Meppen

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Version vom 9. April 2013, 17:34 Uhr von Bodo-stratmann (Diskussion • Beiträge) (Kirchenwesen bis Zeitungen)
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Hierarchie

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Emsland > Meppen

Name

  • 809 oppidum Meppea; (834) Meppia; (11. Jh.) Mepbin, (1110) Meppen, (1160) Meppene, 1387 Meppen (Wycbold).[1]

Namensableitung

Erklärung des Namens aus altsächsächsisch „Meppiun“, „an den Mündungen" (3 Hasearme, Ems, Radde, also 5 Flußläufe).

Landschaftslage

Meppen liegt 1950 an der Mündung der Hase in die Ems am Dortmund-Ems-Kanal, rechts der Ems. Auf einem Hügel in ehemals sumpfigem Gelände gelegen.

Ortsursprung

(809) Oppidum genannt. Nördlich von Meppen, jenseits der Hase, liegt die älteste Siedlung, heute Altenmeppen genannt. Entfernung Meppen—Altenmeppen etwa 1 km. Neben einem Haupthof, der später den Herren von Meppen gehörte, wurde die Kirche angelegt. Haupthof und Kirche wurden der Stadtkern. Urkundlich werden 946 zwei Dörfer „Meppium“ erwähnt, nämlich das heutige Meppen und Altenmeppen. Kirche und Haupthof waren wahrscheinlich leicht befestigt (Landwehr (Wehranlage)).

Stadtgründung

Stadtrecht

  • 1360 Stadtrecht durch Adolf Gf. v.d. Mark, Bischof von Münster (1357-1363) verliehen. Recht der Stadt Münster. Stadtrechte 1374 und 1387 erweitert. 1393 und 1467 bestätigt. * 1852 Landgemeinde.
  • 1929 Wiederverleihung der Stadtrechte.

Bezeichnungen

1383 „Radt der Stades“ von Meppen, 1438 „sigillum civitatis“ in Meppen.

Gerichtsstätten

Im Bereich des Haupthofes, beim Kirchhof, ein Pfahl mit einem Bilde auf der Stätte des Burgerichts. Nach Auflösung des Hofes vor dem Rathaus eine steinerne Gerichtslaube (1605), davor der Narrenkasten.

Stadtsiedlung

Bautenentwicklung

Ursprünglich bildete die alte Stadt ein Rechteck von 240 x 430 m Länge. Das Straßennetz zeigt Schichtenform. 3eckiger Markt in der Mitte der Stadt mit Rathaus. Meppen wurde 1360 befestigt. Befestigungen: Erdwall, Palisadenzaun und Außengraben, von Hase und Ems gespeist, 4 Stadttore, Ems-, Hase- (nicht ganz 100 m voneinander entfernt an der Nordseite), Mark- und Merschporte. Markporte, unweit der Kirche, von dort Zugang zur Kuhweide. Die Tore nannte man Bergfried.

Eine Zugbrücke führte über den Außengraben. Der Hasefluß war schon überbrückt vor der Stadtwerdung. Die Emsbrücke ist jünger, bis 1385 Fährbetrieb, dann Brückenbau. Wiederholt durch Sturmflut zerstört.

1374 Bau einer Burg im Norden innerhalb der Stadtbefestigung zum Schutze der Hasebrücke (Pfahlrostbau), Fundament aus Findlingen, Obergeschoß Ziegelsteine. Burg wurde nach dem Patron des Stiftes Münster Paulsburg genannt, 1556 durch Anbauten vergrößert, im 18. Jh. verfallen, an ihrer Stelle das Zeughaus erbaut. Das Torhaus der Burg an der Burgstraße noch vorhanden. Im 30jähr. Kriege wurden die Befestigungen erweitert und modernisiert, der neue Stadtwall bis an die Hase vorgeschoben. Mark- und Mersch- und Emsporte vermauert bzw. abgebrochen. Zugänge nur durch das „Neue Tor" und die Haseporte. Umbau der Festung 1660 vollendet. Die Namen der Festungsschanzen erinnerten an die schwedische Zeit (St.-Annen-Schanze, Hornschanze, Helenenschanze [Emsbollwerk], Schwedenschanze, Christinenschanze, Eleonorenschanze, Gustav-oder Strohschanze). Das ganze Rechteck der Stadt mit der Kontreskarpe, dem jetzigen Stadtwall, umgeben.

