Seeburg (Landkreis Rößel)

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Disambiguation notice Seeburg ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Seeburg.

Hierarchie

Regional > Historisches Territorium > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Allenstein > Landkreis Rößel > Seeburg

Groß BößauSauerbaumKlein BößauKunzkeimWillimsDaddei WerderRothfließKleisackBürgerdorfElsauKrokauLokauVierhubenKunkendorfLekittenLichtenhagenPissauModlainenPotrittenWalkeimVoigtshofScharnigkSeeburgRochus KircheZehnhubenForsthaus Heide(Rittebalde)
auf der Endersch Karte von 1755 - Tabula geographica episcopatum Warmiensem in Prussia exhibens, Heilsberg, solita habitatio episcopalis / Joannes Fridericus Endersch - Historische Karte des Bistums Ermland / gallica.bnf.fr / Bibliothèque nationale de France Durch anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes

Einleitung

Seeburg liegt im prußischen Stammesgebiet Pogesanien nördlich von Wartenburg bei Allenstein und gehörte zum Landkreis Rößel. Im 14. Jahrhundert wurde hier durch den Bistumsvogt Heinrich von Luter eine Seeburg gebaut, die den Siedlern am Rande der Wildnis Schutz bieten sollte. Sie hatte den höchsten Turm des Ermlands.

Wappen

Wappen Seeburg

Das Wappen hat in Silber auf grünem Boden drei runde, spitzbedachte rote Türme mit je einem Tor nebeneinander, darüber fliegend den schwarzen preußischen Adler mit seinen Attributen, im silbernen Schildfuß einen querliegenden grünen Lorbeerzweig.






Allgemeine Information

Politische Einteilung

Seeburg ist eine Stadt im Landkreis Rößel

SeeburgMarienseeFreiheitJohannisbergWollmersruhForsthaus HegewaldVierhubenZehnhuben
Seeburg (Ausschnitt aus MTB 1991)Durch anklicken der Ortsnamen erreicht man die Seite des Ortes

Stadtgemeinde

Zur Stadtgemeinde Seeberg gehören folgende Ortsteile, Dörfer, Wohnplätze und Forsthäuser:

Standesamt Seeburg

Zum Standesamt Seeburg gehörten folgende Orte : Seeburg, und ....

Weder das Standesamt I in Berlin noch polnische Standesämter oder Staatsarchive haben Standesamtsunterlagen von Seeburg .

Die Adresse des Standesamt Seeburg:

Urząd Stanu Cywilnego
Plac Zamkowy 4
11-320 Jeziorany
mail: umjeziorany@wp.pl

Einwohnerzahlen

1820 [1] 1875 [2] 1880 [2] 1885 [3] 1905 [4] 1910[5] 1933 [2] 1939 [2]
1412 2926 2960 2860 2844 2965 3069 3036

Standesamt Seeburg Land

Zum Standesamt Seeburg gehörten folgende Orte : Elsau, und ....

Justizverwaltung

Land- und Stadtgericht Seeburg (1823-1849)

