Schlesisches Namenbuch/085

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Schlesisches Namenbuch
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  • Namenerläuterungen und -nachweise werden mit einfachem Doppelpunkt (:) eingerückt.
  • Abkürzungen gemäß S. 13 (Benutzte Adreßbücher) werden aufgelöst und die Häufigkeitsangabe wird in eckigen Klammern wiedergegeben, also Lg33 = Liegnitz [33]
  • Außer Orts- und Familiennamen bleiben alle übrigen Abkürzungen unaufgelöst und werden, wenn nötig, gemäß ER zur Verhinderung des Zeilenumbruchs mit geschütztem Leerzeichen (&#160;) erfasst (also z. B. statt z.B.).
  • Vor 'Belege' wurde immer ein Halbgeviertstrich '–' (ALT+0150) gesetzt. (Entfiel im Original, wenn 'Belege' am Satzanfang stand.)


II. Herkunftsnamen 85 Grimm (Liegnitz [8] Görlitz [6] Grünberg [5] R). Aus Grimma b/Leipzig. (So auch Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 82 u. Jungandreas 37). - Belege: Henricus (de) Grimme 1301 (1309) Ratsherr B =>? Breslau= H. Grimmiss 1311 Breslau; Reynolt von Grimme 1333 Sagan (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band dipl. Sil. 22); Jörge foit von Grymme 1491 Liegnitz (15b) = Jörge von Grünberg. (ebd. 32b); Jörge Grimme 1559 Liegnitz; auch einmal: Otto Grymmer 1390 (Urkundenbuch## Freiberg 3, 416). Grottke (##Beuthen [2] Hirschberg [3])##, Gruttke Grottker (##Brieg [7])##. Aus Grottkau, Stadt b/Brieg. u ist ##mundartl. - Belege: Petrus de Grotkow 1342 Liegnitz; Nitsche Grotkaw 1372 Liegnitz; Clemens Grotkaw 1499 Neisse; Austen Groer von Grotke 1472; Petir Grotke 14./15. Jahrh. Hans Gruttke, 1638 Domslau (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 98). Gru(h)n (Liegnitz [11]## Görlitz [8] ##Beuthen [7])##, Gruner(t) (Görlitz [23]## Liegnitz [6] Hirschberg [6] Nss8 ##Beuthen [6])##, Grüner(t) (nur OS: Nss7 ##Ratibor [8] ##Beuthen [17]##). Aus Grunau (auch Gruna), einem häufigen schles. Ortsname - Belege: Joh, Grunow, Bauer 1359 (Liegnitz Urkundenbuch##), Sander von Grunaw 1414 Liegnitz; Sebastian Storch, Panier von Grüne 1598 (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 178); Mathis Grüne 1547 Liegnitz; Grunower (B); Matis Grüner 1456 Wünschelburg; Andres Grüner von Bresslaw 1421 Görlitz. Doch mag Gruhn vereinzelt auch auf die Farbe der Kleidung deuten, vgl. Her Nickel Grunhewbt 1372 Liegnitz; Petrus Schuster, Grünyop genant 1424 Sillein (Weinelt S. 105), sowie Grune-petir 1451 Liegnitz; Grunehannus u. Wissehannus: von Gersdorff 1399 (Görlitzer Rats-rechnungen), obwohl anderseits auch Bielhans = Hans von der Biele im 15. Jahrh. belegt ist. Vgl. Grunrock (B), Grunesnyder (B), Grunebecker (B); aber auch Wernher der Grünaug 1404 Württ. Val. Grunouge, Beyer gen. 1470 b/Liegnitz. Grundmann (Liegnitz [28]## Görlitz [18]## Neusalz [##7 ##Haynau [5 Hirschberg [5])##, Grund (##Beuthen [15]## ##Oppeln [12]## ##Glatz [7] ##Öls [8])##, Gründer (Görlitz [33 Sagan [##6). Nach der Wohnstätte im Grunde, d. L im engen Tal; Gegensatz: Bergmann, Berg, Berger. Vgl. auch die Ortsname Grund, 2mal i. Schles.: Kr. Waddenburg und Kr. Lau-ban; vgl. Georg Haug Kirchenpiter daselbst im Grunde (Dorf Grund!) 1526 (Glatz. Geschqu. 3). - Belege: Nicze in dem Grunde 1374 Görlitz; Botener in dem Grunde 1480 Teschen; vom Grunde-, i. B =>? Breslau(Reichert, H., Die deut. Familiennamen nach Breslauer Quellen. Breslau 1908, S.## 88); Hannus Grünt 1397 Liegnitz; Nickel Grunt-mann 1450/51 Görlitz; Nie Grundemann, Bauer 1409 Grünberg.-Bohrau (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 24); Christoff Grund er furwergman 1537 Görlitz; Hans Gründer 1539 Görlitz. Grünberg (##Beuthen [4])##, -er (Beuthen). Stadt im schles. Neiderland. - Belege: Hancko Grunenberg 1356 Sagan (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4); Paul Grünberg. böttener 1507 Görlitz. Grun(e)wald (Görlitz [10]## Liegnitz [5] Grünberg [4] Neusalz [##4 Hirschberg [5] ##Beuthen [6])##, selten Grünwald. Ortsname Grunwald Kr. Glatz usw.; Grünwald Kr. Grünberg usw. - Belege: Hans Grunewald 1491 Liegnitz; Hinricus Grunewalt 1322 Schweidnitz. Hammer (Liegnitz [12]## Görlitz [8] Bunzlau [8])##. Bekannter Übername für den Schmied. Da aber die alten Belege aus der Lausitz stammen, kommen daneben die dortigen einstigen Hammerwerke als namengebend in Frage. Vgl. auch die abgeleiteten Ortsname Hammer Kr. Wohlau u. Kr. Ha-belschwerdt; Ortsname Neuhammer a. Queis. - Belege: Nickel Hammer 1447/48 Görlitz; Gregor H. 1494/95 Görlitz. Vgl. Henczil Hammirmeyster 1381 Sorau Land; Asman Hamermeister 1458/59 Görlitz; Hamyrslag (Alt-Breslau ). Hain (Liegnitz [1» Görlitz [16]## Hirschberg [9])##, Hayn (Liegnitz [10]## Görlitz [4] Hirschberg [5])##. Aus dem Städtchen Haynau b./Liegnitz, früher volkssprachlich Harn. So z. B. Henczil Hayn 1352 Görlitz = H. von dem Hayn, ebd. (##Jecht, R., Beitr. z. Görlitzer Namenkde. (Neues Lausitz. Magazin 68, 1892, S. 1 - 49).## 22). Ferner Merbotho de Hain 1336 Tschechniftz (##Codex dipl. Silesiae, Breslau 1857 ff., Band 4, 138); Matz Drausche von Hain in der Schlesien 1566 Görlitz.