánēthon Dill.
Anke 1) D, m Butter, echt deutsche (alem.) Bez. für das entlehnte „Butter“, verw. lt. úngere salben; =n buttern.
Anke 2) D, f dial. für Nacken.
anken D, s. Anke 1).
Anker 1) L, lt. m Eisen mit Widerhaken zum Festhalten des Schiffes; Vorrichtung, um beim Bauen Holz oder Stein untereinander zu verbinden; =n sich vor Anker legen oder vor Anker liegen, im Bauwesen mittelst Anker verbinden oder befestigen; dial. = hastig nach etw. streben (eigentlich: mit dem Anker nach dem Grund suchen). - Zu lt. áncora f wobei der Genuswechsel (dtsch. m zu beachten ist.
Anker 2) L, ndl. (mlt.) m Flüssigkeitsmaß, ndl. a. zu mlt. ancheria kleine Tonne.
ankern s. Anker 1).
ann-us m Jahr: Ablativform Anno im Jahr; Anna=len m pl. (geschichtl.) Jahrbücher; annales sc. libri das Jahr betreffende - Bücher; =list m Schreiber von Annalen (Endung =ist aus g. istes- zur Bezeichnung einer Person; durch Anal. auch auf nichtgriech. Wörter übertragen); =ten pl. Abgabem am dem Papst im Betrag des ersten Jahreseinkommens von einer Pfründe. - Zs.: Dez=ennium n (zu decem 10) Zeitraum von 10 Jahren; per=ennierend (per durch) das ganze Jahr hindurch dauernd, ausdauernd, überwinternd.
Ann=alen, =alist, =aten F, lt. s. ann-
anne=ktieren, =xion F, lt. s. nect-
Anno F, lt. s. ann-
Annonce F, lt.s. nov-
annullieren F, lt. s. Null.
anonym F, g. s. onom-
anormal F, lt. s. Norm.
anrüchig s. Ruf.
Anselm s. hehlen.
Anstalt s. stehen.
anstellig s. stehen.
ansträngen, anstrengen s. streng.
Antagonist F, g. s. Agon-
antarktisch F, g. s. arktisch.
Antepänultima F, lt. s. ultim-
antern D s. ander.
Antezed=ens, =enzien F, lt. s. ced-
Anthologie F, g. s. g. leg-
Anthra=zén F, g. n (zu ánthrax, -akos m Kohle) bei der Kohlenteerbereitung gewonnener Stoff; =zit m Steinkohle.
Anthropo=log(ie), =morph(ismus), =phag: zu ánthropos m Mensch; Anthropo=log m Menschenkundiger; =logie f Menschenkunde; =morph menschgestaltet d.h. das Göttliche vermenschlicht, mit menschlichen Eigenschaften dargestellt; =morphis=