Amtsblatt 1823 No.24 Verrord.135

  • 3.9.1824, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1824, No.43, Verordnung No.256
Gerichtsbarkeit des adlichen Guts Parkitten betreffend
Es wird hiedurch bekannt gemacht, daß die vorläufige Verwaltung des Patrimonialgerichts Parkitten und der dazu gehörigen Dörfer Wolka und Polkaim
dem Land- und Stadtgericht zu Seeburg aufgetragen worden sei. [6]
  • 28.3.1828, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1828, No.20, Verordnung No.76
Patrimonialgericht des Guts Kunzkeim
Gemäß dem mit dem Besitzer des adlichen Guts Kunzkeim errichteten Jurisdiktions-Vertrage ist dem Königl. Land- und Stadtgerichte zu Seeburg vom 1stem Oktober 1827 an die Verwaltung des Patrimonial-Gerichts des genannten Guts übertragen. [7]
  • 28.3.1828, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1828, No.20, Verordnung No.77
Patrimonialgericht des Guts Groß Parleese
Gemäß dem mit dem Besitzer des adlichen Guts Groß Parleese errichteten Jurisdiktions-Vertrage ist dem Königl. Land- und Stadtgerichte zu Seeburg
vom 1stem Januar ab die Verwaltung des Patrimonial-Gerichts dieses Guts übertragen worden. [8]
  • 28.3.1828, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1828, No.20, Verordnung No.78
Patrimonialgericht des Guts Teistimmen
Gemäß dem mit dem Besitzer des adlichen Gutes Teistimmen, Hofrath Doktor Schleußner, errichteten Jurisdiktions-Vertrage ist dem Königl. Land- und Stadtgerichte zu Seeburg vom 1stem d.J. ab die Verwaltung des Patrimonial-Gerichts des genannten Guts übertragen. [9]
  • 14.5.1828, Königsberg: Amtsblatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg, 1828, No.24, Verordnung No.95
Patrimonialgericht des Guts Catreinen
Gemäß dem mit dem Besitzer des adlichen Guts Catreinen errichteten Jurisdiktions-Vertrage ist dem Königl. Land- und Stadtgerichte zu Seeburg
vom 1stem Oktober 1827 an die Verwaltung des Patrimonial-Gerichts des genannten Guts übertragen. [10]

Amtsgericht Seeburg (1879-1945)

Mit der Verordnung vom 27.1.1877 ( RGBl.41 ) wurden die alte Rechtsordnung außer Kraft gesetzt. Die Zuständigkeit der Oberlandesgerichte, der Landgerichte und Amtsgerichte wurde mit der Verordnungen vom 24.04.1878 festgelegt. Darauf hin wurde 1879 das Amtsgericht Seeburg gegründet.
Das Amtsgericht war für foldgende Sachen zuständig:

  1. Rechtsstreitigkeiten (einschließlich Eigentums -, Pacht- , und Arbeits-Streitigkeiten)
  2. Strafsachen ,einschließlich Straftaten, die mit Freiheitsstrafe von bis zu drei Monaten bestraft wurden oder einer mit einer Geldstrafe bis zu 600 Mark, Diebstahl, wo der Wert der gestohlen Ware nicht höher als 520 Mark sein durfte, Unterschlagung und Betrug wo der Wert nicht höher als 520 Mark sein durfte.
  3. nicht strittige Zivilsachen wie, Grundbücher , die Registrierung von Verbänden, Unternehmen , Verbände, Erbfällen , Beglaubigung von Dokumenten und Abschreibungen.

Streitigkeiten, die diesen Rahmen überschritten, wurden an das Landgericht in Bartenstein verwiesen. Das Amtsgericht arbeitete bis 1945.
Die Akten wie Gerichtsakten, Grundbücher ,Erbfälle, Testamente, Beglaubigung von Dokumenten und Abschriften vom Amtsgericht Seeburg sind noch teilweise erhalten. Sie befinden sich im Staatsarchiv Allenstein (Archiwum Państwowe w Olsztynie).
Siehe Link des Staatsarchiv: [1]

Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelisches Kirchspiel Seeburg

Schulorte
  • Schulort war im Kirchspiel um 1890: Seeburg
Friedhof
  • Das Kirchspiel hatte um 1890 einen Friedhof in : Seeburg [11]

