Mistroggen

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Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...

Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Dorfwirtschaft > Landwirtschaft > Mistroggen

Name

  • Vorkommen: 17. Jahrhundert, Münsterland, Vest Recklinghausen

Wortbedeutung

Roggen stellte historisch den größten Anteil der Kornerzeugung in Deutschland. Mistroggen konnte um 1600 und danach nur auf einem Feld wachsen, welches (ausnahmsweise) vor dem pflügen, eggen, säen und walzen ausreichend mit Mist gedüngt wurde.

Üblich war zu dieser Zeit die Mehrfelderwirtschaft ohne Düngerzusatz. Bei einseitiger Fruchtfolge waren die Felder, auch bei Mergeleinsatz, zunehmend unfruchtbar oder ausgelaugt

Mist

Noch um 1790 hörte man überall in Westfalen Klagen über den Mangel an Dünger in der Landwirtschaft als allgemeine Landplage. Dies hatte dazu geführt, dass viele Kleinbauern und Kötter über das Jahre 1/3 ihrer Äcker, und selbst der Bauern auf dem Mergelgrund und Kley viele iherer Ländereien brach und dreisch zur Erholung liegen ließen.

Auch auf dem Sandland sieht man es an dem mageren Korn.

Hofstandardwerte

An den Viehbeständen und der Viehhaltung im Haus (z.B. Rübenanbau, Stroh, Heu), auf dem Feld (z.B. Spörrianbau), in der Mark (Plaggenmahd) lassen sich die Möglichkeiten der Düngererzeugung vermuten.

  • Ohne Vieh kein Mist, ohne Abtritt keine Jauche.

Zeitliche Preise

  • Holländischer Krieg (1672-1679), 1673 Schadensliste: 4 fuder (ungedroschen) mistroggen ad 4 Rt

Quelle

  • landwirtschaftliche Umgangssprache