Dekanat Dortmund-Nordost
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Historische Vorgänger der Dekanate waren die Archidiakonate, bei ihnen lag die kirchliche Gerichtsbarkeit und über sie erfolgten Dispense nach Kirchenrecht. Für die genealogische Forschung eröffnen die Archivalien der Dakanate weitere interessante Aspekte.
Hierarchie: Katholische Kirche in Deutschland > Erzbistum Paderborn > Dekanat Dortmund-Nordost
Einführung
- 1961 Dekanat Dortmund-Nordost: 1961 umfaßt das 1930 gebildete Dekanat 12 Pfarreien, 4 Pfarrvikarien, darunter das frühere Dekanat Lünen (Stadt Lünen).
Pfarreien
- Pfarrei Dortmund-Asseln: Die Kirche Kurl ist 1189 vorhanden, ihr Pfarrer hatte das Patronat über die jüngere Pfarrei Asseln 1216, auch Wickede, unter dem Patronat von Kappenberg, erscheint als Tochterkirche. Übergang zum Luthertum um 1580; die Katholiken dann von Kurl versorgt. In Asseln 1844 Einrichtung des kath. Gottesdienstes mit eigenem Seelsorgebezirk, Kirchbau 1892, 1896 Abpfarrung von Kurl.
- Kirchenbücher seit 1884.
- Pfarrei Dortmund-Derne: Die Pfarrkirche St Dionys in Kirchderne gehörte 1147 dem Heribertstift in Deutz. Die Katholiken behielten durch die Reformationszeit ihre Kirchensitze u. wirkten bei der (ev.) Pfarrerwahl mit. 1894 Missionsvikarie, 1896 Kirchbau, 1906 Abpfarrung von Dortmund St Josef.
- Kirchenbücher seit 1894.
- Pfarrei Niederbecker: Kirchbau 1922, Pfarrvikarie 1941.
- Kirchenbücher seit 1943.
- Pfarrei Dortmund-Eving: Die Kirche Brechten, ursprünglich Filiale von Reinoldi, wird 1147 dem Stift Deutz bestätigt. Einführung der Reformation 1570. Auch Lindenhorst hatte eigene Kirche. Mit Gründung der Zeche Minister Stein Zuwanderung von Katholiken. Kirchbau 1890, ab 1891 Sonntagsgottesdienst, Abpfarrung von Dortmund St Josef 1900.
- Kirchenbücher seit 1891.
- Pfarrei Dortmund-Brechten: Die dem Stift Deutz inkorporierte (1147) Johanneskirche wurde 1570 evangelisch, der Pfarrer floh mit den Kirchenbüchern zur Filiale Lünen, dessen Georgskirche erst 1364 Pfarrechte erhalten hatte. Die Johanneskirche des 13. Jh. heute ev. Wieder kath Gottesdienst 1940 in einem gekauften Wirtshaussaal von Eving St Barbara aus, 1941 Pfarrvikarie.
- Kirchenbücher seit 1941.
- Pfarrei Dortmund-Husen: Pfarrkirche früher in Kurl, Kirchbau 1925, Filialgemeinde 1927, Abpfarrung von Kurl 1950.
- Kirchenbücher seit 1926.
- Pfarrei Dortmund-Kurl: 1189 als Pfarrei nachgewiesen, Pfarrer Werimbold 1216 genannt. Das Patronat 1318 von den Grafen v. d. Mark auf Kloster Kappenberg, übertragen, später aber beim Burgherrn in Kurl, der auch die Durchsetzung der Reformation nach vorübergehendem Einbruch 1569 verhinderte. Die Dortmunder Minoriten versorgten in der Folge die Pfarrkirche, deren Sprengel 1844 um Asseln u. Wickede erweitert wurde.
- Kirchenbücher seit 1726.
- Pfarrei Dortmund-Lanstrop: Gottesdienst zuerst in der Johanneskapelle bei Haus Wenge (1875); seit 1898 Seelsorgebezirk, 1904 eigener Geistlicher, Kirchbau 1912, Abpfarrung von Kurl 1919.