Nach dem 7jähr. Kriege Festung geschleift. Erst jetzt allmähliche Ausbreitung der Stadt. 1937/38 zahlreiche Siedlungen in Esterfeld und Neustadt.

  • Stadtteile: Altstadt, Neustadt, Esterfeld und Orde.

Historische Gebäude

Das unterste Stockwerk des Rathauses ist 1408 gebaut. Ende des 16. Jh. vergrößert. 1611 Turm angebaut. Turmspitze ein Apfel und ein Schiff. Schmuckstück der Renaissance. Die untersten Räume des Rathauses dienten als Gefängnis, 1713 Verlegung der Hauptwache dorthin. Das mittlere Geschoß, die Pfingstkammer genannt, war für Ratsversammlungen bestimmt.

Pfarrkirche (Propsteikirche), auf einer kleinen Anhöhe gelegen, Baubeginn 1461: 3schifflger Hallenbau, 1schifflger Chor mit Fünfachtelabschluß. An der Nordseite Reste eines romanischen Portals aus dem 13. Jhdt. Westturm 1643 durch Blitz zerstört. Kirchenpatrone: Hlg. Vitus und hlg. Margarethe. Neubau des Turmes 1868-69. Gymnasialkirche: Steht an Stelle der Backemudenschen Hausstätte, erbaut 1743-46 von Jesuiten, Barockstil. Altäre von Johann Konrad von Schlaun. Nachdem das alte Gymnasium 1644 abgebrannt war, errichteten die Jesuiten das neue Schulgebäude auf der Strohschanze. Neues Schulgebäude 1772 bezogen 1stöckig). Gymnasialbau 1868 vollendet. An Stelle der alten baufälligen Jesuitenwohnung wurde 1726-29 die „Residenz", das Wohnhaus der Jesuiten: „Meppen" erbaut. Auf dem Gelände der ehemaligen Paulsburg wurde 1751 das Zeughaus errichtet. Ev. Kirche (1856).

Brände, Unglücke

  • 1644: 27 Häuser und Schulgebäude von 120 Häusern, 1647: 86 Häuser, 1761: 45 Häuser zerstört. Überschwemmung der Altstadt, Orde und Esterfeld 1946.

Zerstörungen im 2.Weltkrieg

1944/45 kath. Kirche schwer beschädigt, ev. Kirche mittel beschädigt. 74 Häuser vollständig zerstört, 44 Häuser schwer beschädigt, 38 Häuser mittelschwer beschädigt, 200 Häuser teilweise beschädigt.

Bevölkerung

Frühe Einwohnerzahlen

  • 1400 etwa 700 Einwohner, 1435 waren 162 wachdienstpflichtige Häuser, davon 18 kleine Häuser vorhanden. 1550: 170 Häuser und Gadem, 1626: 200 Häuser und Gadem, 1638: noch 150 bewohnte Häuser, im Herbst desselben Jahres noch 120 Häuser bewohnt. 1642: 110 bewohnte Häuser. Ende 17. Jh. 200 bewohnte Häuser. 1770 etwa 900 Einwohner.

Seuchen

  • 1348 Pest, 1666 Pest (800 Tote?), 1847 Typhusepidemie.

Bevölkerungsverzeichnisse

Kirchenbücher:

  • kath. Kirche (Taufen, Trauungen, Beerdigungen) ab 1648. Kommunikanten 1876.
  • Ev. Kirche: Taufen 1842, Trauungen 1843, Beerdigungen 1842, Konfirmanden 1844.

