Herzogtum Salzburg/Topographie 1839/413

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Herzogtum Salzburg/Topographie 1839
Inhalt
Karte  |  Widmung

Orts-, Namen- und Sachregister:
AB CD EF G H I/J KL M N OP QRS TU VW Z


Pränumeranten  |  Druckfehler
<<<Vorherige Seite
[412]
Nächste Seite>>>
[414]
Datei:Herzogthum-Salzburg-1839-T2.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


      Im 16. Jahrhunderte wurden die ehemaligen Gerichte Anthering und Haunsberg vereinigt, am 17. November 1603 aber beyde dem Pfleggerichte Laufen zugetheilt. 1583 legte der Blitzschlag die Burg in Asche; man stellte sie 1589 wieder her, und setzte sie 1615 und 1645 wegen den Einfällen der Türken in Vertheidigungsstand.

      1645 wurde die Meyerey verpachtet, 1671, 1706, 1720 die Mauer des Schlosses niedergerissen, und theils zur Pankrazenkirche, theils zum Jagdschlosse in Weitwerd, theils zum Jägerhause verwendet, 1728, 1790 fast alles vollends zerstört. Nur sind noch kleine Ueberreste unter niedrigem Gesträuche verborgen.

      Das Geschlecht der Edlen von Haunsberg blühte ganz besonders vom 12. bis zum 16., zum Theile noch im 17. Jahrhunderte, allein im 16. Jahrhunderte nahm auch dieser kräftige Ritterstamm allmählig ab, und lebt nur noch durch eine einzige Seitenlinie in den österr. Erbstaaten fort, von K. Leopold I. im 17. Jahrhunderte in den Grafenstand erhoben. (Juv. 427.) Bucelin gibt vom 14. Jahrhunderte an ziemlich vollständige Aufschlüsse darüber.

      Die meisten Haunsberger waren in Hof- und Staatsdiensten von Salzburg, Bayern, Oesterreich und Ungarn. Einige erscheinen auch als Pilger nach St. Jakob, nach Rom, oder als Reisende in Konstantinopel, Italien, Spanien, Frankreich; andere als Kreuzritter in Jerusalem, wieder andere als Chorherren von Salzburg, Berchtesgaden, Passau, Freysing, Mattsee und Michaelbeuern (hier mehrere von ihnen auch Aebte). Agatha von Haunsberg (+ 1484) scheint die erste gewesen zu seyn, welche die abteyliche Würde am Nonnberge hatte.

      Die Haunsberger waren mit den angesehensten und edelsten Geschlechtern in eheliche Verbindung getreten, die meisten bereits mit ihnen untergegangen.

      Von den Besitzungen der Haunsberger sind bekannt: Haunsberg, Au, Goldenstein, Vahenlueg, Schwindeck und Neufahrn.

      Grabsteine der Hannsberger trifft man zu Michaelbeuern (1329—1548), zu Hallein (1388), zu Oberalm (1401), am Nonnberge in Salzburg (1472, 1488), zu St. Margarethen (1538), zu Laufen