- Kirchenbücher seit 1906.
- Pfarrei Dortmund-Obereving: Der Bezirk gehörte zum Amt Lünen, aus dem die wenigen kath. Familien 1814 der Propsteipfarre zugewiesen wurden. Seit 1912 periodischer Gottesdienst von Eving St Barbara, 1914 Kirchbau, 1920 eigener Geistlicher, Abpfarrung von St Barbara 1938.
- Kirchenbücher seit 1920.
- Pfarrei Dortmund-Scharnhorst: Bergmannssiedlungen, eigener Geistlicher für „Wambelerholz" seit 1903, Kirchbau 1904, Abpfarrung von Dortmund Dreifaltigkeit 1923, Zerstörung 1943/45. Wiederaufbau an anderer Stelle 1953.
- Kirchenbücher seit 1904.
- Pfarrei Lünen, Herz Jesu: Die St-Georgs-Kirche, Tochter von Brechten, erhielt 1364 Pfarrgerechtsame, um 1550 Übergang zum Luthertum. Die Katholiken wurden von Altlünen im Bistum Münster betreut, seit 1832 in einem besonderen Missionsbezirk. 1842 Anstellung eines Vikars in Altlünen für den Bezirk. 1893 und 1897 Kirchbauverein. 1897 eigener Geistlicher von Paderborn zum Rektor der Missionsgemeinde ernannt. Notkirche, Kirchbau 1903, Pfarrerrichtung 1904.
- Kirchenbücher seit 1897.
- Pfarrei Lünen-Beckinghausen: Ursprünglich eingepfarrt in St Dionysius zu Derne, das 1147 dem Stift St Heribert in Deutz gehörte. Seit der Reformation mit Lünen von Altenlünen aus betreut; seit 1894 eigener Geistlicher Kirchbau 1896, Missionspfarrei 1901, Erhebung zur Pfarrei 1951.
- Kirchenbücher seit 1894.
- Pfarrei Lünen-Horstmar: Nach der Reformation Gottesdienst in der Privatkapelle „In der Süggel" auf dem Hof Schulze Gahmen. Im 19. Jh. ist die Propsteikirche Dortmund zuständig, dann die Missionspfarrei Beckinghausen. Geistlicher 1919, Kirchbau 1920.
- Kirchenbücher seit 1919.
- Pfarrei Oberaden: Auch hier sorgte Altlünen (Bistum Münster), bis 1894 in Beckinghausen Gottesdienst beginnt. 1954 Kirchbau, 1956 Pfarrvikarie. Im Mittelalter Pfarrei Derne.
- Kirchenbücher seit 1956.
- Pfarrei Lünen-Brambauer: Die alte Pfarrkirche Brechten 1961 ev. 1900 entsteht Zeche Achenbach, 1903 eigener Geistlicher, 1911 Abpfarrung von Mengede, 1922 Kirchbau.
- Kirchenbücher seit 1903.
- Pfarrei Lünen-Süd: Eingepfarrt in Brechten bis 1364, dann Lünen St Georg bis 1550. Danach Betreuung von St Marien in Altlünen, Kirchbau 1903, Filialgemeinde von Herz-Jesu 1904, Abpfarrung 1913.
- Kirchenbücher seit 1904.
Literatur
- Kampschulte, Einführung des Protestantismus (Paderborn 1866)
- Beisenherz, H.: Das ehemalige Kirchspiel Kurl u. seine Randgebiete (Gelsenkirchen 1932).
- Köper, Derner Heimatgeschichte (1928).
- Beisenherz, H.: Kirchspiel Kurl und seine Randgebiete
- Stoewe, E.: Vom Beginn der Missionierung des Christentums bis zur Gründung der Missionspfarrei Beckinghausen 1894 (1954).
- Krane, A.: Horstmar einst und jetzt (Lüner Volksblatt 1928 Januar 19.).
- Festheft zum 50jährigen Bestehen der Pfarrgemeinde Lünen-Brambauer (1953).