Butter
Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...
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Einleitung
- Butyrum (lat.) = Butter
Historische Herstellung
Jeder, der eine Kuh besaß, konnte Butter herstellen. Nach dem melken der Kühe wurde dazu die frisch gemolkene Milch in "Satten" gefüllt, flache, größere, früher hölzerne Schalen, in denen sich nach kurzer Zeit der Rahm von der Milch trennte u. an der Oberfläche absetzte. Dieser Milchrahm wurde abgeschöpft und in ein ebenfalls hölzernes Faß gefüllt. In dem Holzfaß wurde der Rahm mit einem Stößel gestampft, wobei sich das Milchfett von der Flüssigkeit absetzte und verklumpte. Mit Hilfe eines Leinentuches wurde schließlich auch die restliche Flüssigkeit aus dem Milchfett geknetet. Die "Buttermilch" war abgetrennt und die reine ungesalzene Butter war fertig.
Handelsware im 18. Jhdt.
Butter wird im 18. Jhdt. in ganz Europa sowohl im Kleinen von den Leuten auf dem Lande, als auch im Großen in verschieden geformten Maßen, wie Kübeln, Tonnen, Kannen usw. von den Fetthändlern (Fettwinkel) und Kaufleuten in den Handel gebracht. Die frische, ungesalzene Butter läß sich nicht lange in ihrer Ursprungsqualität halten und ist daher blos ein Artikel für die lokalen Märkte und kleinen Krämer.
Butterarten in Jahreszeiten
Die gesalzene und ausgeschmolzene Butter kommt in den breiten Handel kommt und besitzt geschmackliche Varianten, welche durch Jahreszeiten bestimmt sind. Sie wird daher unterschieden in
- Grasbutter
- Strohbutter
- Maybutter
- Stoppelbutter
- Sommerbutter
- Winterbutter
Grasbutter
Grasbutter wird von Kühen gewonnen, die auf fetten Weiden und Triften grasen.
Stroh- oder Winterbutter
Strohbutter wird von Kühen gewonnen, die in Ställen gefüttert werden, dies ist häufig nur im Winter der Fall. Im Nachherbst und Winter bestimmt nämlich geschnittenes Roogen-, Gersten und Wickenstroh das Futter der Kühe.
May- oder Sommerbutter
May- oder Sommerbutter wird von Kühen gewonnen, welche im Klee- und kräuterreichen Frühling ihre Milch erzeugen.
Stoppelbutter
Stoppelbutter fällt an, wenn die Kühe auf den abgeernteten Stoppelfeldern im nachwachsenden Grün weiden.
Gesalzene Butter
Die gesalzene Butter ist eigentlich auch frische Butter, welche aber durch Sanzzusatz haltbarer gemacht wird. Erst danach wird sie in verschieden geformte Maße, wie Kübel, Tonnen, Kannen usw. eingeschlagen und versand.
Haupthandel
Die Provinz Limburg in den Niederlanden, Holland, Ostfriesland, Holstein, Pommern, Irland, Frankreich, Polen, Mecklenburg Sachsen erreichen mit diesem Artikel im 18. Jhdt. einen beträchtlichen Handel.
Die niederländische Provinz Seeland hält den ersten Rang in der Butterqualität und ist daher die teuerste.
Die irländische Butter wird 1792 in Fäßchen von 80 bis 250 Pfund zu Amsterdam nach 100 Pfund gehandelt
Die französische Butter von Cherbourg Morkair etc. wird 1792 in Fässern, Tonnen und Tiecon gehandelt und geht überwiegend in die Kolonien.
Seehandel
- In den Seestädten besonders werden ganze Schiffsladungen Butter ausgeführt.
Quelle
- Jacobi: Neues, vollstaendiges und allgemeines Waren- und Handlungs-Lexicon
- Openluchtmuseum Erve Kots, nordösstlichen von Lichtenvoorde (NL)