Staake

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Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...

Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Staake

Freilichtmuseum Cloppenburg:
Pott über gesicherter offener Feuerstätte mit Brandstaken

Name

  • Staake (ndd.) = unbestimmtes loses, längliches Holzstück

Verwendung

  1. Holzstange oder dünner Pfosten, Bohnen- oder Hopfenstange, Teil der Holzkonstruktionen eines Zaunes (Wrechte) aus Stangenholz, Teil der Befestigung von Flechtwerken bei Fachwerkbauten (für Lehmbewurf)
  2. Wiederaufbau der Stadtbefestigung 1544 in Wildeshausen mit „Pforten, ziemlichem Wall und Stacket darauf".

Brandstaake oder Brandholz

  • Bedeutung: trockenes Feuerholz oder Brennholz für offene Feuerstätten oder Kaminfeuer, Küchenfeuer
Freilichtmuseum „Erve Kots“ in Lievelde (NL):
Staaken als Bohnen- oder Hopfenstangen im Hausgarten

Zaunstaake oder Zaunholz

  • Zaumstaaken waren zeitlich und lokal Mangelware: So klagt im Fürtentum Lippe Henrich Sothen in Salzuflen (im 18. Jahrhundert ?) gegen Johan Westermann, wegen Entwendung einiger Zaunstaken und Beleidigung, wozu auch noch ein Gutachten der Universität Marburg erstellt wird.

Zaunstaakenbearbeitung

Zaunstaake als Waffe

  • Gerichtsbuch Haus Ostendorf: 1611 Actor Herman Wißing beklagt – daß Tonnies Paßman (...) immer auf seinen Dassell (Kopf) gehauen habe – ohne eine gegebene Ursache – auch mit einem Zaunstaken aufs Haupt geschlagen und ihn dermaßen gröblich verwundet habe – daß er 5 Wochen bettenlägerich gewesen und ein großes Verzehr hatte (...)
    • Quelle: Vereinigten Westfälischen Adelsarchive e. V, Ostendorf (Lem.O), Findbuch,
F.P.Florini: „Oeconomus prudens et legalis“ fol. 550 (1722) Kuperstich, Ausschnitt:
Beispiele des Zäunens mit "Planken und Staaken" zur Sicherung von Feldern, Weiden, Gärten

Lokale Vorkommen

15.-19. Jhdt. Westfalen, Münsterland, Vest Recklinghausen

Frühe Beschreibung

01.02.1550 Der Bürger der Warburger Neustadt (niggenstadt Wartberg) Jakob Bannenberges und seine Frau Anna bezeugen, daß sie von den Warburger Dominikanern, vertreten durch Prior, Subprior und Lesemeister, einen Hof oder Garten, gelegen vor der Warburger Neustadt, vor dem Busdorfer Tor (Büstorper dore) zwischen den Höfen des Tepel Hentze und des Joest Temme, gekauft haben (….) Die Aussteller verpflichten sich, den Hof eingezäunt „mit plancken, staken und tünen“ (Planken, Stangen und Zäunen) und in gutem Zustand zu halten (…)

Zeitliche Preise

Quelle

  • gebräuchliche Mundart