Berühmte Personen

  • Johannes Schiphower, * 1463 in Meppen, Augustinerprior, 1500 Erzieher am Oldenburger Hof. Schrieb „Gesch. des Oldenburger Fürstenhauses".
  • Joh. Wonneker, * in Meppen, Bedeutender Prediger, Weihbischof von Münster 1458.
  • Johannes de Meppis, * in Münster Weihbischof in Osnabrück und Münster, t 1496 in Münster.
  • Johannes Alexander, * in Meppen, Rektor der Domschule in Osnabrück, t 1527, Förderer des Humanismus.
  • Theoderich von Rheden, * in Meppen, Domherr zu Mainz, Dr. iur. can. 1530 Bischof von Lübeck.
  • Nikolaus Krebs, Pater Superior, S. J., kam nach Meppen 1614, Begründer des Gymnasiums in Meppen, t 1649.
  • Levin Schücking, * 08.09.1814 in Meppen, westfälischer Dichter, Freund der Annette von Droste-Hülshoff.
  • Wilh. Anton Riedemann, * in Meppen 1832, t 1920 in Lugano, „Petroleumkönig" genannt. Ließ das erste dt. Tankschiff bauen (1885), Präsident der Deutsch-Amerik. Petroleumgesellschaft in Hamburg (1890).
  • Ludwig Windthorst, * 1812, 1891., hannov. und dt. Politiker, Führer der Ultramontanen Partei seit 1871, wurde im Wahlkreis Meppen zum Reichstag gewählt.
  • Ferdinand Küster, Rechtsanwalt, Entdecker der Öl- und Erdgasvorkommen im Emsland, verlebte seine Jugendzeit in Meppen, Abitur 1894.

Jüngere Einwohnerzahlen

  • 1810: 2.063 Einwohner (E.), 1821: 424 Feuerstellen, 2.173 E., 1828: 2.056 E., 1840: 278 Wohnhäuser, 2.014 E., 1850: 291 Wohnhäuser, 1.968 E., 1860: 377 Wohnhäuser, 2.548 E., 1870: 429 Wohnhäuser, 2.960 E., 1880: 491 Wohnhäuser, 3.128 E., 1890: 471 Wohnhäuser, 3.386 E., 1895: 511 Wohnhäuser, 3.972 E., 1900: 4.402 E., 1905: 614 Wohnhäuser, 4.590 E, 1910: 5.122 E., 1915: 5.621 E., 1926: 5.875 E., 1929: 6.256 E., 1938: 6.800 E., 1939: 8.431 E., 1950: 11.707 Einwohner.

Sprache

Meppen ist wie Haselünne und Lingen im westlichsten Teil des Niedersächsischen gelegen, dessen Kennzeichen i 'ihr', ju 'euch' und mäken (gegen nördl. mäken) ist. Es hält noch um 1950 wie sein Kreisgebiet an der ererbten Mundart fest. [2]

Wirtschaft

Handel u. Gewerbe

Ackerbürgerstadt. 1306 und 1307 Jahrmärkte in Meppen bezeugt (Michaelis- und Martinimarkt). Durch seine günstige Lage an der Ems und Hase wurde Meppen bereits vom 12. Jhdt. an wichtig für den Transithandel zwischen dem Stift Münster und Ostfriesland. 1383 Gilde der Schuhmacher und Schmiede errichtet. 1387: Der Bischof gibt Meppen das Recht, an 2 Tagen der Woche Markttage zu halten. 1425 Schneidergilde. Auch Näherinnen mußten, wenn sie von neuem Tuche Kleider anfertigten, die Gilde gewinnen. Mitglied der Hanse. Meppen unterhielt direkten Verkehr über die Ems und Emden mit England. 1619 kam die Gilde der Leineweber hinzu, 1658 die Gilde der Bäcker (Schutzpatron Hlg. Bernhard). Anfang des 19. Jhdts. bestanden 1 Zichorienfabrik, 1 Seifensiederei und Leinenweberei, 1 Tabakfabrik. Da wenig Handel und Industrie, gingen viele als Hollandgänger nach den Niederlanden.

Fabriken im 19. Jhdt.

  • 1877-1945 Kruppscher Schießplatz.
  • Industrie vor 1952: Meppener Textilwerk, Strumpffabrik, Drahtwerk, Eisengießerei, Heseper Torfwerk, Emsländer Land- und Torfwirtschaft. Wöchentlich 2 Märkte und jährlich 12 Viehmärkte. Grundbesitz-Verwaltung Arenberg-Meppen, Hauptsitz Nordkirchen i. Westfalen, Rentei in Meppen (von dort Aufforstung des gesamten Emslandes).

