Kerkow

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Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland > Brandenburg > Neumark > Kreis Soldin > Kerkow

Einleitung

Allgemeine Information

Politische Einteilung

Polnischer Ortsname Kierzków
W-Nummer (Kennziffer Verwaltungsbezirk) W51133

Gemeinden Wohnplätze Vorwerke ...

Einwohnerzahl (1939) 572

Zugehörige Ortsteile: Justinenhof * Krauseiche

Kirchliche Einteilung

Evangelische Kirchen

Katholische Kirchen

Geschichte

Gehört bis 1816 zu Kreis Königsberg/Nm., Neumark.

Es ist ein ziemlich großes geschlossenes Dorf und liegt zwischen zwei schmalen Wasserarmen, die aus dem nordwestlichen Waldring hervorbrechen und sich kurz vor dem Eintritt in den Jeseritzsee vereinigen.Das Dorf Kerkow hat eine vielbewegte Vergangenheit. Wie bei vielen Dörfern der Neumark, läßt sich auch bei Kerkow das Jahr der Gründung nicht mehr feststellen.In den ältesten Urkunden tritt es unter den Namen Lukowe Zedelitz - Ansiedlung des Luckow oder Luck auf. Sein Alter kann daher auf ein Jahrtausend festgesetzt werden. Nach der ältesten überlieferten Urkunde besaßen Kerkow mit Feldmark, Waldungen, Wüstungen und Holzungen um 1250 die Brüder Conrad und Bartold Clest ( von Kleist ).Sie schenkten das 80 Hufen große Gebiet 1254 dem Kloster Colbatz in Pommern. Das Kloster belehnte damit den Ritter Dietrich von Kerkow, der von da an dem Dorf den heutigen Namen gab. Während dieser Zeit wurde es mit der Umbenennung wahrscheinlich auch stärker besiedelt. 1283 erscheint Kerkow ( Kirkow ) als Dorf in einer unangefochtenen Urkunde.Das Geschlecht der Kerkow war ein altes uckermärkisches Rittergeschlecht und kam zur Zeit der Rückbesiedelung der Neumark durch die Askanier über die Oder wie etwa die später in der Neumark und in Pommern ansässigen adeligen Familien v. Behr, v. Jagow, v. Uchtenhagen, v. Bornstedt, v. Schöningen, v. Blankenburg, v. Sydow u.a.m. Das Geschlecht von Kerkow gewann bald unter den ritterlichen Geschlechtern eine überragende Stellung.Dietrich von Kerkow wurde Vasall des Markgrafen von Brandenburg, war bis 1276 Herr des Landes Schildberg ( 18 Dörfer ) und später Vogt der Neumark. Mit kühner Hand zerriß er den Lehnsvertrag mit dem Kloster Colbatz und trat 1276 das Dorf mit allen Liegenschaften an seinen Markgrafen ab.Bei einem späteren Ausgleich ward es Eigentum des Bischofs von Kammin, wo es als solches 1290 in einer Klosterurkunde erwähnt wird. In den späteren Grenzkämpfen zwischen Brandenburg und Pommern ging es völlig zugrunde. 1337 war Kerkow nach dem Ludwischem Finanzregister, das Markgraf Ludwig der Ältere zu Steuerzwecken aufstellen ließ, ein zerstörtes Dorf.Es wurde jedoch bald wieder aufgebaut und vom Markgrafen von Brandenburg 1347 einem Ritter von Henning von Wedel als Lehen übergeben. 1372 wird Hasso v. Wedel mit Kerkow belehnt. 1408 erhält es der Ritter von der Ost, ( Ulrich ), dessen Nachkommen Kerkow bis 1673 besaßen. dann schenkte es der Kurfürst dem Sohne des alten Derfflinger aus Dankbarkeit für die treuen Dienste des ruhmreichen Feldmarschalls Georg v. Derfflinger ( 1605 - 1668 ). 1724 starb das berühmte Soldatengeschlecht im Mannesstamm aus. Kerkow ging als Geschenk 1740 der Familie v. Derfflinger in den Besitz des Waisenhauses Züllichau über. Dieses Waisenhaus, das 1719 von dem Bürger und Nadlermeister Siegmund Steinbart zu Züllichau gestiftet worden war, verpachtete das Gut Kerkow, zu welchem auch die Vorwerke Flachswinkel und Krauseiche ( später selbstständug )gehörten, jeweils an bewährte Landwirte. 1850 betrug die Größe 1553 ha, davon 400 ha Wald. 1914 war der Kgl. Oberamtmann Willy Fleck Pächter des 1127 ha großen Rittergutes Kerkow und der Oberinspektor Brückmann ( ab 1.7. 1914 I. Kronemeyer ) Verwalter des 451 ha großen Rittergutes Krauseiche.1929 war Waldemar Schendel Pächter von Kerkow und der Geh. Kom.-R. Dr. Brosien ( Besitzer des Gutes Justinenhof ) Pächter von Krauseiche. Die von Derfflingersche Stiftsforst wurde von Stiftsförster Sauermann verwaltet. Die bäuerliche Feldmark von Kerkow war um 1850 424 ha groß, die von Krauseiche 14 ha. Im Jahre 1929 bestanden in Kerkow 11 Bauernhöfe mit Größen zwischen 21 und 56 ha.Kerkow lag 9 km Nordwestlich Soldin unmittelbar an der Grenze zu Pommern bzw. am Drei - Kreise - Eck Soldin, Greifenhagen und Pyritz. Es hatte eine eigene Bahnstation an der Strecke Bad Schönfließ - Pyritz. Die Einwohnerzahl betrug 1939 584.


Genealogische und historische Quellen

Soweit noch erhalten befinden sich Kirchenbücher und Zivilstandsregister (älter als 100 Jahre) zumeist im Staatsarchiv Landsberg/W., jüngere im Standesamt Landsberg. Eine vollständige Übersicht ist zu finden bei Grüneberg (Bestandsverzeichnis).

Kirchenbücher

ev. Kirche (Schildberg):
KB: keine

Zivilstandsregister

StA Kerkow:
StAReg: 1874-99 StArch Landsberg/W., 1900-38 StA Soldin

Andere Quellen

LDS/FHC

Grundakten und -bücher

Adreßbücher

Archive und Bibliotheken

Archive

Staatsarchiv Landsberg (Warthe)

Siehe Erfahrungsbericht der Neumark-L.


Bestände in Polen

Hier ein Link zur Bestandsübersicht in polnischen Archiven.

Bibliotheken

Martin-Opitz-Bibliothek

Handbibliothek der FST Neumark

Weblinks

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>KERKOWJO72JX</gov>

en:Kerkow