Hälse

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Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland > Brandenburg > Neumark > Kreis Königsberg/Nm. > Hälse

Einleitung

Allgemeine Information: Hälse - ein kleines Oderranddorf

Das Dorf Hälse wurde 1752 als „Colonie auf der Haelse“ im Amtsgebiet Quartschen durch den Preußenkönig „Friedrich den II.“ im Rahmen der Trockenlegung und Urbarmachung des Oderbruchs angelegt. Hälse war keine „Pfälzerkolonie“, wie in manchen Publikationen fälschlicher Weise beschrieben. In einem alten Acker- und Hütungsverzeichnis werden 21 Personen namentlich erwähnt, die sich 1752 in Hälse angesiedelt haben; es wurden dort 18 Wirte als „Einländer“ und 3 „Colonisten“ verzeichnet. Die Herkunft des Namen Hälse ist nicht überliefert. In einer alten Landkarte ist aber neben den Piesebergen, die ebenfalls am östlichen Oderufer liegen, ein Hügel mit dem Namen „Hälse“ verzeichnet; so dass sich vermuten lässt, dass die „Colonie auf der Haelse“ ihren Namen nach einer Landschaftsbezeichnung erhalten hat. Die Schreibweise „Hälse“ variiert; so findet man in alten Dokumenten und Kirchenbüchern die Ortsbezeichnungen: Helse, Halse, Haelse oder Hälse.

Hälse gehörte bis zum 1. Januar 1836 zum Kreis Küstrin, danach wurde Hälse dem Kreis Königsberg in der Neumark (Ostbrandenburg) zugeordnet. Im Jahre 1939 hatte Hälse 243 Einwohner. Hälse gehört seit Ende des 2. Weltkrieges 1945 zur Republik Polen und wurde in Porzecze umbenannt. Heute gehört Porzecze zur Gemeinde Boleszkowice im Powiat Myśliborski. Hälse liegt zirka 14 km nordwestlich von Küstrin an der östlichen Oderseite. Hälse ist das letzte Dorf in der Reihe der Ortschaften, die sich auf dem rechten Oderufer von Küstrin aus in ziehmlich gleichen Abständen aufgebaut haben. Hälse ist einer der am weitesten zur Oder vorgeschobenen Punkte des südlichen Höhenlandes der Neumark, das hier in den Piesebergen ein Kilometer östlich des Stromes, noch eine Höhe von 25 Metern erreicht.

Bis zum Ende des 2. Weltkrieges bestand eine Fährverbindung von Kienitz, (ehemals Kreis Lebus, heute Märkisch-Oderland) nach Hälse. Diese Verbindung war ein wichtiger Übergangspunkt zwischen dem Oderbruch und der Neumark. Von Neumühl und Fürstenfelde her treffen auch heute noch die Straßen bei Hälse zusammen; in Verlängerung der Dorfstraße senkt sich die Chaussee dann zur Oder - und gradlinig ging es dann auf der anderen Stromseite weiter nach Kienitz, dem Oderbruchdorf mit dem Hafen.

In einer vom königlich preußischen Amt Quartschen an einen Siedler ausgestellten Erbverschreibung werden die Eigentumsverhältnisse und die steuerlichen Abgaben beschrieben. Die Siedlungshäuser wurden meist ohne Fundament errichtet, die Stuben und Ställe waren rund um die „schwarze Küche“ angeordnet.

Hälse hatte keine eigene Bahnstation; wer mit der Bahn reisen wollte, musste zum 7 km entfernten Bahnhof Neumühl-Kutzdorf gelangen. Von dort aus war es nur eine Station bis zum Bahnhof Küstrin. Von dort hatte man die Möglichkeit, in alle Richtungen zu reisen; so benötigte man seinerzeit bis nach Berlin etwa 1 Stunde.

Hälse gehörte nach seiner Gründung zunächst zum evangelischen Kirchspiel Schaumburg ; es gibt keine Hinweise, dass Hälse zunächst in Klewitz eingeparrt war. Ab 1804 war Hälse dann zum Kirchspiel Neumühl zugehörig. Im Jahre 1896 erfolgte der Neubau der Kirche, nachdem die erste Kirche abgebrannt war.

Am Morgen des 1. Februar 1945 gab es für die Hälser Bürger ein böses Erwachen. Russische Panzer fuhren durch den Ort in Richtung Westen an die Oder und es wurden Geschütze in den Höfen in Stellung gebracht; kurz darauf begannen Kampfflieger mit ihren Angriffen. Nach der Kapitulation im Mai 1945 durften die Einwohner, die noch am Leben waren, zunächst wieder in Ihre Häuser; am 22. Juni 1945 mussten alle Einwohner ihr Heimatdorf zu verlassen. Die Hälser Bürger hatten sehr viel Not und Leid erlitten, viele ihrer Angehörigen haben diesen Krieg nicht überlebt.

Politische Einteilung

Polnischer Ortsname Porzecze
W-Nummer (Kennziffer Verwaltungsbezirk) W51133

Gemeinden Wohnplätze Vorwerke ...

Einwohnerzahl (1939) 263

Kirchliche Einteilung

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Gehört bis 1836 zu Kreis Küstrin, Neumark.


Genealogische und historische Quellen

Soweit noch erhalten befinden sich Kirchenbücher und Zivilstandsregister (älter als 100 Jahre) zumeist im Staatsarchiv Stettin, jüngere im Standesamt Königsberg_in_der_Neumark. Eine vollständige Übersicht ist zu finden bei Grüneberg (Bestandsverzeichnis).

Kirchenbücher

ev. Kirche (Neumühl_(Königsberg)):
KB: keine

Zivilstandsregister

StA (Neumühl_(Königsberg)):
StAReg: 1938-44 StA Neudamm

Andere Quellen

LDS/FHC

Grundakten und -bücher

Adreßbücher

Archive und Bibliotheken

Archive

Staatsarchiv Stettin
sowie
Erzdiözesanarchiv Stettin


Bestände in Polen

Hier ein Link zur Bestandsübersicht in polnischen Archiven.

Bibliotheken

Martin-Opitz-Bibliothek

Handbibliothek der FST Neumark

Weblinks

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• Astrid Hinsch • Konstantin Nitze • Detlef Kaul

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>PORCZEJO72FQ</gov>

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