Groß Aulowönen
Hierarchie
Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) > Groß Aulowönen
Ortsnamen
Am 16.07.1938 umbenannt in Gemeinde Aulenbach / Ostp. .
- deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Gemeinde Aulenbach
- vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) : Aulowönen
- Wegfall der Zusatzbezeichnung nach 1912 : Groß Auluwönen
- Feststellung der Schreibweise nach 1815 : Groß Auluwöhnen
- Feststellung der Schreibweise nach 1785 : Groß Aulowöhnen
- Namensänderung nach 1777 : Aulowehlen
- Namensänderung nach 1736 : Groß Aulowehnen
- Namensänderung nach 1730 : Rinkohnen
- Namensänderung vor 1730 : Auloweinen
- Feststellung der Schreibweise nach 1376 : Auluwöhnen
- weitere (alte) Ortsnamen : Aulenbach, Aulowöhnen, Auloweinen, Auluwönen, Groß Aulowöhnen
Der Ortsname Aulowönen ist wohl dem Flüßchen Aula angelehnt, litauisch = Anwohner des Talmuldenbaches.
1925 wird das Bauerndorf Uszupönen unter Fortfall seines Ortsnamens in Groß Aulowönen eingegliedert. Der Ort existiert heute unter dem Namen Kalinovka (Russland). Weitere Ortsinformationen aus der Zeit nach der Umbenennung (1938) siehe unter Aulenbach.
Ortsinformationen
Scharwerksdorf - Evangelische Kirche, Kirche Aulowönen, Schule am Ort, Amt, Standesamt & Gendarmerie: Aulowönen, Ostfoliant 14711/N
Typ : Scharwerksdorf
Provinz : Ostpreußen
Regierungsbezirk : Gumbinnen
Landkreis : Insterburg [1]
Amtsbezirk : Aulowönen [2]
Gemeinde : Groß Aulowönen
Kirchspiel : Aulowönen
im/in : östlich des Aule-Bach
bei : 19,5 km nördl. v. Insterburg
GPS-Daten : N 54° 47′ 29″ (Breite) - O 21° 46′ 58″ (Länge)
GOV-Kennung : AULACHKO04VT [3]
Messtischblatt : 1196 (11096) [4]
Messtischblatt Jahr : 1939
Wirtschaft
Aulenbach ist wirtschaftlicher Mittelpunkt des gleichnamigen Kirchspiels mit folgenden eingetragenen Firmen :
1920
- Friedrich Bleyer : PT Klb Aulowönen, 60ha, davon 40 Acker, 2 Wiesen, 16 Weiden, 2 Hofstellen, 13 Pferde, 28 Rinder, davon 14 Rühe, 4 Schafe, 6 Schweine;
- Wilhelm Gruber : 56 ha.
Im Firmenhandbuch 1927
Apotheke Gustav Barkow; Meierei Barnautzki; Material- und Schankgeschäfte Wilhelm Götz und August Rautenberg; Ziegelei Ewald Guddat; Material- und Eisenwaren Gustav Knackstädt; Manufakturwaren Artur Meyer und Otto Wilhelm; Spar- und Darlehnskassenverein; Pferde- und Viehmärkte mit Krammärkte (1937: 6.4. und 5.10. - 1938: 25.3. und 23.9.
In Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band III) 1932
PTE Aulowönen,
- Gut Arthur Bleyer: 70 ha, davon 44 Acker, 2 Wiesen, 22 Weiden, 2 Hofstelle, 13 Pferde, 40 Rinder, davon 20 Kühe, 20 Schweine;
- Gut Hans Ehmer: 195 ha, davon 135 Acker, 20 Wiesen, 33 Weiden, 5 Holzungen, 1 Hof, 1 Wasser, 35 Pferde, 120 Rinder, davon 55 Kühe, 60 Schweine; Anerkannte Saatgutwirtschaft, Zuchtviehverkauf; Telefon: Aulowönen Nr. 8
- Gut Karl Grubert: 76 ha, davon 53 Acker, 7 Wiesen, 15 Weiden, 1 Hof, 13 Pferde, 40 Rinder, davon 20 Kühe, 25 Schweine;
- Abbau Karl Grubert: 70 ha, davon 52 Acker, 15 Wiesen, 2 Hofstelle, 8 Pferde, 35 Rinder, davon 17 Kühe, 15 Schweine; Telefon: Aulowönen Nr. 45
- Gut Ewald Guddat: 34 ha, davon 24 Acker, 7,5 Weiden, 2,5 Hofstelle, 6 Pferde, 20 Rinder, davon 10 Kühe, 15 Schweine; Mühle, Dampfziegelei, Telefon: Aulowönen Nr. 30
- Gut Kirchengemeinde Aulowönen - Verwalter Paul Bernecker: 75 ha (von denen 64ha verpachtet sind), davon 36 Acker, 3 Wiese, 39 Weiden, 1 Hof, 2 Pferde, 6 Rinder, davon 5 Kühe, 4 Schafe
- Gut Emma Teufel: 87,5 ha, davon 63 Acker, 22,5 Weiden, 2 Hofstelle, 13 Pferde, 45 Rinder, davon 20 Kühe, 24 Schweine; Ziegelei - Mauersteine, Dachpfannen, Dränagerohre; Telefon: Aulowönen Nr. 14
- Gut Alt Lappönen / Ostpreußische Bau- und Siedlungsges. m.b.H : 467 ha, wird gesieselt!
