Kyritz (Prignitz)
Kyritz ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Kyritz. |
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Brandenburg > Landkreis Ostprignitz-Ruppin > Kyritz (Prignitz)
Früherwähnung
Name
1232 Kyriß, 1237 Kyriß
Landschaftslage
Am westlichen Ufer des kleinen Flußes Jäglitz auf von Niederungen umgebener Diluvialerhebung, die nir im Norden durch eine schmale Landzunge mit höherem Gelände in Verbindung steht. Höhe 44 Meter über NN.
Ortsursprung
Vermutlich ist die Stadt im Anschluß an eine Burg, Mittelpunkt der Terra Kyritz angelegt. Ein Vogt von Kyritz ist 1232 erwähnt. Die Burg stand wohl südlich der Stadt in der 1581 erwähnten "Altstadt".
Stadtgründung
Gründung durch die Edlen von Plpte (Plotho), welche 1237 die Verfassungs- und Rechtsverhältnisse der civitas nach Stendaler Recht ordneten. [1]
Stadt als Siedlunf
Die Stadt ist plabmäßig nach Beschaffenheit des Geländes angelegt. Umriß ein sich der Ellipse näherndes unregelmäßiges Rechteck, etwa doppelt so lang wie breit. Gitterform mit langgezogenen Häuserblocks unter Betonung der der Jäglitz parallel laufenden Straßen. entfernung zwischen den Stadttoren in der Längsachse etwa 625 Meter, Grundfläche innerhalb der Befestigungen etwa 625 x 325 Meter. Der Markt, ein langgezogenes Rechteck, im Mittelpunkt der Stadt, ist eine Erweiterung einer der Querstraßen.
Befestigt war die Stadt durch eine Backsteinmauer mit Granitfindlingen sowie Wälle und Gräben, die von der künstlich aufgestauten Jäglitz bewässert wurden. Von der Stadtmauer, deren eingestützte Teile 1732 und 1735 durch Wellerwände ersetzt wurden, 1939 nur noch geringe Reste erhalten. Die Wälle wurden 1739-1740 abgetragen. Rüdower oder Hamburger Tor bestand bis 1792, Westfälisches oder Holzhauser Tor bis 1760, Wusterhauser oder Berliner Tor bis 1806.
Von der Stadt brannten ab: 1562 die Hälfte, 1622 die eine, 1634 die andere Hälfte, 1670 fast die ganze Stadt, 1824 mehr als die Hälfte, 1828 wiederum 131 Wohnhäuser. Trotzdem sind einige bemerkenswerte Fachwerkhäuser aus dem 17. Jahrhundert nmoch 1939 erhalten. Das alte Rathaus, auf der Mitte des Marktplatzes, brannte 1674 großenteils ab, wurde 1825 nach erneutem Brand abgebrochen. Das neue Rathaus erhielt 1879 einen Erweiterungsbau. Eine Pfarrkirche wurde vor 1315 erbaut. 1333 St. Nikolai, später im 15. Jhdt. St. Marien, eine 3schiffige, kreuzgewölbte Hallenkirche, geht in ältesten Teilen bis in die Mitte des 13. Jhdts. zurück. Erneuerungen des Turms 1598-1600, der 1622 durch Brand zerstzörten und danach lange wüsten Kirche um 1710, des Inneren 1904. Ein Franziskaner- (Barfüßer- oder Mönchs-) Kloster lag an der Nord-West-Ecke der Stadtmauer, 1303 zuerst erwähnt. Die Baureste der Klosterkirche weisen in das 14. Jahrhundert. Die Klosterbesitzungen und Teile der Gebäude kamen in der Reformationszeit in Privatbesitz (Klostergut). Klosterkirche 1628-1708 gottesdienstlich benutzt. Ende des 18. Jahrhunderts größtenteils abgebrochen. St.- Spiritus-Hospital wahrscheinlich in der Stadt am Wusterhauser Tor, seit 1532 im Kloster untergebracht, 1828 an anderer Stelle verlegt. St.-Georgs-Hospital vor dem Holzhausener Tor, 1900 durch Neubau ersetzt. Marienkapelle vor dem Wusterhauser Tor um 1350, als Ruine bis ins 18. Jhdt..