Katholisches Kirchspiel Seeburg

Geschichte

Prußische Stammesgebiete
  • 1338 wird an Stelle einer vorhandenen Prußenburg die Seeburg errichtet.
  • 5.Februar.1338,Heilsberg: Magister Nicolas, Stellvertreter des Bischofs von Ermland, und der Vogt Heinrich von Luter überweisen mit Zustimmung des Domkapitels zur Gründung der Stadt Seeburg 80 Hufen an Heinco Wendepfaffe zu culmischen Recht. Hievon sind frei 8 Hufen in Folge der Gründung, 3 aus besonderer Gunst, 6 für die Pfarre, eine zum Bau der Stadt und eine zu einem herrschaftlichen Rossgarten unterhalb des Schlosses; jede andere zinset nach 10 Freijahren eine halbe Mark zu Mariae Lichtmess, sowie jede Baustelle einen cölnischen oder 6 culmische Denaare. Zur Stadtfreiheit gehören 30 Hufen. Die Stadt hält erhält freies Holz zu ihrem Bedarf und zum Bauen in der angrenzenden Haide, freie Fischerei in den Seen Loncasir, Ringasir und im Mühlenflusse unterhalb der Brücke, mit Ausnahme des Mühlenteiches, mit grossem und kleinem Gezeuge, nur nicht dem Newoth, ferner auch freie Jagd. Der Schulz hat die kleinen und ein Drittel der grösseren Gerichte. Von den Fleischer-, Tuchmacher- und Schuhbänken, sowie der Baustube wird der Zins zwischen dem Bischofe, Schulzen und Stadt getheilt. Ohne Genehmigung des Bischofes oder seines Vogtes und des Schulzen dürfen die Bürger keine Willküren machen. [12]
  • Im 15. und 16. Jahrhundert war die Burg Sitz der ermländischen Landvögte, die auch Befehlshaber des Heeresaufgebots waren.
  • 1350-1355 Ausbau durch Bischof Johann von Meißen.
  • 1783 brannten Stadt und Burg infolge eines Blitzeinschlages fast völlig ab. Es blieben nur wenige Mauerreste stehen. Die Stadt entstand neu, blieb aber recht bescheiden.
  • 1785: Seeburg ist eine königliche Immediat-Stadt mit einer Kirche, mater von Siegfriedswalde und zwei Kapellen und einem alten Schlosse. Im Schloss hat das Domain-Amt seinen Sitz, außerdem wird in einem Saal der evangelische Gottesdienst abgehalten. Die Stadt besitzt eine Mahl-, Loh- und Walkmühle sowie eine städtische Ziegelei und ein Waldwärterhaus im Stadtwald. Die Stadt ist 1783 durch ein Gewitter fast gänzlich eingeäschert worden. [13]
  • 1820: Seeburg bestand aus der Stadt mit 213 Feuerstellen und 1412 Seelen, sowie der Schloßfreiheit mit 17 Feuerstellen und 113 Seelen. Das königliche Amt Seeburg ist für die Stadt zuständig. [1]

Genealogische und historische Quellen

Genealogische Quellen

Adressbücher

Bibliografie

Genealogische Bibliografie

Historische Bibliografie

Persönlichkeiten

  • Joseph Ambrosius Geritz, Bischof, Gründer des Josephstiftes zu Heilsberg
  • Johannes Leo, (1572-1635), Schusterssohn, Verfasser der Historia Prussiae
  • Ferdinand Schulz, * Pissau/Waldensee bei Seeburg, 18.12.1892, + Stuhm 16.6.1929. Lehrer, Führer eine Flugstaffel im Ersten Weltkrieg, Pionier des Segelflugs. Mit seinem aus Besenstielen selbstgebauten Segelflugzeug, das "Besenstielkiste" genannt wurde, schaffte er im Aufwind der Dünen von Rossitten am 11. Mai 1924 einen Weltrekord im Segelflug, mit 8 Stunden und 42 Minuten. Im Oktober 1925 startete Ferdinand Schulz auf dem 3. Sowjetischen Segelflugwettbewerb auf der Krim und stellte zwei neue Rekorde auf: Dauerflugrekord (12 Stunden und 6 Minuten) und Höhenflugrekord 435 Meter. Beim Anflug auf Stuhm, 1929, stürzten er und sein Copilot durch den Bruch der Tragfläche seines Motorflugzeugs auf den Marktplatz und fanden den Tod. Ferdinand Schulz wurde in Heilsberg begraben.