Verkehrseinrichtungen

  • 1827-30 Bau des Kanals Meppen—Hanekenfähr.
  • 1856 Eröffnung der Eisenbahn Rheine—Emden, Endstation der Bahn Meppen—Essen—Oldenburg.
  • 1892 Grundsteinlegung zum Dortmund-Ems-Kanal. Stadthafen und Emshafen.

Verwaltung

Rat

4 Bürgermeister, neben diesen der Rat und die Vertreter der Bürgerschaft, die „Gemeinsleute". Lichtmeß Rechnungslegung des Rates. Die Bürgermeister des verflossenen Jahres wählten aus ihrer Mitte für das kommende den 1. Bürgermeister, den Oldermann, den 2. Bürgermeister wählten wieder die alten Bürgermeister, und zwar aus dem Rate, den 3. der Rat und den 4. die Bürgermeister und der Rat gemeinsam. Seit 1588 „Lohnherrnamt" eingerichtet und nur 3 Bürgermeister gewählt. 1822: 2 Bürgermeister, 6 Ratsherren und 1 Aktuar. Zur Wahl des Magistrats war die Bürgerschaft in 4 Klüfte eingeteilt; aus jeder derselben 2 Kurgenossen ausgelöst. Magistrat am St.-Blasius-Tage durch eine völlig freie Wahl der Bürger erneuert.

  • 1859 neues Verfassungsstatut: 1 Bürgermeister auf 6 Jahre und 2 Ratsherren auf 4 Jahre gewählt. Stadtgemeinde durch Gemeindeausschuß aus 8 Bürgervorstehern vertreten, die von sämtlichen stimmberechtigten Bürgern gewählt sind.

Gericht

  • 1386 Burgericht, Wroge und Stedepenninge (Wortgeld) an die Stadt versetzt. 1387 wird Meppen mit der Gerichtshoheit ausgestattet. Kloster Corvey Gerichtsherr (seit 946). Die Bürgermeister wurden später regelmäßig von Corvey aus mit der niederen Gerichtsbarkeit belehnt. In münsterscher Zeit Meppen Sitz eines Untergerichts (Entscheidungsrecht in der niederen Zivilgerichtsbarkeit, Untersuchung in Kriminalsachen).
  • Nach Einführung des Code Napoleon Errichtung eines Ziviltribunals und Friedensgerichts. Arrondissement Meppen, Unterpräfektur Meppen, 1811 Ziviltribunal nach Haselünne verlegt.
  • 1813 Meppen Sitz der "Provisorischen Verwaltungskommission". 1820 Amtsvogtei Meppen, 1815 an Stelle des Friedensgerichts eine Justizkommission. 1827 Amt Meppen. Nach der Trennung von Justiz und Verwaltung (1850) Standesherrliches Amtsgericht (1852), Gesamtobergericht (1852-75).
  • Preußische Zeit : Landratsamt und Amtsgericht.

Bürgerschaftsvertretung

  • Im 16. Jhdt. Vertreter der Bürgerschaft „Die Gemeinsleute"
  • 1859 Gemeindeausschuß aus 8 Bürgern.