Geschichte
- 1376 verlieh Hochmeister Winnroch von Kniprode 14 Hufen zu Auluwöhnen an Albrecht König;
- 1615 erhält Egidius Strützel 2 Hufen und Krugrecht, er wurde später Dorfschulze und stiftete der Kirche 1640 zwei große Messingleuchter "Aufem Altare".
- Am 9.10.1619 erhält der Auloweiner Schulmeister Loth Krause 3 Hufen Übermaß, in der Nähe von Aulowönen;
- 2.1.1623 die Verschreibung für Egidie Strützel, Schulzen und Krüger zu Aulowönen, 5 Hufen, 2 Morgen, 15 Ruthen zu Wenskeiten bei Aulowönen, da die vorherigen Besitzer die Hufen mehr zu Dieberei als des Ackerbaus und Scharwerks wegen besessen, da der Acker schlecht und "schlupisch", fast ohne Wiesenwuschs war.
- 1619 Pfarrer Johann Neander in Aulowönen erhält zu den 4 Widdemhufen weitere 3 Hufen Übermaß.
- 1680 Hans Fuchs, Inhaber des 2. Kruges in Aulowönen, vor ihm besaß diesen Faustin Klein; - das Dorf umfaßt jetzt 19 Hufen.
- Am 18.4.1732 übersandte der Magistrat zu Burg bei Magdeburg für 3 Kolonistenmädchen, die Geschwister Lange in Aulowönen (Elisabeth, Anna-Christine und Blondine, 665 Reichsthaler.
- 1757 als Lehrer an der Schule genannt, Präzentor Stein und Lehrer Regge;
- Im 7-jährigen Krieg hat das Dorf beim Durchzug gewaltiger preußischer und russischer Heeresmassen zu Fuß und zu Pferde sehr gelitten, vor allem nach der Schlacht bei Groß Jägersdorf am 22.9.1757;
- 1785 Aulowönen oder Rinkohnen, Königliches Scharwerksdorf mit lutherischer Kirche, 25, Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Tapiau, Amt Lappönen - Die überwiegende Zahl der 18 Wirte in Aulowönen ist um 1800 Salzburger Abstammung.
- 1815 Kirchdorf, 21 Feuerstellen, 148 Bewohner, bis 30.4.1815 zum Königsberger Departement gehörig, dann zum Regierungbezirk Gumbinnen geschlagen. -
- Das Kreisjustizamt Saalau, wozu auch Aulowönen gehörte, leitete um 1826 der Justizamtmann Jorgens.
- Aus der Russenzeit 1914 berichtet Laipacher, " .... auch Gastwirt Rautenberg sollte von den Russen verschleppt werden, da schrieen sein Weib und seine 6 Kinder um Erbarmen, die RUssen ließen sich erweichen und er durfte zurückbleiben." [1]
Amtliche Zählung
(* einschließlich Uszupönen und Alt-Lappönen
Wohngebäude
Haushalte
Einwohner
- 326 (1867) [1]
- 322 (1871) davon männlich 157[1]
- 340 (1905) davon männlich 160[1]
- 855 (1925) davon männlich 420 (* [1]
- 1026 (1933) (* [1]
1871 sind von 322 Einwohner alle preußisch und evangelisch, 130 ortsgebürtig, 42 unter 10 Jahren, 176 können lesen und schreiben, 40 ohne Angaben, 64 Analphabethen, 3 blöd- oder irrsinnig, 1 ortsabwesend. 1925 sind es 322 evangelische, 1 katholisch, 12 andere Christen, 5 jüdisch; als Muttersprache nennen 399 deutsch, 1 deutsch und eine andere; 1925(* gibt es 819 evangelische, 4 katholische, 7 jüdische Einwohner und 2 ohne Bekenntnis
Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe
- (keine Information)
Ortsgrundfläche
- 1905 : 364,3 ha, Grundsteuer Reinertrag 10,53 je ha -- 1925 (* : 1215,8 ha, Grundsteuer Reinertrag 9,94 je ha
Weitere Informationen
Orts-ID : 49795
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung : Калиновка
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):
russischer Name : Kalinovka / Kalinowka
Kreiszugehörigkeit nach 1945 : Черняховский р-н (Tschernjachowskij Rayon, Insterburg)
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 :
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch
Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [5]
Quellen