In der Digitalen Bibliothek

Archive und Bibliotheken

Archive

Bibliotheken

Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Seeburg

Karten

Heimat- und Volkskunde

  • Bilder aus Seeburg [2]

Grabsteine

  • Hier sind Bilder vom Friedhof [3]
  • Kriegerdenkmal 1.Weltkrieg [4]

Auswanderungen

  • Personen aus Seeburg auf den Bremer Passagierlisten [5]

Weblinks

Offizielle Webseiten

Genealogische Webseiten

Hier findet man eine Liste der Landwirte von Seeburg aus dem Jahr 1930 [6]

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.

Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>SEEURGKO03IX</gov>

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Topographische Übersicht des Verwaltungs-Bezirks der Königlichen Preussischen Regierung,1820, S.158
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Digitalisat von www.verwaltungsgeschichte.de von Micheal Rademacher
  3. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen (1888,Ostpreußen,S.134-136)
  4. Gemeindelexikon für das Königreich Preußen I (1905,Ostpreußen)
  5. Digitalisat von gemeindeverzeichnis.de von Uli Schubert
  6. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1824,No.43,Verordnung Nr.256,S.340 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  7. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1828,No.20,Verordnung Nr.76,S.100 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  8. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1828,No.20,Verordnung Nr.77,S.100 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  9. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1828,No.20,Verordnung Nr.78,S.100 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  10. Amts-Blatt der königlichen preußischen Regierung zu Königsberg,1828,No.24,Verordnung Nr.95,S.120 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums
  11. Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreussen, 1890, S.132-133
  12. Regesten und Urkunden zur Geschichte Ermlands Band I,Woelky+Saage,Mainz 1860,Nr.291,S.170
  13. Volständige Topographie vom Ost-Preußischen Cammer-Departement von 1785, Goldbeck, S.185 Digitalisat des Münchener Digitalisierungszentrums



Städte und Gemeinden im Landkreis Rößel (Regierungsbezirk Allenstein) (Stand 1.1.1945)

Städte:
Bischofsburg | Bischofstein | Rößel | Seeburg
Gemeinden:
Adlig Wolken (Adlig Wolka) | Atkamp | Bansen | Begnitten | Bergenthal | Bischdorf | Bredinken | Bukowagurra (Buchenberg) | Bürgerdorf | Damerau | Elsau | Fleming | Frankenau | Freudenberg |
Fürstenau | Gerthen | Glockstein | Groß Bößau | Groß Köllen | Groß Mönsdorf | Groß Wolka (Großwolken) | Heinrichsdorf | Kabienen | Kekitten | Klackendorf | Klawsdorf | Klein Bößau |
Kleisack | Komienen | Krausen | Krausenstein | Krokau | Krämersdorf | Labuch | Landau | Lautern | Legienen | Lekitten | Linglack | Lokau | Loßainen | Modlainen | Molditten | Nassen | Neudims |
Ottern | Paudling | Pissau (Waldensee) | Plausen | Plößen | Polkeim | Porwangen | Prossitten | Raschung | Ridbach | Robawen (Robaben) | Rochlack | Rosenschön | Rothfließ | Samlack |
Santoppen | Sauerbaum | Scharnigk | Schellen | Schönborn | Schöndorf (Zabrodzin) | Schöneberg | Soweiden | Stanislewo (Sternsee) | Striewo (Stockhausen) | Sturmhübel | Teistimmen |
Tollnigk | Tornienen | Voigtsdorf | Walkeim | Wangst | Wengoyen | Willims | Wonneberg | Zehnhuben


Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Allenstein (Provinz Ostpreußen)

Stadtkreis: Allenstein

Landkreise: Allenstein | Johannisburg | Lötzen | Lyck | Neidenburg | Ortelsburg | Osterode | Rößel | Sensburg