Lehnregister (Fürstentum Minden)

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Einleitung

Die Entstehung des ältesten Lehnbuches der Bischöfe von Minden fällt im Wesentlichen in die Regierungszeit des Mindener Bischofs Gottfried von Waldeck (1304/1324). Die Kirchengüter der Bischöfe von Minden lagen verstreut in der Diözese, die sich bis weit nach Osten in das heutige Land Niedersachsen erstreckte.

Im östlich der Weser gelegenen Diözesangebiet hatten sich verschiedene Landesherrschaften etabliert. Dort sah sich der Mindener Bischof der Ausübung weltlicher Herrschaft beraubt; zudem war er mit einer weitgehenden Zerrüttung der Finanzen konfrontiert.

Die im Vergleich zu anderen Bistümern frühe Anlage eines Lehnbuchs könnte Ausdruck der Bemühungen sein, seine Herrschaft zumindest innerhalb des Stiftsgebietes zu sichern. Das Lehnbuch entstand nicht in Form eines Registers, bei dem die Eintragungen sofort nach jeder Belehnung oder wenigstens am Ende eines Lehntages oder Jahres erfolgten, sondern durch eine spätere Zusammenstellung anhand von Notizen, wie das auch für das Bistum Münster bekannt ist.

Insgesamt 756 Belehnungsakte aus den ersten beiden Jahrzehnten des 14. Jahrhunderts, in Einzelfällen auch aus dem 13. Jahrhundert, sind für das Bistum Minden nachgewiesen. Bis auf wenige Ausnahmen konnten die Lehen identifiziert werden. Die kurzen Lehnseintragungen werden durch ausführliche Anmerkungen zu den Orten, den Lehnsträgern und anderen genannten Personen ergänzt. Zusätzliche Querverweise erleichtern die Benutzung der Quelle, ebenso wie das umfangreiche Orts- und Personenregister. Die Erschließung dieser Quelle bietet nicht nur für die Erforschung der mittelalterlichen Landes- und Territorialgeschichte des Bistums Minden einen wichtigen Baustein, sondern durch die zahlreichen, weit verstreut liegenden Lehngüter auch für die Ortsgeschichte.

Bibliographie

  • Die Lehnregister der Bischöfe von Minden bis 1324, (Münster 2010) ISBN 3402153025