Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/412

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Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
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Friedrich von Haunsberch als Zeuge. (Obiger Anh. 282.) Der grausame Schloßhauptmann Friedrich v. Haunsberg (Zauner I. 128, 129) wird als der Stammhalter der jüngeren Haunsberger angenommen; aber er war noch 1139 ein freyer, lehenbarer Mann von Passau (Pez III. 689); indeß erscheinen Friedrich und Hartneid bereits 1134 als salzb. Ministerialen. (Juv. §. 375 Fl. 366.)

      1138, 1139 theilen Gottschalk und Meginhart (Juv. 427 not. h) zum erstenmale die Güter ihres Vaters.

      Die Haunsberger hatten drey Linien und 2 Burgen am Haunsberge.

      Die erste Linie lernten wir 1297 zu St. Georgen kennen; die zweyte besaß eine Zeit lang die obere Burg zu Au, in der Pfarre Obertrum; die dritte hatte die oben besprochene untere Burg in der Nähe der Pankratzenkirche inne. Das Aussterben dieser erzählt Jakob von Haunsberg 1587 in seiner handschriftlichen Chronik über sein Geschlecht in Michaelbeuern so: »als sich aber zween Brüder mit nahmen Hartbold und Tybold Zertragen und Toedtlich unains worden, ja dermassen in Vehd und Feindschaft gerathen, daß Niemand verhütten mügen, und auf das Leben anainander nachgestrebt, welches ihr böses Vorhaben Sich zu lest im Schloß und Herrschaft an der Salza gögen Laufen übergelögen, ain End gemacht. Das sich also unversehens zugetragen, Nachdem der ain Bruder sein Gebett Im St. Pongrazen Kirchen Im Schloß verrichtet und herausgehen wöllet, ist ihm der andere Bruder begögnet, haben also beide zu den Waffen griffen und unter der Kirchen Thür auf einen finstern Gang nach getroffenen Kampf beider anainander laider entlaibt, daß der ain also, wie man sagt, hinein, der andere heraus todter gefallen ist, Welches erbärmliches Ort noch heutiges Tages im Schloß Haunsberg gezaigt würt.« Nach dem Tode dieser Linie zog Salzburg zur Strafe ihre Besitzungen ein, nachdem Oesterreich im Jahre 1211 darauf verzichtet hatte.

      Die Erzbischöfe setzten eigene Pfleger und Burggrafen über die Burg und Herrschaft: Noppinger, Lambrechtshauser, Nußdorfer, Lampodinger, Zachlinger, Alm, Pettinger, Trauner, Gold e.t.c. 1306, 1386, 1387, 1389, 1393, 1420, 1421, 1435, 1462, 1525, 1549, 1566. (Juv. 427.)