Komturei Ragnit

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Ausschnitt aus dem Werk "Das Preußenland" © 1954 R. Oldenbourg Verlag München







Siehe rechts in der Karte das Gebiet der Komturei Ragnit.

Geschichte

Prußische Stammesgebiete

Ragnit war eine Burg der Schalauer, welche im Jahre 1277 von den Ordensrittern erobert und zerstört wurde. Der Landmeister Meinhard von Querfurt erbaute 1289 in der Nähe derselben das Ordenshaus Landeshut, die jedoch weiterhin Ragnit genannt wurde. 1293 wurde unterhalb von Ragnit ebenfalls an der Memel als Wohnort für die zum Christenthum übergetretenen Schalauer die Schalauerburg gegründet. Zum Schutz der Rußmündung ließ der Ordensmarschall Henning Schindekopf 1360 die Burg Windenburg anstelle einer alten Prußenburg errichten, auf der sich 1436 ein Pfleger befand. Das Schloss Tilsit wurde erst in den Jahren 1407 und 1408 erbaut, vermutlich ebenfalls auf der Stelle, wo eine Schalauerburg gestanden hatte. Eine Burg Neuhaus in Schalauen erbaute der Hochmeister Winrich von Kniprode um das Jahr 1360 am rechten Ufer der Memel. In der Nähe von Tilsit lag das Haus Splitter, das zusammen mit dem Haus Caustritten, 1365 erwähnt wird. Sechs Meilen oberhalb von Ragnit gründete der Hochmeister Karl von Trier im Jahre 1313 die Burg Christmemel (oder Christwerder), die im Jahr 1328 wieder aufgegeben wurde. Zunächst schien es, als ob der Orden die Zahl der Komtureien erhöhen würde, doch nach der Wahl des Herzogs Friedrich von Meissen zum Hochmeister wurden etliche aufgelöst, so auch die Komturei Ragnit. Danach gab es im Memelland nur noch die Komturei Memel. Dieser untergeordnet waren Vögte, Pfleger und Hauskomture, die nun unter der unmittelbaren Aufsicht des Hochmeisters verwaltet wurden. Die Verwalter erhielten den Namen Hauptleute.


Auflösung

1525: Die Komturei Ragnit löste sich in die Hauptämter Ragnit, Tilsit und Labiau auf.