Anzahl der Wohnhäuser
- 1719 in der Stadt 305 Wohnhäuser, 1853 bereits 510 Wohnhäuser.
Wappen
Datei:Wappen Ort Kyritz (Prignitz) Landkreis Ostprignitz-Ruppin.png Hier: Beschreibung des Wappens -->
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Stadtteile und von Kyritz verwaltete Dörfer
2003 wird das Amt Kyritz aufgelöst und dessen Gemeinden der Stadt Kyritz angeschlossen.
- Berlitt
- Bork
- Drewen
- Gantikow
- Ganz
- Holzhausen
- Kötzlin
- Lellichow
- Mechow
- Rehfeld
- Teetz
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Superintendentur Johann Sebastian Bach Strasse 51, Tel: (033971) 72327, Fax: (033971) 30974
Evangelischer Kirchenkreisverband Prignitz - Havelland - Ruppin, Johann Sebastian Bach Strasse 55, Tel: (033971) 8780
Pfarramt Gemeindebüro Johann Sebastian Bach Strasse 51, Tel: (033971) 72374
Pfarramt 2 Maxim Gorki Strasse 57, Tel: (033971) 52571
Archivpflegerin Frau Gumpert, Poststr.16, Tel.:(033971) 71704
- Internet: http://www.kirchengemeinde-kyritz.de
- E-Mail: <email>buero@kirchengemeinde-kyritz.de</email>
Katholische Kirchen
Pfarramt Hagenstrasse 1, Tel: (033971) 54235, Fax: (033971) 52869
Geschichte
- 946 erste urkundliche Erwähnung.
- 1237 erhält Kyritz (damals Chorizi) das Stendaler Stadtrecht. Die Stadt liegt in der Prignitz, slawisch pregynica (etwa „ungangbares Waldgebiet“)
- Im 14. Jahrhundert wird die Stadt Mitglied der Hanse und liegt am Pilgerweg Berlin-Wilsnack. Zu dieser Zeit wird auch die Pfarrkirche St. Marien und die Stadtmauer gebaut. Die Kirche und Reste der Stadtmauer gibt es heute noch.
- 1381 Überfall des Ritters Bassewitz (nicht gesichert).
- 1411 Der Ritter Bassewitz wird gefasst und enthauptet (nicht gesichert). Das Schwert, mit dem er (angeblich) hingerichtet wurde, ist heute im Rathaus ausgestellt. Siehe Bassewitzfest Kyritz
- 1626 sterben mehr als 800 Kyritzer an der Pest.
- Im 17. und 18. Jahrhundert werden Fachwerkhäuser errichtet, einige davon prägen noch heute den Stadtkern.
- 1806 bis 1814 französische Besatzung. 1814 wird die Friedenseiche gepflanzt, die heute noch auf dem Marktplatz steht.
- Kreisstadt der Ostprignitz seit 1816 .
- Am 2. September 1945 verkündet Wilhelm Pieck die Bodenreform im Gasthof „Zum Prignitzer“.
- 1952 in der DDR wird Kyritz zur Kreisstadt des Kreises Kyritz im Bezirk Potsdam .
- 1960 wird der Agrarflughafen Heinrichsfelde gegründet.
- 1970 werden erstmals die Kyritzer Festtage mit Segelregatta und Bootskorso veranstaltet.
- 1993 Kreisgebietsreform. Kyritz kommt zum Landkreis Ostprignitz-Ruppin mit der Kreisstadt Neuruppin .
- 2003 wird das Amt Kyritz aufgelöst und dessen Gemeinden der Stadt Kyritz angeschlossen.
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher (evangelische)
Im Archiv der Superintendentur lagern die meisten älteren Kirchenbücher des Kirchenkreises Kyritz - Wusterhausen.
Fußnoten
- ↑ Quelle: Lieseganf, E.: Zur Geschichte des Stendaler Rechts in Wittstock und Kyrnitz (forsch. z. brandenb.-preuß. Gesch. Nr. Bd. 5, 1892)
Internetlinks
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KYRITZJO62EW</gov>
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