Landesherrschaft

Landesherren

  • Missionierung des Gaues Agradingon mit der Zentrale Meppen scheint von Utrecht ausgegangen zu sein (Beweis u. a. das Kompatrozinium der Hlg. Margaretha). Später missioniert vom Osnabrücker Bischof Wiho. Deshalb gehörte das Emsland schon sehr früh zum Bistum Osnabrück. Meppen war Taufkirche für den Gau Agradingon. Ludwig der Fromme hat die „cellula“ Meppen der Abtei Corvey 834 geschenkt.
  • Im 12. und 13. Jhdt. waren die Grafen von Calvelage, die auch Grafen von Ravensberg gt. wurden im Besitz der Grafschaft des Agradingons. 1252 verkauften sie ihre Rechte daran an die Bischöfe von Münster, die bis 1803 Landesherrn von Meppen blieben.
  • Im 30jähr. Krieg vorübergehend (1633-37) im Besitz Dodos von Knyphausen.
  • 1803-10 Nach der Säkularisation Teil des Herzogtums Arenberg-Meppen (Entschädigung für die linksrheinisch vom Herzog von Arenberg abgetretenen Gebiete)..
  • 1810-13 Kaiserreich Frankreich, Oberemsdepartement, Arrondissement Lingen
  • 1814 nahm Georg III., König von Hannover und England, das Meppen mit allen zugehörigen Dörfern in seinen Besitz, beließ aber die standesherrlichen Rechte wie Schulaufsicht und Polizeiverwaltung beim Herzogtum Arenberg, die durch die Verordnung von 1826 ihre Regelung fanden.
  • 1866 Königreich Hannover an Preußen, Provinz Hannover
  • 1875 hörten die standesherrlichen Vorrechte des Herzogs von Arenberg auf.
  • 1946 Teil des Landes Niedersachsen. [3]

Kriegerische Ereignisse

  • 1538 Eroberung Meppens durch die Grafen von Oldenburg.
  • 1587 im span.-niederländ. Krieg erobert.
  • 1630 von den Schweden besetzt und an Dodo von Knyphausen als Mannlehn gegeben. 1637 von der Witwe Dodos an den Sohn des Winterkönigs, Pfalzgraf Ludwig, verkauft.
  • Im 7jähr. Krieg von den Franzosen beschossen und erobert.

Staatssachen

  • Wasser- und Schiffahrtsamt (Kanäle), Wasserwirtschaftsamt (nichtschiffbare Gewässer), Kulturamt (Ödland), Staatskommissar für Emslandplanung (seit 1950), Staatl. Mooradministration (Emslandlager).

Kriegswesen

Wehrhoheit

Wehrhoheit im Besitz des Landesherrn. Wach- und Besatzungsdienst in der Stadt von den Bürgern ausgeübt. Nach 1587 spanische und münsterische Besatzung. Im 30jähr. Krieg schwedische Garnison, nach deren Vertreibung münsterische Besatzung. Im 7jähr. Krieg münsterische Besatzung.

Schützengilden

Schützengilde wird 1523 als eine althergebrachte erwähnt.

Garnison

  • Garnison im 7jähr. Krieg.
  • 1818-20 : 4. oder Landwehr-Batl. Meppen des 9. Inf.-Rgt. Osnabrück.
  • 1820-24: Diepholz-Meppensches Rgt. (jedoch Meppen keine Garnison).
  • Im Weltkrieg Garnison.
  • Kaserne im 17. und 18. Jh. in dem Sack (Straße).

Siegel, Wappen, Fahne

  • Siegel: Der münstersche Paulus (Patron des Bistums Münster) mit dem Schwert in der Rechten und einer Burg in der Linken (Brustbild). Darunter der Schild des Bistums Münster mit einem Kreuz oberhalb des Balkens. Siegel zuerst erwähnt 1383, erhalten 1438.
  • Wappen: In Gold ein roter Balken, der oben mit einem roten Kreuzchen besteckt ist.

Finanzwesen

Münzwesen

Münzrechtsprivileg für eine Münzstätte in Meppen für das Kloster Corvey 945. Gepräge bisher nicht nachzuweisen, werden aber im 13. und 14. Jh. in gewissen Denaren des Bischofs von Münster vermutet.

Steuern

Akzise um 1387 der Stadt verliehen.

Zoll

Wegegeld im Mittelalter häufig zwischen Stadt und Bischof geteilt.

Stadtgebiet

  • 1952 Gebiet: 1.923 ha einschl. Nödike, Orde, Elsterfeld.

Kirchenwesen

Bistümer seit Mittelalter

  • Bistum Osnabrück
  • Ab 1667 zum Bistum Münster (für 10.000 Taler verkauft) bis 1824.
  • Durch päpstliche Bulle (Impensa Romanorum pontificum sollcitudo) wieder zu Bistum Osnabrück.
  • Im 13.-17. Jh. gehörte die Stadt zum friesischen Dekanat, ab 1630 Sitz des Emsländischen Dekanats (VIII. Dekanat).

