Schillehnen (Kreis Pillkallen)

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Disambiguation notice Schillehnen ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Schillehnen.
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Wappen der Stadt Pillkallen

S c h i l l e h n e n

Kirchdorf und Marktflecken
Kreis Pillkallen, O s t p r e u ß e n
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Niederlassung der Lasdehner Mühlenwerke Brachvogel in Schillehnen, Kreis Pillkallen


Hierarchie


Haus Koetzing, Hotel und Kolonialwaren, in Schillehnen, Kreis Pillkallen


Einleitung

Ortsschild von Schillehnen (Foto 2012)

Schillehnen (1938 bis 1945 Schillfelde, russ. Pobedino / Победино, litauisch Šilėnai) liegt 19 Kilometer nordöstlich der einstigen Kreisstadt Pillkallen und 16 Kilometer südöstlich der heutigen Rajonshauptstadt Lasdehnen (Krasnosnamensk) an der russischen Regionalstraße R 511 (27A-031).

Allgemeine Informationen

Bis 1945 war Schillehnen (Schillfelde) Bahnstation an der Bahnstrecke KiauschenDoristhal der Pillkaller Kleinbahn, die heute nicht mehr betrieben wird.
Zum Dorf gehörten vor 1945 neben zwei Kirchen und der Bahnstation eine Schule, eine Molkerei, ein Sägewerk und eine Niederlassung der Lasdehner Mühlenwerke Brachvogel. Außerdem gab es ein Hotel, diverse Geschäfte und einige Handwerksbetriebe.

  • Am 30. September 1928 schlossen sich der Gutsbezirk Strunzlaugken sowie die Gemeinden Heidlaugken (1938 bis 1946: Holländerei, nicht mehr existent) und Schillehnen zur neuen Landgemeinde Schillehnen zusammen.

Politische Einteilung

Am 8. April 1874 wurde Schillehnen Amtsdorf und damit namensgebend für einen neu errichteten Amtsbezirk. 1939 umbenannt in „Amtsbezirk Schillfelde“, gehörte er bis 1945 zum Kreis Pillkallen (1939 bis 1945 „Kreis Schloßberg“) im Regierungsbezirk Gumbinnen der preußischen Provinz Ostpreußen. [1]

  • Die Ortsstelle Strunzlaugken/Strunzhof ist inzwischen verlassen.
  • Seit 2008 gehört Pobedino zur Landgemeinde Dobrowolskoje.

Kirchliche Zugehörigkeit

Ev.-luth. Pfarrkirche in Schillehnen, Kreis Pillkallen

Evangelische Kirche

Kirchengebäude
Über die Schillehner Kirche gibt es nur wenige Unterlagen. Aus diesen ist erkennbar, dass es sich bei dem Gebäude um einen einfachen Holzbau handelte. In den Jahren 1794 bis 1796 ist das Gotteshaus errichtet worden und bot das Bild einer heimeligen Fachwerkkirche mit Ziegeldach und hölzernem Turm. Finanziert wurde der Bau der Kirche, die am 17. Januar 1796 eingeweiht worden ist, mit königlichen Geldern, die Friedrich Wilhelm II. bewilligt hatte. Nach Blitzschlag wurde der hölzerne Turm teilweise abgetragen.

Die Innenausstattung der Kirche war schlicht. Altar und Kanzel waren vereinigt. Die Orgel, die aus der Werkstatt des Königsberger Orgelbaumeisters Max Terletzki stammte, wurde am 21. September 1873 eingeweiht. Das Geläut der Kirche bestand aus zwei Glocken.

Die Kirche hat den Zweiten Weltkrieg nicht überstanden. Es fehlt von ihr heute jede Spur. Heute erinnert nur noch ein fremdgenutztes Bauwerk an kirchliche Zeiten in Schillehnen und Schillfelde: es ist der Rest des 1925 geweihten Gotteshauses der katholischen Gemeinde in Schillehnen.

Kirchengemeinde
Gründung der Kirchengemeinde 1793. Schillehnen, Albrecht-Naujehmen, Augstutschen Dorf u. Forst u. Forstkolonie, Bardszen, Bartkowen, Brödszen, Cziunken, Dikiauten, Eydgimmischken, Grablauken mit Aszoluppen, Guttpettern, Heidlauken mit Plicklauken, Inglauken, Kiauschen, Kischen, Klischen, Martinken, Natalwethen, Pawidlauken, Ramonischken, Serbeten, Siemocken Dorf u. Forst, Schnappen, Schönwiese, Strunzlauken, Stumbern, Szardehlen, Tannenwalde, Uszdrawen, Wingillen, Wisborienen.

Kirchenbücher:

Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig: Taufen 1796 - 1808, 1796 - 1799, 1825 - 1834, Heirat 1819 - 1874, Tote 1800 - 1874.

Genealogische Forschungsstelle der Kirche Jesu Christi: < anklicken
siehe auch: Kirchenbuchbestände Pillkallen

Katholische Kirche

Die zahlenmäßig wenigen katholischen Kirchenglieder Schillehnens und Umgebung gehörten einst zur Pfarrei in Tilsit,
dann zwischen 1874 und 1930 zur Pfarrgemeinde Bilderweitschen (1938 bis 1946: Bilderweiten, heute russisch: Lugowoje).
Im Jahre 1930 wurde in Schillehnen eine eigene katholische Pfarrei errichtet, nachdem der Ort bereits im Jahre 1925 ein
katholisches Gotteshaus erhalten hatte, das dem Hl. Erzengel Michael geweiht war.
Bis 1945 gehörte die Pfarrei Schillehnen (Schillfelde) mit ihren etwa 600 Pfarrkindern zum Dekanat Tilsit im Bistum Ermland
der Katholischen Kirche. Das Kirchengebäude hat den Krieg überlebt und wird heute fremdgenutzt.
So ist die Memelstadt Sowetsk nun wieder der nächstgelegene katholische Pfarrort für Pobedino.
Kirchenbücher:
Deutsche Zentralstelle für Genealogie in Leipzig: Taufen 1852 - 1874, Heirat 1852 - 1874, Tote 1852 - 1874.
siehe auch: Kirchenbuchbestände Kreis Pillkallen.
Katholische Kirche in Schillehnen

Standesamt

Schillehnen, die Unterlagen gelten als verschollen.

Geschichte

  • 635 Einwohner waren 1910 in Schillehnen registriert.
  • Am 30. September 1928 schlossen sich der Gutsbezirk Strunzlaugken sowie die Gemeinden Heidlaugken (1938 bis 1946: Holländerei, nicht mehr existent) und Schillehnen zur neuen Landgemeinde Schillehnen zusammen.
  • Die Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 884 und belief sich 1939 schon auf 899.
  • Aus politisch-ideologischen Gründen in Abwehr fremdländisch klingender Ortsnamen wurde Schillehnen am 3. Juni – amtlich bestätigt am 16. Juli – des Jahres 1938 in „Schillfelde“ umbenannt.
  • In Kriegsfolge kam das Dorf zusammen mit dem ganzen nördlichen Ostpreußen 1945 zur Sowjetunion.

Heutige Situation

Fotoalbum Tool.jpg

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Verschiedenes

Karten

Kartenausschnitt aus GB Nr. 6 Schloßberg 1939
Landkreis Pillkallen (Schloßberg)


Internetlinks

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schillehnen/Schillfelde

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SCHLDEKO14IV</gov>