Scharkabude

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Hierarchie

Regional > Russische Föderation > Kaliningrader Oblast >Scharkabude


Regional > Historisches Territorium > Deutschland 1871-1918 > Königreich Preußen > Ostpreußen > Kreis Pillkallen > Scharkabude

Kartenausschnitt von Friedfelde, Kreis Schloßberg (aus Messtischblatt Gb Nr. 6 Schloßberg 1939
Ortsplan von Friedfelde, Kreis Schloßberg (aus Messtischblatt Nr. 11101 Grumbkowsfelde 1938)
Hof Hillgruber in Scharkabude/Friedfelde, vom 10.7.1937 am Geburtstag von Joseph Hillgruber (*10.7.1862, †6.12.1937). Foto: Martin Kunst

Einleitung

Scharkabude, Kreis Pillkallen, Ostpreußen.Kreis Pillkallen, Ostpreußen; am 16.7.1938 wurde der Ort umbenannt in Friedfelde[1], Kreis Schloßberg, Ostpreußen.
In den neueren Landkarten[2] wird der Ort Friedfelde heute als nicht mehr existierende Siedlung (im Rayon Krasnoznamensk, Russische Föderation) geführt.

Geographische Lage
54.8057°N 22.5808°O

Die Auflösung im Satellitenbild ist sehr gut, nur mehr reinzoomen.
Der grüne Pfeil im Satellitenbild ist ungefähr die ehemalige Ortsmitte von Friedfelde.

Allgemeine Information

Das Dorf Friedfelde[3] (vor 1938 Scharkabude alias Plienen[4]) lag 6 km nordöstlich der Kreisstadt Schloßberg (vor 1938 Pillkallen). Der Familienname Hillgruber, Nachkomme der 1732 eingewanderten fünf Salzburger, war auch noch zum Zeitpunkt der Flucht der gesamten Bevölkerung vor den Russen im Jahre 1944 vorhanden. Friedfelde wurde durch die Landwirtschaft geprägt. Die Gemeindefläche von 272 ha bewirtschafteten sechs landwirtschaftliche Betriebe in der Größenordnung von 27-85 Hektar. Auf schwerem Lehmboden, der mit eigenen Maschinen bearbeitet wurde, baute man Roggen, Gemenge mit Peluschken[5], Kartoffeln und Rüben an. Zu jedem Bauernhof gehörte ein Stück Moor im Gemeindegebiet von Schwarpen zur Brennstoffgewinnung. Das Dorf besaß keine Elektrizität und keine Gewerbebetriebe. Im Jahre 1940 begann man mit dem Bau einer Steinstraße, der Bau wurde 1942 unvollendet abgebrochen. Friedfelde besaß keine eigene Poststelle, diese befand sich im benachbarten Schwarpen. Telefonanschlüsse besaßen Max Wiesberger (öffentlicher. Anschlusss), Emil Turner (Amtsvorsteher), Adolf Wiesberger (Bürgermeister), Gustav Roewer (?). Die Gesprächs-Vermittlung erfolgte über Amt Schloßberg (Pillkallen). Die nächste Kleinbahnstation der Strecke Schloßberg (Pillkallen) – Haselberg (Lasdehnen) befand sich im 2,5 km entfernt liegenden Eichbruch (Uszballen). Die schulpflichtigen Kinder des Dorfes gingen nach Schwarpen in die zweiklassige Volksschule. Die einklassige Volksschule in Schwarpeln (vor 1938) entstand 1763 während der Regierungszeit von Friedrich dem Großen (1740-1786)[6], die zweiklassige 1877 unter Kaiser Wilhelm I [7]. In den 1920er Jahren unterrichtete Lehrer Block die Schüler, Schulfeste fanden im 10 km entfernten Wetterau (Kiauschen) statt, das man mit Leiterwagen erreichte. Das Dorf besaß keine Freiwillige Feuerwehr, in einem Schuppen standen wassergefüllte Kiewen (Holztonnen auf Kufen) für den Brandfall; größere Löscheinsätze sind nicht bekannt. Der letzte Bürgermeister von Friedfelde war Adolf Wiesberger, der letzte Amtsvorsteher von Mühlenhöhe (Groß Rudszen), zu dem auch Friedfelde gehörte, war Hans Schneller, davor bis 1934 Emil Turner.

Erläuterungen zum Ortsplan

Nr. Name Nr. Name
01 Wenig, Hans (vorher Roewer) 06 Büchler, Franz
02 Insthaus zu Wenig 07 Wiesberger, Max
03 Hillgruber, Willi 08 Turner, Emil
04 Wiesberger, Adolf 09 Friedhof
05 Insthaus zu Max Wiesberger

Politische Einteilung

Scharkabude gehört zum Amtsbezirk Groß Rudszen[1]; nach der Umbenennung (1936) Friedfelde (Ostpr.) zum Amtsbezirk Mühlenhöhe.
Heute gehört das Gebiet zum Rayon Krasnoznamensk [1], Russische Föderation.

Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Katholische Kirche

Standesamt

Geschichte

Über die Geschichte und Besiedelung der Gegend schreibt Professor Erwin Spehr mehr.
"Das Salzburger Tuch von 1707": Ein Tuch auf der Flucht, 300 Jahre europäische Geschichte, 275 Jahre Salzburger Emigration, von Dr. Peter Hamann

Verschiedenes

Karten

Fußnoten

  1. 1,0 1,1 Auszug aus: http://www.territorial.de/index.htm, Rolf Jehke, Herdecke
  2. Höfer Verlag, ISBN 978-3-931103-40-8
  3. Auszug aus: „Chronik, Dörfer des Kirchspiels Schloßberg, Band 7“, der Kreisgemeinschaft Schloßberg/Ostpr. e.V. in der Landsmannschaft Ostpreußen e.V., Rote-Kreuz-Straße 6, 21423 Winsen/Luhe. Genehmigung für die Veröffentlichung in GenWiki im „Portal Pillkallen“ liegt schriftlich vom 19.03.2011 vor.
  4. Der Ortsname Plienen geht auf das litauische Wort „plynas" = unfruchtbare Ebene, Torfbruch, zurück; der Name Scharkabud auf die litauischen Wörter „szarka" = Elster und „buda" = Hütte, Bude.
  5. Peluschken als Futterpflanze angebaute Erbse mit etwas kantigen, graugrünen Samen mit braunen Punkten
  6. http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_II._%28Preu%C3%9Fen%29
  7. http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Wilhelm_I._%28Preu%C3%9Fen%29

Internetlinks

Webseite der Verwaltung Krasnoznamensk

Begrüßung auf der Original-Webseite:
"Добро пожаловать на официальный сайт администрации Краснознаменского района!"
(Sinngemäße Übersetzung: „Willkommen auf der offiziellen Webseite des Verwaltungsbereich Krasnoznamensk!“)
Link zur Original-Seite: [2] (russisch)
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“: [3] (übersetzte Seite)

Webseite von Dobrowolski

Begrüßung auf der Original-Webseite von Dobrowolski / Schloßberg:
„Doбро пожаловамь!“ (Sinngemäße Übersetzung: „Wir grüßen Euch!“
Link zur Original-Seite: [4] (russisch)
Link zur deutschen Übersetzung von „Google“: [5]

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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

<gov>FRILDEKO14GT</gov>

Friedfelde