Reformation

Reformation 1543 eingeführt. Gegenreform. unter den Jesuiten 1613, sehr erfolgreich.

  • 1842 Ev. Gemeinde als Tochtergemeinde der Kirchengemeinde Lingen gebildet, 1858 Loslösung und Errichtung einer selbständigen Pfarrstelle, mit der die Superintendentur des Kirchenkreises Emsland-Bentheim verbunden wurde. [4]

Bekenntnisse

  • 1895: 423 Ev., 3.481 Kath., 1905: 40 Ev., 4.074 Kath. 1946: 82% Kath.

Wohlfahrtspflege

Stand 1952: Krankenhaus Ludmillenstift. Elektrizitätswerk 1898.

Bildungswesen

Schulen

Stand 1952: Latein Schule urkundl. 1425 belegt, jedoch älter. 1602 erster Versuch, die Lateinschule in ein Gymnasium umzuwandeln, mißlang, führte dazu, daß die Lateinschule einging. Im 30jähr. Krieg Wiederbegründung der Lateinschule. 1642 entwickelte sich daraus das Gymnasium. Zeitweilig stark von Holländern besucht. 1652-1776 von Jesuiten geleitet. 1776-1815 von Franziskanern, 1815-33 sechsstufige Anstalt, dann Gymnasium 1. Klasse. Fertigstellung des Gymnasialgebäudes 1772, Neubau 1868. Lyzeum von den Schwestern U.L. Frau verwaltet (Oberschule) seit 1897. Klosterschule der Maristen (für Mission der australischen Inselwelt) seit 1900. Landwirtschaftl. Winterschule (1894). 3 kath. Volksschulen, 1 ev. Schule und 1 vollausgebaute Berufsschule. [5]

Zeitungen

  • Kath. Volksbote 1853-1936.
  • Neue Volksblätter seit 1936,
  • Emsländ. Volksblätter
  • Meppener Tagespost,
  • Nordwestdt. Rundschau.

Fußnoten

  1. Quellen: Niedersächsisches Städtebuch. (Hrsg.) Erich Kaiser (1952)
  2. Literatur: Herrn. Schönhoff, Emsländer Grammatik (1908)
  3. Literatur: Schulz, Zur Verwaltungsgeschichte des Hannoverschen Emslandes (1943)
  4. Literatur: H. Hinrichs, Das kath. Emsland im Laufe der Jahrhunderte (1949).
  5. Literatur: A. Ruhe, Gesch. des Kgl. Gymnasiums zu M. (1902).
    Literatur: della Valle, Festschrift zur 275jähr. Jubelfeier des Gymnasiums zu M. (1927).

Literatur

Bibliografie-Suche

Historische Bibliografie

  • Wenker,H.: Meppener Urkundsbuch. (1902).
  • Wenker,H.: Die Pfarrkirche zu Meppen (1902).
  • Wenker,H.: Das Weichbild Meppen und seine Bürger in alter Zeit, (1908).
  • Bölsker-Schlicht, Franz: Die Kirchspiele Meppen, Hesepe, Bokeloh, Wesuwe und Haren: ein historischer Streifzug (1992) in Emsländischer Heimatbund: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes ; 38 S. 146 - 175
  • Diepenbrock, J. B.: Geschichte des vormaligen münsterschen Amtes Meppen
  • Geppert, A.: Bilder aus der Gesch. der Stadt Meppen (1922).
  • Geppert, A.: Meppen, Abriß einer Stadtgesch. (1951).

Archive

  • Glasmeier,H.: Archivfahrten kreuz und quer durch Westfalen. 28 Die Herzoglich Arenbergischen Archive von Recklinghausen, Dülmen, Meppen und Nordkirchen, in: Westfälisches Adelsblatt 6 (1929), S. 86-96 (Kastenarchiv).

Weblinks

Offizielle Internetseiten

Genealogische Internetseiten

Heimatforschung im Emsland

Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.

Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

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Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>MEPPENJO32PQ</gov>