Chile
Hierarchie
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Einleitung
Allgemeine Information
Im Südwesten Südamerikas gelegen erstreckt sich Chile in einer Länge von 4.230 km und einer durchschnittlichen Breite von 180 km; es umfaßt 756.626 Quadratkilometer. Die Bevölkerungszahl beträgt etwa 14,3 Millionen, darunter rund 100.000 Deutsche. Im Westen wird es vom Südpazifik und im Süden von der Drake-Straße begrenzt; im Norden grenzt es an Peru und im Osten an Bolivien und Argentinien. Die Hauptstadt Santiago hat ca. 4,6 Millionen Einwohner. Die Landschaft wird von den Kordilleren der Anden und den Küstenkordilleren geprägt. Chile liegt in mehreren Klimazonen.
Politische Einteilung
Chile ist in 13 Regionen, bestehend aus 50 Provinzen aufgeteilt.
Regionen
Provinzen
Geschichte
Inkas und Spanier als Eroberer
Nach den Inkas kamen die Spanier unter den Generälen Pizarros Diego de Almagro und Pedro de Valdivia als Eroberer; 1541 wurde Santiago gegründet. Der Indianerstamm der Araukaner wurde in langen Kämpfen über den Biobio zurückgedrängt, der lange Zeit die Grenze zwischen den beiden Völkern bildete. 1792 gelang einem in spanischen Diensten stehenden irischen General namens O'Higgins die weitgehende Unterwerfung der Indianer, wiewohl auch danach noch bis in das späte 19. Jahrhundert immer wieder Indianeraufstände aufflackerten.
Unabhängigkeitsbewegung und politische Stabilisierung
Chile gehörte in der spanische Kolonialzeit zum Vizekönigreich Peru. 1797 erreichte es den Status einer von Peru unabhängigen Kapitanie mit einem spanischen Gouverneur an der Spitze. 1811-1814 kam es unter Führung der Generäle Carrera und O'Higgins zu einem Aufstand gegen Spanien, der zunächst niedergeschlagen wurde, sich aber 1816-1818 fortsetzte. Schließlich wurde in dessen Verlauf 1818 die Unabhängigkeit des Landes von Spanien ausgerufen (aber erst 1844 von Spanien anerkannt). Es folgte eine politisch unruhige Zeit, wobei 1846 mit der Wiederwahl von General Bulnes als Präsident eine Stabilisierung eintrat. Sein Nachfolger wurde 1851 Manuel Montt, der die Verwaltung, Justiz und Finanzen ordnete und auch die Immigration förderte. In letzterer Sache wandte sich der damalige Außenminister Chiles, Vicente Pedro Rosales, an einen Freund im chilenischen Konsulat in Hamburg. Dieser schlug vor, auswanderungswillige Deutsche, insbesondere in Baden und Württemberg, zu werben, da die Landschaft Südchiles der dieser Gebiete sehr ähnelt.
Einwanderung Deutscher
Am Anfang standen die deutsche Kolonisation am Llanquihue-See und in der Frontera. Ermutigt durch diese ersten Erfolge wurden 1846 durch Philippi dreißig Siedler aus Hessen für Bella Vista geworben. 1848 folgten weitere 1.000 Deutsche, großenteils durch die Ereignisse der Revolution bewogen, in Übersee ein neues Leben zu beginnen; neben Handwerkern waren auch viele Akademiker darunter. 1852 wurden durch Deutsche Player Maiten, Volcan und Puerto Octay, sowie 1853 Puerto Montt gegründet. Llanquihue, Frutillar und Puerto Varas wurden noch im selben Jahr mit Deutschen besiedelt. Zwischen 1872-75 gründeten Nordböhmer Quilanto, Los Bajos, El Carril, Linea Plantanosa und Neu-Braunau. Zur Ansiedlung von Deutschen in Valdivia trugen Fritz Kindermann und Karl Anwandter viel bei. In der Frontera (Gebiet zwischen den Flüssen Biobio und Tolten) wurden vorwiegend Brandenburger, Pommern und Schweizer angesiedelt. Viele Deutsche wanderten auch in die Städte Valparaiso, Santiago, Temuco, Conception, Ancud und Magellanes. Pablo Neruda, Nobelpreisträger und unbestritten größter Dichter Chiles, schrieb während seines Grenzerlebens in Chile um 1900: Niemand hatte Geld, aber dennoch schossen Verlage, Hotels und Schlachthäuser wie Pilze aus dem Boden. In kurzer Zeit zerfiel alles und alle waren wieder so arm wie vorher. Nur die Deutschen hielten hartnäckig an ihrer Habe fest, was sie im Hinterland alleine bestehen ließ (Memoiren, Seite 13).
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- Weichslgartner, Alois J.: Der ungekrönte König der Osterinsel. Ein Lebensbild des Kapuzinerpaters Sebastian Englert (Chile, Osterinsel, Dillingen an der Donau, Eichstätt), in: Historischer Verein Dillingen (Hrsg.): Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen, LXXII Jahrgang 1970; Dillingen 1970, S. 154-162
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